notizen zum modellbegriff

(modell // Donnerstag, 9. März 2006, 19:51)

ein modell erfüllt sich über strukturelle analogie. ein zu einer modellschicht gehörendes element, wie zum beispiel eine handlung, stellt nicht etwas anderes dar als sich selbst, erfüllt aber innerhalb des modells eine zu einer handlung in der modellierten wirklichkeit analoge funktion. insofern ist ein modell in seiner strukturellen konzeption - seiner bauweise - durchaus nicht frei von repräsentation. modelle erstellen kopien von bauplänen. die elemente, die in einem modell aber wirklichkeit erlangen, sind selbstgenügsam, d.h. ihre existenz muß nicht gerechtfertigt werden durch eine zeichenfunktion.

ein modell selbst allerdings ist keine analogie, sondern beispiel für eine klasse/kategorie epistemischer objekte, an denen nicht ihre je spezifischen eigenschaften interessieren, sondern ihre verallgemeinerbaren. einzigartigkeit hat im modell als sichtbare leerstellen ihr recht, ihr recht zu behaupten, zu finden.

In seiner Zeitdimension vollzieht sich das Modell als Erkenntnisvorgang - ein ausgedehnter Moment, der sich selbst als Ziel hat. Andererseits ist alles sich in der Zeit Entfaltende nur der Bauvorgang, der räumliche Aufbau des Modells, in dessen Hohlraum dann der bauende Körper im Augenwinkel eine Spiegelung sieht. Alle Arbeit geschieht um diesen Moment des Auftauchens eines schon Gewußten herum, archäologisch, die Bewußtwerdung eines schon seit langem von sich handelnden Körpers.



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