abgebr. | |||
den tag damit verbracht, stecker und lampenfassungen an kabel zu schrauben, nur um am abend festzustellen, daß die idee für eine andere beleuchtung nicht aufgeht - der raum ist einfach zu groß, die mitte soff entsetzlich ab, dabei ist die am wichtigsten. möglich wäre es nun gewesen, auf die schnelle noch drei pars oder wasweißich zu organisieren, um auch die mitte auszuleuchten, kurzum insgesamt eine riesige menge gemischter lichtquellen aufzufahren, um dann vielleicht am ende die halle genauso hell und umfassend auszuleuchten, wie es jetzt mit den vorhandenen neonröhren schon möglich ist. unsinn, natürlich. wegen der verlorenen zeit ziemlich verzweifelt gewesen, dann die lampenschirme aufgegeben. und dann erst wurde klar, wie sie wirklich zu verwenden sind - nicht als lichtquellen, also in der gleichen funktion, die sie auch in den familienhäusern hatten, sondern als bojen. die sechs lampenschirme, auf bestimmten linienschnittpunkten auf dem boden plaziert, legen nun zwei auseinanderdriftende wege in den bisher streng rechtwinklig strukturierten raum - sie können das leisten, was mit den schnüren anfangs nicht denkbar war. das haus wird dadurch zusätzlich exponiert, weil es im weg liegt, der allerdings nur aus zwei ecken als solcher erkennbar ist. das ganze arrangement ist angenehm unaufdringlich und gleichzeitig - lampen auf dem boden - stimmt nicht mehr - sehr schön. durch das ganze einiges über ökonomisches arbeiten gelernt. ich neige dazu, bei einem vorhaben oder einer neuen idee gleich mit detailarbeit und höchster genauigkeit zu beginnen, statt erst einmal das ganze grob zu skizzieren, um zu überprüfen, ob der einfall überhaupt brauchbar ist. vor allem dadurch habe ich heute so viel zeit verloren. andererseits schmerzt der fehler so mehr und vielleicht ist damit auch die chance größer, daß er eine lösung gebiert. das liegt daran, daß ich gar nicht versuche, ihn so zu beschreiben, daß ein außenstehender ihn sich vorstellen könnte - dazu reicht meine energie im moment nicht aus. als ich gestenr abend kurz bei litblogs vorbeischaute und las: literarische weblogs, dachte ich: na ja. im moment bei mir wohl kaum. ihre frage ist ein guter hinweis, eine raumbeschreibung zu versuchen. später. es wird auch bald fotos geben, spätestens am wochenende. inmitten der grafitti, selbstverschriftlichungen das haus ist sozusagen ein textinneres, es bleibt verschlossen, nur die lesenden stimmen, fremde stimmen, dringen heraus und können an den wänden abgehört werden. auf dem boden des sonst leeren hauses, inmitten von schlüsseln und sichtbar durch die scheiben in der doppeltür, befindet sich ein kleiner fernseher, auf dem das bild der hauses zu sehen ist, gefilmt von der galerie hinter dem betrachter: die tür ist offen, der raum leer. ich mußte, auch wenn das arrangement primär auf erziehung anwendbar sein soll und das haus damit eine andere bedeutung hat, dennoch mehrmals an ein mir sehr nahestehendes gedicht von celan denken: mit wechselndem schlüssel. |
gibt es fotos
von dem raum, den sie installieren? ich versuche, mir ihre beschreibungen vorzustellen, doch meine vorstellung reicht nicht an ihre sprache heran.
markus a. hediger, 20.09.05, 05:55