tag 1

(zero degrees // Montag, 9. Januar 2006, 18:45)

dezimierungen voraus: drei von fünf spielern sind da; eine spielerin hat, was vorbesprochen und erwartbar war, einen tag vorher abgesagt. ma. kommt nicht, ohne daß jemand genaueres wüßte, das telefon ist abgeschaltet. witze über die näherung an den nullpunkt schon so zeitig. gehen wir weiter in dem tempo vor, haben wir nach einer woche spätestens das ziel der arbeit erreicht. es ist dann einfach keiner mehr da.

die erste woche besteht aus einzelarbeit: rekonstruktion der historischen aufnahmen. das bild des eigenen körpers vor jahren tritt den spielern fremd gegenüber. kopieren eines ablaufs, der zu einer komponierten oberfläche geworden ist: genaues arbeiten an details, wieder-holungen. dabei darauf achten, die sprache vom musikalischen her zu nehmen, die bewegungen vom tänzerischen. nicht in die darstellung fallen, im nachvollzug bleiben. das videobild in den körper einlassen, ihm dort heimstatt gewähren, zuletzt: selbst zu einer aufnahme werden, dokumentarisches medium, das sich auf die weiterverarbeitung des materials vorbereitet, das es enthält. zuerst wird ein historischer körper als kopie erstellt, dann werden operationen auf ihm ausgeführt, sein zellwachstum angeregt. den staub zum blühen bringen, das wäre ein langfristiges ziel.

b. arbeitet genau, transkribiert den ablauf in die zwischenräume des textes. schwierigkeiten: das spiegelbildliche arbeiten, folgend daraus: spiegel zu sein eines bildes. es kommen lassen, nicht: es verfolgen. dann spannen sich die muskeln an im nacken und den rücken abwärts, auch die armmuskulatur. wie geht das: ein bild auswendig lernen, hineinschlüpfen in etwas, das man nur von außen kennen darf?



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