die weißzyklen ziehen glatt abwärts jetzt, schreibt er, auf dem stuhl sitzend, den geraden rücken leicht vorgebeugt. der schmale raum hinter dem fenster zur straße ist leer ansonsten, er sitzt dort seit wochen der auslage zugewandt, in der immergleichen haltung. alle paar stunden schießt die linke hand aufwärts, deutet mit dem zeigefinger auf einen punkt über ihm, nicht auszumachen von draußen, was dort sein könnte, vielleicht deutet sie auch nur ein oben an, vielleicht ist es ein zeichen, in dem sie verharrt für einige minuten, bevor sie wieder zurückfällt in die kraftlosigkeit, die finger knapp über dem fußboden schwingend. mehr kann seine linke hand gar nicht, will es scheinen, mehr hat sie nie gelernt oder nie wissen wollen. nie scheint er zu trinken oder zu essen, nie erhebt er sich etwa von seinem sitz, falls er es überhaupt noch kann, so lange schon die füße hinter die vorderen beine des stuhls geklemmt. er hat sich einen bogen weißen papiers mit breitem klebeband fest aufs gesicht heften lassen, sprachlos ist er, höchstens feuchtet eine silbe noch zwischen den lippenabdrücken durchs papier, ja, alle paar stunden, der rest sind schreibübungen vor dem fehlenden spiegel, das rechte handgelenk eingebogen dem jochbein zu, kratzt er mit der feder auf der wange seine botschaft: lieber gott, liebe leute, vielen dank, mir geht es gut, lese ich, mit der hand vor der scheibe meine reflexion abschirmend, die weißzyklen ziehen glatt abwärts jetzt.
Please login to add a comment
|