Die real existierende Globalmarktwirtschaft, die sich in Heiligendamm dieser Tage inszeniert, entbehrt nicht nur jeder Moral, sondern kränkt in ihrer Idiotie auch allen Verstand. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass in ihr zwar alles im Überfluss vorhanden ist, ein Drittel der Weltbevölkerung aber trotzdem unter Bedingungen lebt wie Menschen im zwölften Jahrhundert nach Missernte und Pestepidemie. Es ist eine Welt, in der man die größten Reichtümer dadurch anhäufen kann, dass man mit bereits existierenden Riesenreichtümern irgendetwas Kursnotiertes kauft (ziemlich egal was), das sich auf diese Weise so verteuert, dass man es innerhalb kürzester Zeit mit Gewinn wieder abstoßen kann. Dass dieser völlig durchsichtigen Raubmaschinerie dann auch noch größtes mediales Interesse beigemessen wird, spricht für das Ausmaß kollektiver Debilität.
(freitag)
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