bergen/dumme, pfingsten, 2009 (platzendes wasser)

(*linien // Freitag, 5. Juni 2009, 12:53)

nur die schrumpfung braucht gestaltung, die faltung, die verwüstung, das vergehen ruft nach der form. was zurückbleibt.


das erröten der jungen kirschen, * kuckucksrufe in den kuhdunggeruch, * die zuversicht der schafgarbe und, dazwischen, das zarte rosa des klees, davor * die feuchte süße des kamillenfelds, matricaria recutita, wie sie sich in den brustkorb gießt, * und danach. * das tiefhängende schnattern der schwalben zerfällt das land in syntagmen, stratiotika ktemata, maßlos, gelassen ist der rhythmus der landschaft unter dem netz der vögel, singposten auf den produktionsanlagen von welt. mann! die kämpfe brauchen gestaltende falten, die wüste, ihr vergehen, ruft nach der form: wiederholung. sucht ihr ende und findet geschichte, erfindet sie: sucht, sich aufzulösen in formalin. wie das geht, * mann. * ich stand im feld und sammelte kornblumen und margeriten, geliebte, um sie nach hause zu tragen, wo immer das sein wird. * und der himmel zieht einen schmalen vorhang aus regen über die felder. er fragt nicht, er weiß nichts, nichts sagt er, d.h.: daß er streicht über die haut der erde, erinnerungslos, und daß es so sein soll. * platzendes wasser.


doch das erröten der jungen kirschen.



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