Insgesamt sieht das "Green Paper" freudig einer zukünftigen Generation von sozial diversen Kreativ-Arbeitern entgegen, die randvoll mit Ideen sind und deren Fähigkeiten nicht nur in die Gebiete der Kunst und Kultur kanalisiert werden müssen, sondern die auch gut für die Wirtschaft sind. [...]
Das "Green Paper" produziert die Kategorien von Talent und Kreativität als disziplinäre Regime, deren Subjekten man beibringt und erzählt (anscheinend von Geburt an über die Schule bis hin zur nachschulischen Ausbildung), daß sie sich selbst beobachten und tief in ihrem Inneren nach Fähigkeiten schauen sollen, die ihnen dann in der Zukunft von Nutzen sein werden. Wenn man Kultur als eine "komplexe strategische Situation" denkt, dann ist der brillante zusätzliche Schachzug in dieser neuen diskursiven Formation der, dass er zugleich anscheinend ältere Formen des Sichverlassens auf Arbeitsmärkte, auf den öden Zwang zur Arbeit, auf Routine, auf geistlose Aktivitäten abschafft. Es gibt nun Platz für "Spaß an der Arbeit", und wie Donzelot unter Berufung auf das authentische Selbst argumentierte, hat dies den unglaublichen Vorteil, daß es das Individuum zu einem willigen Arbeitstier macht, das sich selbst bestraft, wenn die Inspiration nicht auf das Papier fließt.
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