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Die Arbeit ist ein Dreischritt, das Stück ist ein Dreischritt. Die erste Szene: Exposition, das Legen der Regeln, Ausgangsstellung. Szene zwei bis vier: Variation, die Durchführung des Spiels, die dritte Figur, wie ein Katalysator die Reaktion ermöglichen muß. Die fünfte Szene: Reflektion, Erinnerung an das, was geschehen ist, die Suche nach dem Gleichen, die Suche nach dem Anderen. Der Raum bewegt sich nach innen, die Deutung (das Deuten, das Spiel, die Geste) bewegt sich nach außen. Theater muß an der Membran kondensieren, wo der Sinn sich verdoppelt und spürbar wird, die Spur zweier Räume die aneinanderreiben in vier Dimensionen. Wie sich zwei Körper begehren und im Versuch der Durchdringung einen Querschnitt in die Zeit legen. Nein anders, nein anders. Wir starten mit dem Bild, der Illusion, der alte Stil: Unser schönes Theater. Ein Bild in der Leere, zwei gefangene Figuren, Alltagsgesten. Bild und Text. Ein Außen in den Spielraum gebaut, um ihn zu verdecken. Die Sicherheit, die Gewißheit. Darin die Sorge, es könnte nicht stimmen, die Angst vor der Lüge. Aber Theater ist Lüge, das ist seine Wahrheit. Es ist aber nicht die Lüge des Bildes, es ist die Lüge des Raums und der Zeit. Also: Wir zertreiben den Bau. Ein Innenraum, der Spielraum ist sichtbar. Alltag als Spiel, als Spielmaterial, Variationen von Bewegungen, die Bewegung des Spiels, seine Lust an der Angst. Orte und Reden. Möglichkeitsraum, Möglichkeitskörper mit einer Möglichkeitssprache. Als Lüge, als Wahrheit. Wir scheitern also: Wir zertreiben den Raum. Das Außen des Ganzen, das es zerlegt. Das Zerfallen des Spiels. Das Spiel des Zerfallens. Materialitäten: Raum, Zeit, sprechende Körper. Ein Innenraum, das Bewußtsein des Bewußtseins. Die Schöpfung. Ein Gefängnis mit offenen Türen. Das Licht, das hereinfällt. Die Wirklichkeit des Todes vielleicht. Die Angst, das Hinfallen, das Aufstehen. Widerspruch. Also wir scheitern. |