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bauen bildet sicher schaut jedes gebeulte sich selbst an, sagt es, baut sich auf und ab, rundum alleweil. wenn innenwändig hautschuppen sich wie bilder gegenüberliegen, jede schaut die andere an und sagt es aus dem blicken in den leerraum hinein, das wendige oder sich windende wort: ist der tunnel ein torus? bin ich ein torus, der sich nennen kann, außenhaut sandbleich zwar, durch den wind schleichend seine seele jedoch eine buntschuppige ringinnerei, wohl ja; das sagen, jahrum, die sagen, die lieder: ein ringelspiel, klingend. diese scheele krümmung, schlangengleich. gegenübertragung du dachte oft, wenn sie sprachen miteinander: wort will nach hause, will dringend heimgehn, an diesen sag-schon, an dem es zur welt kommen kann, weil du endlich fehlt. worts unruhe bricht sich im speichel von du, das weiterredet, weil es anderes nicht weiß, reißt du den mund auf. vielleicht liebt wort auch manchmal den riß in den lippen von du, ihr vielversprechendes beben, doch dass hält dann nie lange, denn nicht in den lippen, nicht irgendwelchen lippen und auch nicht im riß der lippen von du ist das lager von wort: unter den schuppen liegt seine heimstatt. so dachte du, und du dachte so oft. doch so quoll es nur aus dem loch in dus denken, fraß muster in die decke, unter der du sich kehrte, drehte und wendete - gleich wie du wort nahm, griff du doch nur ins leere, um das wort sich baute. es war dus minushand mit den tönernen fingern, die sich da in den tunnelraum streckte, oder blechernes backwerk, silberne zimbeln, all das beiwerk ich, an dem du sich festhielt, um nicht zu fallen, wenn der zweifel anklopfte, dem du sich entnahm und der es hintrieb zu wort. und: r.a. wilson irritiert: gestern nacht noch über e-prime gelesen und quer durch den tunnel text neu vernäht. heute aber sind alle änderungen verschwunden. operation mindfuck? die verbindung zu leary und dem begriff des realitätstunnels hätte ich sonst aber gar nicht entdeckt. zwei regeln erproben:
wie 1. feststellt, bestehen die tunnelwände ja aus fleisch, oder milchglasfasern, deren außenhaut sich wiederum mit lichtgeschwindigkeit vorwärtsschiebt. das macht sie so flüssig, ihre elektrizität. das heißt aber: fleischiges schreiben. mehr wuchern, verformungen, dichte der töne. aber die schrift hat keine töne! wie geht die tunnelsprache mit der tunnelschrift um, dem widerspruch zwischen fleischton und durchlässigkeit der schriftzeichnung? es gibt ja ein durchlässiges fleisch, dessen bedingungen wären zu studieren, sein reichen über den abgrund zwischen makro- und mikrophysik. hier läge ein verknüpfungspunkt zwischen tunnel und theater, mit dem körper des darstellers, durch den es auch weht, quer zur haut. erzeugungsformel des tunnels für jedes element an eines ringes A gilt:
die krümmung des tunnels gibt ihm für einen betrachter den anschein eines blütenkelches mit schuppenförmigen blättern. wie weit man auch hineingehen mag, man befindet sich immer am rand dieses kelches. [Unhandled macro: param.text] (01.11.2005) (autorenversion) (leserversion) |