eftov.land

(bretter // Donnerstag, 27. Januar 2005, 13:02)

bergson: "der geist ist ein ding, das dauert." dauer und bewegung des denkens. denk-körper.

topographie der erinnerung, historische entstehung und aufladung von orten. künstliches gedächtnis.

wie ein raum gelesen wird. die bewegungen der akteure ein schreiben, das gleichzeitig ein lesen ist (telediktion und television), später eine topische relektüre oder ein wiederaufblättern... oder eher ein überschreiben. topographie, topologie.

wie sich an den körpern bestimmte topoi kristallisieren, irgendwo zwischen darsteller und figur. mit denen gehandelt wird, die sich ein anderes anziehen kann wie ein kostüm, um zu überprüfen, worum es da geht, ein anderes blickpunkt. überhaupt: die verteilung von blickpunkten im raum, die ich vom vierten aus beobachten kann.

echokammerspiel. anti-chronologisches lesen, hin- und herwerfen. gleichzeitigkeit. aber warum?

nach virilio entspräche unsere szene einem schlachtfeld, "kriegerische logotypen", schnelle reize. organisation von distanzen. terror vor politik. eine virale strategie aber, die scheinbar naheliegenden und wichtig-richtigen zeichen zu ersetzen durch widersprüche, unhintergehbarkeiten, nonsens, wiederholte mitteilungen über eine transzendenz. und die fixierung von orten als relokalisierung einer nomadischen sprache. aber die zufälligkeit darin. die könnte noch größer sein. den realismus eines mobiliars noch mehr unterlaufen - den tisch als alles mögliche ansprechen, nur nicht als tisch. oder nein, besser: als wäre sein (scheinbar gesichertes) tisch-sein nur eine eine gleichberechtigte unter unzähligen möglichkeiten. die macht der behauptung über die realität.

der vorteil vorgegebener raster. z.b. die beschränkung auf drei reale lichtquellen. fixierung abstrakter orte, variation von kombinationen. daß reallichtquellen nur durch ihr vorhandensein mehr erzählen könnten als quasi unsichtbare scheinwerfer-lichtquellen, die viel mehr nur stimmungen verbreiten, aber schon ortlos sind. vielleicht eine kombination von lichtwüste (landschaft) und licht-topoi. die ja aber eigentlich nur für sich schon landschaften entstehen lassen durch ihre mischung.

die notwendigkeit einer dramaturgie, die weniger geschichte sein muß, die immer schon geschichtlich ist durch ihre antizipation der zeit, die aber einen gedankenkanal präformiert. wo gehe ich los, wo komme ich an (am gleichen ort, aber anders), was geschieht auf dem weg? eine schritt-dramaturgie, abschnittseinteilung, gedankliche logik. andererseits die ahnung, daß sich bei genügend arbeitszeit eine dramaturgie von selbst entwickeln würde, weil wir uns an themen entlangdenken. also eine thematische konzeption, die den gedankengang nicht vorgibt, sondern z.b. nur eine fixierte zeitliche struktur (wie bei cage).

sozialtechniken als ware. kernverlust, ich-erzeugung an der hautoberfläche. also verlust der begrenztheit des körpers. fraktaler sozialkörper, kristallisationszone. und die ganze scheiße.

und, mein gott, mehr mut und weniger eitelkeit. wenn die zeit nicht reicht, nicht schummeln. weniger betrug, der sich nicht als solcher zu erkennen geben will. produktionsbedingungen mehr reflektieren und integrieren.



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