mutterzimmer, sonntag morgen

(agebu // Sonntag, 27. Februar 2005, 11:43)

immer noch mehr bilder und noch mehr deutung und noch mehr meinung und noch mehr zeichen. aber ein theater, das nichts bedeuten will? was findet da statt? mehr sinn, weniger bedeutung.

da willst du ja hin, momentan, mit aleatorischen strukturen. domino-theater, sequenzen zum anlegen. "wozu das ganze" kann ich immer fragen, kann ja immer sagen, na, das wußten wir schon. wir habens nur noch nicht gespürt, nicht so gespürt, nicht so auf dieser haut gespürt, es hat nur noch nicht so meine netzhaut gekitzelt, es hat nur nicht so auf mein bauchfell getrommelt, sacht, mit den fingern, von innen, und so. was findet da statt?

du hängst zwischen den schneiden, bist eine offene schere, in der du hängst mit dem hals und dich ansiehst: da ist es. da ist es. was findet da statt? denn wird es gelesen, sind es bilder und zeichen, die welt selbst ist nicht lesbar, der blick des anderen verwandelt all deine welt in ein buch, mehr oder weniger unterhaltsam, ein zeitvertreib, eine gebrauchsanleitung, was immer du suchst, du, du räuber.

erste ordnung, zweite ordnung, bilder von bildern von bildern von bildern, das ist ja das unglück, ein spiegelkabinett, bilder von ausgängen und du malst dir ein eigenes und hängst es über die spiegelfläche und dann willst du da durchgehen und stößt dir den kopf. immerhin konntest du eine entscheidung treffen, wenigstens einmal eine entscheidung.

ein spiel spielt man nicht für die anderen. man spielt es für sich mit den anderen. man prüft aktion und reaktion, findet möglichkeiten. was könnt ich noch tun, was ich bisher nicht glaubte, daß es möglich sein könnte? plötzlich im freien. da ist ja ein himmel! oder das bild eines himmels, das mir niemand gezeigt hat bis jetzt. und dann spiel ich doch anders.

anders geht nicht ohne gleich, ohne mich. anders als ich. spiel mich anders als mich.



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