imfah

(blätter // Montag, 28. Februar 2005, 12:27)

so wortvoll manchmal, daß die zeit mir nicht ausreicht, dabei kann ich nicht aus mehreren körpern sprechen, wie ich es müsste, ich find ja den ausgang aus meinem kaum, manchmal schieß ich als satz in den wänden umher und fang mich dann ein hinter einer fingerkuppe, die stirn von innen gegen das hautnetz gedrückt. dann zeigt ein finger auf dich, als wollt er was bedeuten, dabei will ich nur reinspringen in deine augen.

was tust du damit, wenn du die straßen entlangspülst, verkehrswege zählend, die linsen weit offen. du sammelst gesten, du sammelst worte, du sammelst, was du eine welt nennen willst, und was tust du mit dem, was sich in deiner netzhaut verfängt, suchst du einen kasten, 9x9 meter, in dem du teilkörper auf den boden spießen kannst, als wolltest du ordnen, um zu verstehen, zum stehen bringen, was sich nicht einordnen will in das raster, das du jemandem vorzuhalten dir beigebracht haben willst.

das sind die tage. sie gehen vorbei.

manchmal zappelt in der nacht dann ein echo neben dir auf dem laken, gibt antwort im dunkel, und du prüfst die namen aus deinen büchern, schreibst sie auf den anderen körper und wartest geduldig, ob er anfängt zu leuchten, ob ein tor sich öffnet wie in den alten geschichten. ihr tanzt alte lieder, die du als kind in tauben nächten unter der bettdecke abgeschrieben hast, mit der taschenlampe angelockt und in den kasten gesperrt. wer weiß, was sie bedeuten. du testest die töne. nicht mehr lange, flüsterst du später in den flacheren atem, nicht mehr lange, bis das herz sich zu schreiben bequemt, der tisch ist bereitet, die feder gespannt, die haut gegerbt schon und abgebügelt. wann werden wir’s nennen. wann werden wir’s sein. und silbe für silbe steigt das licht in mein fenster.

das sind die nächte. auch sie sind nicht lang.



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