geschichten vom verschwinden(lassen/machen) des körpers

(technik // Montag, 7. März 2005, 17:24)

nach der auslagerung des gedächtnisses (der vergangenheit) nun die auslagerung des erlebens (der gegenwart). "moblogs".

ich habe bald die komplette technik zur verfügung, um nicht mehr am ort meines körpers zu erleben, sondern meine erlebnisse in echtzeit in einen virtuellen raum umleiten zu können. dort sind sie ihres "realen" kontextes enthoben und können in einen konfliktfrei angelegten rahmen eingegliedert werden, jeder physischen widerständigkeit beraubt. ästhetik ohne ein material, das sich gegen seine umwandlung in anschauung wehrt, zu einer ästhetik, die ohne sinne funktioniert, selbstgenügsam, übermenschlich.

man kann die entwicklung ja absehen an der werbemaschine, wer liest denn all diese selbstberichte, die jeder dann verfaßt? endlich mich unter kontrolle haben, vollkommen lesbar sein, also diskutabel sein, objektiv vorhanden. als führte diese ständig gesteigerte subjektivität in die totale objektivierung des eigenen daseins. wie anscheinend jeder "fortschritt" ein wettrüsten.



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