erle

(blätter // Mittwoch, 23. März 2005, 23:21)

man kann dem vertrauen nicht trauen: zu sich kommt, wer die welt zum auge macht, sagst du, über die kreide gebeugt. ohne aufzuschauen: das licht flieht die sonne, das weißt du doch schon, was also legst dus dir immer wieder ins blickfeld hinein? und du hebst deine hand, streckst den finger und den funkelnden stein: plötzlich weiß deine haut, wie ein riß im raum, wohin gehen. alles flieht vor sich, sieht sich vor. und ich lache ein bißchen, zurückgeblieben. dann wische ich mit dem fuß durch die linien.

treib mich weiter mit gesenktem lid: löschpapierliebe.

seither liegt dein gehen im raum, im wispern aller dinge: verrat, verrat! jeder finger meiner hände deutet auf mich, aug- und fluchtpunkt, schlinge, die sich auslegt jeden tag von sonne zu sonne. mein mund sagt von den lippen: sie können nur lügen - können ja das wegsein nicht sehen. in jedem wort gräbt sich also die leere eine schlafstatt, träumt von deiner rückkehr aus der zeit vor der zeichnung: du. doch darf man dem vertrauen nicht trauen, weiß ich, wie man das vergessen nicht essen soll.



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