Es ist ein eigentümlicher Apparat

(sdk // Mittwoch, 4. Mai 2005, 14:36)

eindrehen.

liegengeblieben: messer oder egge. nein, ein lehrapparat, bewohnbar, bett und zeichner, jetzt leer, ohne egge.

daß uns etwas ins leben schneidet, und was tun wir? wir schneiden zurück. oder tanzen wir neben dem klingenrand. wir schreiben mit unserem blut an den bettrand: wer hier liegt ist doof. was hilft? wer hilft?

der apparat will helfen, sagt er. gesundstutzung oder lenkung des wachstums.

an einem windigen hang wuchsen die bäume sehr klein und krumm, dem boden zugeneigt. der wind trug ihre samen weg und die lockere erde. ein bauer kam und sprach: diese krummen bäume können dem wind nicht wehren, er trägt ihre samen weg und sie werden vergehen. ich will die jungen unter ihnen aufrecht binden an pfähle, die ich in der erde versenke, damit sie lernen, dem wind zu widerstehen. in ihrem schutz sollen die samen zu ihren füßen keimen. es gelang und es wuchs dort ein kleiner wald. als aber der wind drehte und von oben blies, rissen die bäume mit den wurzeln aus dem boden oder knickten um: sie boten zuviel widerstand.

na gut, das stimmt weder physikalisch so ganz, noch hat erziehung etwas mit naturbildern zu tun, sondern damit, daß der staat abweichungen von seinem entwurf eines bürgers im rahmen der ihn ausmachenden regeln und gesetze wieder in geordnete bahnen lenkt. er produziert also zuallererst diese abweichungen, ohne die er gar nicht existieren würde.

ein regulator, dieser apparat, übriggebliebenes gehäuse. benutzungs- und widerstandsspuren.



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