aus dem entwurf des katalogtextes

(sdk // Montag, 8. August 2005, 12:50)

Diese Übersetzung ist so unmöglich wie notwendig. Über staatliche Organisation, Regulierung und Verwertung von Übersetzungsvorgängen hinaus sucht die Pädagogik nach einer Sprache, die allen gleichermaßen fremd wie vertraut ist, an der Ich das Übersetzen als grundlegenden sozialen Vorgang üben kann. In „Stimmt nicht mehr“ steht im Zentrum des Spielfelds, wo im Fußball der Anstoß erfolgt, eine Tänzerin als Translatorin, eine Zwischenfigur in der haltlosen Position der Lehre, Vorbild zur Nachbildung, das Ich dazu verführen soll, seinen Körper stetig um das Skelett einer Vorschrift zu kopieren, die es für das Eigene hält. Die Lehre zielt damit auf den uneinnehmbaren Ort des Anderen in mir, der leer bleiben muß, damit Ich, im Durchgang durch ihn sich als Eigenes erfindend, bestehen kann.




ich will nach hause



isore, 08.08.05, 12:52


ganz erbsenzählerisch eng


es fehlt ein "die"... ;-)


thesource, 08.08.05, 20:25


ach,


wo denn? vor "staatliches"? das hatte ich nämlich absichtlich gelöscht, aber vielleicht verlasse ich damit die ordentliche grammatik?


isore, 08.08.05, 21:12



.."steht im Zentrum des Spielfelds, wo im Fußball der Anstoß erfolgt, eine Tänzerin als Translatorin, eine Zwischenfigur in der haltlosen Position der Lehre, Vorbild zur Nachbildung, DIE (oder besser noch: WELCHE) das Ich dazu verführen soll..."

aber nur im Sinne der ordentlichen Grammatik - oder mir ist nach x-maligem Lesen etwas Wesentliches entgangen *lacht


thesource, 08.08.05, 22:46


ah!


ich verstehe. ich benutze "Ich" als name und deshalb ohne artikel. "das" bezieht sich an dieser stelle auf das vorbild. der nachfolgend beschriebene kopiervorgang ist ja die vorher erwähnte nachbildung, nicht folge einer verführung durch sie - diese geht vom vorbild aus. es müßte also, wenn anders, dann "das das ich" heißen, brrr.

aber nachvollziehbar, daß das "das" da verwirrung erzeugt. hm. muß ich überlegen, ob ich es ändere. ich mag nämlich "welches" so gar nicht.


isore, 08.08.05, 23:11


Dass das Ich in dem Falle


das Substantiv ist, versteht sich von selbst - nicht nur aufgrund der schreibweise. "Die" bezöge sich in dem Fall auf die Tänzerin, DIE das Ich dazu verführen soll, etc.


thesource, 09.08.05, 14:54



wegen der tänzerin! gleichwohl, weil eben nicht substantiv, sondern name: "die ich dazu verführen soll...". da ist dann die frage: wer verführt? ich dachte: das bild. wegen der folge der teilsätze wäre nun das nächste "die": die "lehre" (nicht die tänzerin). das finde ich auch stimmig - davon abgesehen, daß die tänzerin in der lehrposition repräsentiert, also schon in der performancesituation einen doppelcharakter hat (als tänzerin verführt sie den spieler, als leererin ich), ist das medium der vermittlung letztlich das verführende, nicht der "lehrer" (führer), sonst wäre das pädagogische ziel der eigenständigkeit gar nicht erreichbar. in jedem fall ist das "die" klarer, dafür vielen dank.


isore, 09.08.05, 22:30

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