"therapeutisches milieu"

(sdk // Freitag, 9. September 2005, 03:34)

In der therapeutischen Arbeit erweitern wir unser Verständnis für die von der KlientIn eingebrachte Kommunikations-Gestalt bei Bedarf entsprechend dem Prägnanzangebot (jede Figur bedarf des Hintergrunds, um verständlich zu sein) durch ihre Ergänzung zur "Szene": als räumliche Umgebung mit ihren sozialen, ästhetischen und sinnlichen Qualitäten sowie ihrer Atmosphäre. Damit erweitert sich das, was zunächst ein Gefühl, ein Impuls einer Einzelperson war, tendenziell in ein "Feld" hinein (K. Lewin). Das kann zur Erforschung der Bedingungen des jeweiligen Impulses bis in soziale, wirtschaftliche und andere Schichten von Hintergrund führen. Die "topologische" Interpretation solcher Szenen, d.h. ihre Aufschlüsselung als ,,Strukturen", die sich räumlich (durch relative Zuordnungen und die Abstände dazwischen) repräsentieren lassen, wurde schon früh (durch Mittel wie ,,Skulpturen", Verteilung von Personen mit wichtigen Botschaften der Familie in einem Raum u.a.) in Ansätzen vorweggenommen, aber nicht in einem umfassenden Sinne thematisiert. Generell wurde ja der systemische Aspekt der Gestalttherapie, von grundlegender Bedeutung für die Gründer, über lange Zeit von den meisten Schülern vernachlässigt.

(quelle)



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