paul virilio - die überbelichtete stadt

(zero degrees // Sonntag, 11. September 2005, 08:42)

Die hoch technisierte, interaktive, höchst anfällige Gesellschaft, in der die reale Zeit die Oberhand über den realen Raum der Geostrategie gewinnt, begünstigt eine „Metro-Strategie“, bei der die Stadt weniger das Zentrum eines Territoriums darstellt, eines nationalen Raumes, als vielmehr das Zentrum der Zeit, der globalen Zeit, die aus jeder Stadt den Resonanzkörper unterschiedlichster Ereignisse macht: nukleare Pannen, schwere Unfälle, Massenattentate, Brüche der sozialen Ordnung hervorgerufen durch die extreme Fragilität einer abweichenden demographischen Polarisierung, mit Megapolen, die morgen nicht Millionen, sondern viele Millionen Einwohner in den Hochhäusern vereinigen. Dort sind sie vernetzt, und die Standardisierung der öffentlichen Meinung der industriellen Ära wird plötzlich durch die Synchronisierung einer öffentlichen Emotion abgelöst, die in der Lage ist, nicht allein die repräsentative Demokratie abzuschaffen, sondern jede Institution, und an ihre Stelle kollektive Hysterie und Chaos zu setzen, für das einige Kontinente bereits jetzt ein unseliges Beispiel abgeben.

(quelle)

siehe auch:

"defensive intervention" "neue strategie zum schutz der bevölkerung" "Die hohe Zahl von Landsleuten ihres Herkunftslandes erleichtert zudem die konspirative Vorgehensweise von Terroristen im westlichen Operationsgebiet" „Die Einwanderungsbestimmungen müssen effizient sein, um anständige Menschen ins Land zu lassen und zugleich Terroristen draußen zu lassen“ "Generell wäre es sachdienlich, im Zuge der Umstrukturierung der Bundeswehr eine Organisationseinheit 'Heimatschutz' zu schaffen"



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