[kritik]

(*weisse weiche // Sonntag, 4. Dezember 2005, 14:30)

es ist erstaunlich, wie der rückgriff auf dritte-person-erzählung geschlechterstereotypen hervorzaubert. es mag zwar sein, daß der autor in einem solchen klischee lebt, aber das ist keine rechtfertigung dafür, dieses stereotyp einfach zu reproduzieren, also eine abbildung zu erschreiben, der keine transformation des bestehenden zugestanden wird (das ja, seien wir mal ehrlich, sowieso komplexer ist als dieses gebräu aus einsam tätigen mann und sirenenhaft erlösender frauenfigur). ich erinnere mich, die fragliche trennung anhand von ich und du konzipiert zu haben, was ein wesentlich mächtigeres werkzeug darstellt - jedenfalls so lange, bis es besser gewußt ist. was bringt denn andererseits eine grammatik, die auf dem gegensatz des eigenen und des anderen beruht, wenn sich hinter ihren möglichkeiten doch nur eine simpel fixierte bipolarität verbirgt? die grenze ist beweglich, sich schiebt sich vor dem denken her, das sie zu überschreiten sucht, und entsteht hinter ihm anders neu. es wird zeit, den gepflockten raum zu besetzen, andersheiten durch die linien zu schicken, die klager gebaut hat, alleine, all die zeit.



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