Kleist - Über das Marionettentheater

(bretter // Sonntag, 11. Mai 2008, 15:48)

Ich sagte ihm, daß ich erfreut gewesen wäre, ihn schon mehrere Mal in einem Marionettentheater zu finden, daß auf dem markte zusammengezimmert worden war und den Pöbel durch kleine dramatische Burlesken, mit Gesang und Tanz durchwebt, belustigte.

[...]

Ich fragte ihn, ob er glaube, daß der Maschinist, der diese Puppen regiere, selbst ein Tänzer sein, oder wenigstens einen Begriff vom Schönen im Tanz haben müsse?

[...]

Ich lachte. - Allerdings, dachte ich, kann der Geist nicht irren, da, wo keiner vorhanden ist.

[...]

Der Bär stand, wie ich erstaunt vor ihn trat, auf den Hinterfüßen, mit dem Rücken an einen Pfahl gelehnt, an welchen er angeschlossen war, die rechte Tatze schlagfertig erhoben, und sah mir ins Auge; das war seine Fechterpositur.



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