summen 4

(*linien // Donnerstag, 15. Januar 2009, 00:07)

unser haus ist aus dem himmel gefallen,
ein fenster ins licht sein abdruck im gras.

darin steht dein schatten und schaut auf
den tag und der nickt und erhebt sich,

schiebt durch das rostige tor an den waldrand
einen sandigen pfad. der verläuft sich

im rücken der bäume, hinter dem feld,
der gelb gewordenen erinnerung ans meer.

ein klagen ist hinter dem singen der grillen:
das seufzen der gräten, etwas

neben der spur. gehst du zur mauer
des wilden gartens und hältst deine hände

gegen die steine - du kümmerst sie nicht.
wirf einen kiesel. vorsichtig springt er

über den staub. vom mauerrand rufst du,
winkst mir zu kommen, zeit auf den schultern,

deine stimme ist mir ein blinzeln im knochen:
clavicula. und der tag springt

zur seite, ein grillenbein weit. die gräten
im boden drehn sich im schlaf, ihr schatten

wellig, die luft, die wipfel der bäume,
deine hand, eine insel aus schilf schräg

in der landschaft, singen ihr lied. ich schließe
die augen. wir sind aus dem himmel gefallen,

neben die spur. der rand zieht sich langsam
nach innen. hinterm tor geht die schafgarbe auf.



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