1. Der Zusammenbruch der Goldwährung in England (Mefo)
(konz // Mittwoch, 29. April 2009, 15:16)

Wir fahren einige Zeit schweigend. Die Limousine biegt in ein Parkhaus ein und fährt in einer langsamen Spirale aufwärts. Der Mann beginnt zu sprechen, seine Stimme klingt müde. Aus einem Aktenkoffer holt er einen braunen Umschlag hervor, aus dem er einen flachen Stapel Fotos zieht. Wir sind auf dem obersten Deck ange­kommen, es parken nicht viele Autos hier. Wir halten am Rand, mit Standlicht; der Mann reicht mir die Bilder herüber. Der Chauffeur schaltet den Motor aus. Es ist etwa ein Dutzend Fotografien, sie zeigen mich und die Frau in einer Einkaufspassage. Sie hält mich auf, sagt etwas zu mir, fragt etwas, sie gibt mir einen Zettel, ich nicke, sie geht weiter. Ich erinnere mich daran. Sie trug ihre Haare wie ich, in der gleichen Farbe, an jenem Tag, deswegen habe ich sie heute abend nicht erkannt. Die Stimme des Mannes ist schärfer geworden, metallisch. Als er seine Rede beendet, sehe ich die Frau aus dem Dunkel schräg auf die Limousine zugehen. Sie trägt die Kleidung, in der ich sie gerade vor der Kamera gesehen habe – die Kleidung, die ich auf den Fotos trage, die ich in der Hand halte, während sie kommt.



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