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(agebu // Montag, 28. März 2005, 16:45)

also immer wieder: rausfallen, reinfallen, abwechselnd auf das rausfallen reinfallen und das reinfallen reinfallen. jedes denken wieder ein wegdenken von dem, was es gern wäre, indem es sich das zum objekt macht und dabei sein subjekt vergißt. was soll das auch sein: das subjekt des denkens. dieses blindefleck-denken ist doch ein blindekuh-denken.

lockerwerden. lockerwerden. duuuuurchatmen. lockerwerden. ganz verkrampft: lockerwerden.

(diese liebe zum richtungslosen des doppelpunkts: nur ein durchlassen, eine schiene, aber eben nicht mal das, ein vor der schiene, aber auch vor der geschlossenen grenze, erst nur: markierungen. zwei pfosten auf dem weg, die dir die durchfahrt zum thema machen.)

also: wer sieht dem esfrißtallesauf beim allesauffressen zu? nicht du. nicht du.

aber auffressen/aufgefressenwerden als beruf, als lebensaufgabe sozusagen... was für ein unsinn, was denkst du denn da?

es gibt keine antwort, es gibt verantwortung, verstaatlichung, formwerdung, liebkosung, gewalt.

und dann ist da: antworten. doch das gehört nicht zu dem, was ist. es vollzieht sich. es gibt sich. es entzieht sich dem zugriff. auch das greifen und halten, allerdings, vollzieht sich. alles will sein und nichts ist. dieses ständige getöse: dieses sei, und das sei, als hätte es geheißen: es sei licht, nicht: es werde.

aber was tust du: du schreibst. finstere linien in das schneefeld des lebens.

und vor der schönheit eines doppelpunkts, der gewalt seiner möglichkeiten, zu knien, und nicht vor dir, deinem wunder. ich denke, es wird zeit, daß du mich anrufst.

und die theoretische gewalt einer entscheidung, die dadurch, daß sie bewußt ist, möglichkeiten tötet. die praktische gewalt der aufgeschobenen entscheidung, die alle wartenden vertröstet auf, was, das nirvana? daß man möglichkeiten töten muß, um neue zu gebären, weißt du doch. theoretisch. denken verwechselt sich schon wieder mit der welt, mit der praxis, dem moment, dem immer-wieder-neu-entscheiden, nein, das ist etwas anderes, dieses festsetzen, das sich für denken ausgibt, was ist das? grrrrrr. weg, weg, bellst du: weg!

schattenboxen. so lang du nicht da bist, bleibt alles hypothetisch. und ich weiß: wenn du hier bist, wird mich die vernichtung all dessen, was ich mir vorstellen konnte, diese vernichtung durch dich, so treffen, daß ich wieder wie gelähmt bin, wortlos. beschämt, weil ich merke, welch ein vermessen das ist: sich einfach dich vorstellen können zu glauben, eben mal so, aus einer laune, langeweile.

kommunizierende röhren, die sich wände erfinden. die sich verpassen, mal eben, aus einer laune, langeweile.

diese bildermaschine, das bin auch nur ich. wenn sich da niemand anlehnt. und die will kein gegengewicht haben, der gehts gut mit sich selbst. entscheidungsfragen.

es muß zu all der theorie doch eine praxis geben. warum so viel angst?

daß du so stark auspegelst, aus angst vor der mitte. nein. balance heißt nicht mitte. balance heißt: zwei orte gleichzeitig zu sein.

das gleichnis von dem bauern. welches gleichnis von dem bauern? irgendeins. sie erzählen alle das gleiche. man muß das gleiche wohl immer wieder anders erzählen, um sich daran zu erinnern, daß es etwas gibt, das man nie verstehen wird: die änderung. den abgrund, in den man nicht schauen kann, wenn man nicht, so geht die sage, sofort und unwiderruflich gelöscht sein will - und wer will das schon?

bilderrätsel. grund-metaphern.

vielleicht besser eine metapher, die handeln impliziert statt erschauern, erstarren. das gleichnis von dem bauern geht ja noch weiter: er wendet sich ab und dem zu, was er kann, da ist nichts sonst: ein kalb zu schlachten, ein fest zu feiern, und dann wieder gehen, das feld zu bestellen, die tiere zu füttern, zu lieben, zu schlafen. mit der erinnerung an einen abgrund in sich, jederzeit.

das also wäre ein leben, des abgrunds gewahr: ein tänzeln auf dem grat. jeden moment wäre dein sturz ein anderer; jeder spalt, der sich öffnet in dem, was du tust und siehst, ist ein anderer. du denkst: sie alle führen zum gleichen, versuchst dich zu beruhigen, aber das denkt in die irre: ein abgrund hat keinen grund. diese spalten sind immer neu. sie sind das leben.

also vertretbare metaphern. verlatschbare metaphern? verträgliche metaphern? jetzt wird's gefährlich. aber den widerspruch auszuhalten: wieviel gewalt ist denn gut, und wann ist sie schlecht? verantwortbare metaphern. verwertbare metaphern? das war nicht gemeint. aufrichtige metaphern. genaue metaphern. metaphorische metaphern. tongue-in-cheek-metaphern?

maulaffenmetaphern. klabautermetaphern. rabaukenmetaphern. aufbrausende metaphern, dann säuselnde metaphern. widerhakenmetaphern (die hättest du gerne).

wohnungsaufräum-metaphern: weil du gleich kommst. wieder so lange geredet vom reden, nur um dann nichts mehr zu sagen zu haben.



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