aber die sonne schien die ganze zeit

(blätter // Montag, 14. Juni 2004, 07:47)

geträumt von new york, das wie ein traum war, durch den ich mit einer freundin ging und vehement erklärte, künstler würde vor allem auszeichnen, daß sie nichts täten, und es war weit hörbar in diesem sommerfarben-new-york. da hinterließ uns der dahlmann einen kommentar in iiji, in dem er uns erinnerte an etwas, daß er uns vor einem jahr geschrieben hatte, daß das problem irgendwie aufklären sollte, und ich kann mich nicht mehr an den wortlaut erinnern, weil jede vielleicht wichtige erkenntnis immer das erste ist, was ich nach dem aufwachen vergesse, ich weiß nur noch, daß er sich mit einem brückenpfeiler (oder einem hochhaus) assoziiert hatte. ich antwortete ihm wiederum mit einem kommentar, der sich blau auf löschpapier schrieb mit einer alten metallfeder, und ich war begeistert darüber, daß der dahlmann löschpapier in seinen kommentaren hatte für altmodische leute wie mich, die über kunst diskutieren zu müssen glauben, auch wenn das löschpapier natürlich nicht zum schreiben, sondern zum löschen gedacht war, und die tinte verlief, so daß man kaum noch etwas lesen konnte und das ganze schon sehr künstlerisch aussah. und dann war da eine feier auf der straße vor einer zweistöckigen villa, in brasilien vielleicht, jeden abend wurde wieder happy birthday gesungen. am freitag rief die gesellschaft plötzlich laut FICKEN und direkt danach drehten sich alle männer mit einer entschuldigung für den unflätigen ausdruck zu einer frau um, alle zu der gleichen. ich setzte mich mit dem rücken an die seite einer anderen und ließ mir haarsträhnen über den kopf wehen. das alles war eine gut erzählte kleine geschichte in lebendiger prosa, aber weil ich nicht der dahlmann bin, in dessen sprache ich sie träumte, habe ich sie nicht so aufschreiben können, weil jede vielleicht gute sprache immer das erste ist, was ich nach dem aufwachen vergesse.



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