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(herbeirufen) guatemala und ich Guatemala ist entsetzt und traurig wie fast fast Tag. Ich bin ratlos und froh, vor allem wenn nicht gefuehlslose, besserwisserische Hardcore-Kommunisten ihre Kommentare unten... [...] Inmitten all dieser Ereignisse und Diskussionen komme ich mir manchmal etwas merkwürdig vor, wenn ich hier mit den Kolleginnen von ACCSS an dem Jahresbericht für das vom BMZ kofinanzierte Projekt arbeite, der fristgerecht in Bonn vorgelegt werden soll und Aussagen über die “Wirkung” des Vorhabens enthalten soll. Aber andererseits ist es genau das, was die Verantwortlichen der Gewalt erreichen wollen: Dass die Leute wie paralysiert verharren, nichts unternehmen und sich letztendlich für den Schutz durch jene entscheiden, die das Problem vermeintlich in den Griff bekommen können, was ja durchaus zutrifft, weil sie an den Schaltstellen dieser Strukturen sitzen. [...] bei dem chaos sollte mensch nicht den kopf verlieren, vereinfachungen können dabei helfen. (quelle) über die allmähliche verfertigung Nach fast vierzig, nein zwanzig Jahren sind Sie zum letzten Mal hier gewesen mit einer großen Komposition? hate speech: die frage nach dem tod I know how hard it is. Comes with little sleep. Little pay. But a lot of sacrifice. There are days of disappointment. But sometimes, just some times there are nights like this. Hang on a minute. I can't hear myself. deleuze/guattari - kafka Da die Weltgeschichte eben nicht eine »ewige Wiederkehr« ist, sondern durch das ständige Nachdrängen neuer und immer härterer Segmente bestimmt wird, muß man die Geschwindigkeit dieser Segmentierung, das Tempo der Segment-Produktion beschleunigen, die segmentierten Serien verlängern und zuspitzen. Da die kollektiven und sozialen Maschinerien bereits eine massive Deterritorialisierung des Menschen bewirken, gilt es, diesen Weg weiterzugehen bis zu einer absoluten, molekularen Deterritorialisierung. Kritik ist dazu ganz unbrauchbar. Viel wichtiger ist das Erfassen der möglichen Bewegung, die bereits wirklich ist, ohne schon gegenwärtig zu sein (Konformisten und Bürokraten sind immer bemüht, die Bewegung zu bremsen und zu stoppen). Das hat nichts mit einer Politik nach dem Motto »Je schlimmer, desto besser« zu tun, noch weniger mit literarischer Karikatur und schon gar nichts mit Science-fiction. [...] Wie Kafka sagte: Es gilt weniger ein Spiegel zu sein als eine Uhr, die vorgeht. Da eine klare Trennung zwischen Unterdrückern und Unterdrückten nicht möglich ist, nicht einmal zwischen den verschiedenen Arten des Verlangens, gilt es eben, sie alle gemeinsam voranzutreiben in eine nur allzu mögliche Zukunft, stets mit der Hoffnung, dabei auch Flucht- oder Abwehrlinien zu finden, wenngleich nur bescheidene, ja ungewisse und vor allem asignifikante. Wie das Tier, das geschlagen wird, die Bewegung des Schlags nur mitmachen und ihr ein wenig zuvorkommen kann, um dann besser zurückzuschlagen und zugleich einen Ausweg zu finden. lenin - werke 3 Als Ergänzung zu unserem Gespräch schicke ich Ihnen den Entwurf eines zusätzlichen Paragraphen zum Strafgesetzbuch. Das ist ein Rohentwurf, der natürlich noch gründlich ausgearbeitet und überarbeitet werden muß. Der Grundgedanke ist hoffentlich trotz aller Mängel des Rohentwurfs klar: offen eine prinzipielle und politisch wahrheitsgetreue (nicht nur eine eng juristische) These aufstellen, die das Wesen und die Rechtfertigung des Terrors, seine Notwendigkeit und seine Grenzen motiviert. Das Gericht soll den Terror nicht beseitigen – das zu versprechen wäre Selbstbetrug oder Betrug –, sondern ihn prinzipiell, klar, ohne Falsch und ohne Schminke begründen und gesetzlich verankern. Die Formulierung muß so weitgefaßt wie möglich sein, denn nur das revolutionäre Rechtsbewußtsein und das revolutionäre Gewissen legen die Bedingungen fest für die mehr oder minder breite Anwendung in der Praxis. Mit kommunistischem Gruß Lenin diese welche diese klebrige, sich anbiedernde sprache, diese selbsterniedrigung im größenwahn, diese herrschaft, die sich als unterwürfigkeit verkleidet, die sich als herrschaft verkleiden muß, um von den knien erhoben zu werden, welche beleidigend armselige, kurzbeinige vorstellung von gott, welche anmaßung, sich einzubilden, gott einen blasen zu dürfen. Keine Deutschen unter den Opfern Die Ursachen können vielfältig sein. In Frage kommen Materialprobleme, Fehler in der Konstruktion oder menschliches Versagen. Vor allem letzteres muss geklärt werden. (quelle) brecht - fatzer Da geht keine Revolution durch, wo lauter Selbständige sind. spott als handwerk: verfall Die SPD ist schon unter Schröder gegenüber den globalisierten Kapitalinteressen eingeknickt - in der großen Koalition aber rutscht sie auf den Knien durch die Gegend. Von Blair hieß es, er sei der Pudel von Bush. Steinbrück, Steinmeier, Müntefering haben nicht die Kunstfertigkeit des Pudels (man lese dazu Wilhelm Busch). Sie sind eher Wackel-Dackel an der Leine von Investoren aus den "schwarzen Löchern" der Globalisierung, aus den Offshore-Finanzzentren. (freitag)
walter benjamin - der sürrealismus Wo liegen die Voraussetzungen der Revolution? In der Änderung der Gesinnung oder der äußeren Verhältnisse? Das ist die Kardinalfrage, die das Verhältnis von Politik und Moral bestimmt und die keine Vertuschung zulässt. Der Sürrealismus ist ihrer kommunistischen Beantwortung immer näher gekommen. Und das bedeutet: Pessimismus auf der ganzen Linie. Jawohl und durchaus. Misstrauen in das Geschick der Literatur, Misstrauen in das Geschick der Freiheit, Misstrauen in das Geschick der europäischen Menschheit, vor allem aber Misstrauen, Misstrauen und Misstrauen in alle Verständigung: zwischen den Klassen, zwischen den Völkern, zwischen den Einzelnen. Und unbegrenztes Vertrauen allein in I.G. Farben und die friedliche Vervollkommnung der Luftwaffe. den nachkriegs"demokratien", die nur zu warten brauchten, bis sich die sozialistischen versuche unter dem terror von außen wie innen selbst zerstörten, ist die selbstzufriedenheit so zum universellen reflexbogen geworden, daß die allgemeine verdummung und rundumzerstörung, die steigerung technischer komplexität bei proportionaler absenkung des bewußtseins dieser selbstgeschaffenen umgebung quasi als selbstläufer produziert, nicht mehr als fatalistisches kopfnicken hervorruft, das sich betroffenheit vorspielt und dabei nur die geste des verurteilten vor dem scharfrichter weiter einübt. noch nie zuvor hat der staat so tief in den einzelnen zellen der körper seinen sitz genommen, sich so biologisiert, während er auf der anderen seite die abschaffung der körper seiner untertanen, ort der letzten gefahr des großen zusammenbruchs, der immer im körper beginnt, so vehement vorantreibt. wie schnell kann sich der einzelne noch zur bombe umbauen, um dieser unterwerfung, die die letzte sein wird, zu entgehen. wie muß ich mich als bombe bauen, um möglichst lange zu explodieren. und was soll bleiben nach der explosion von dem, was ich neben all diesen formen von beherrschtsein noch gewesen sein könnte. diese hysterie vor dem terror wird ja nicht ohne grund produziert, die ökonokratien wissen ganz genau, daß ihnen gefahr nur noch von innen droht, von jedem einzelnen ihrer am rande des zusammenbruchs schlafwandelnden bürger. deswegen die angestrebte lückenlose überwachung, geistige drangsalierung, sich als selbstermächtigung gerierende einzwängung, dieses in-rotation-versetzen des einzelnen, der nicht mehr zur ruhe und zu bewußtsein kommen darf, ehe er sich nicht vollständig mit seiner gedanklichen unterjochung einverstanden erklärt hat. danach wird sich vom gefühl her kaum etwas geändert haben, außer: daß sich dieses gefühl nie mehr ändern wird. systemprogramm des deutschen idealismus, fragment Die Idee der Menschheit voran - will ich zeigen, dass es keine Idee vom Staat gibt, weil der Staat etwas mechanisches ist, so wenig als es eine Idee von einer Maschine gibt. Nur was Gegenstand der Freiheit ist, heißt Idee. Wir müssen also auch über den Staat hinaus! - Denn jeder Staat muss freie Menschen als mechanisches Räderwerk behandeln; und das soll er nicht; also soll er aufhören. also raus fällt das private unbehagen als produktionsgrund weg, so kann es durch gesellschaftliches unbehagen ersetzt werden. bedingung dafür wäre es, den eigenen körper ebenfalls zu deprivatisieren, d.h.: ihn bewußt dem sozialen auszusetzen und die ströme von macht durch ihn hindurch gehen zu lassen. der zur verfügung gestellte körper wird so zum territorium, auf dem kritik topologien ent- und wieder verwirft. im spannungsfeld gesellschaftlicher teilungsgewalten wird er gleichzeitig zum widerstand, der noch dem kurzschluß der kapitalflüsse einhalt gebieten könnte: sein ausfall oder seine zerreißung markiert die belastungsgrenze sozialer netze und kann, sozial organisiert, zu ihrem zusammenbruch beitragen. kritische körper pubertäre kritik entspringt aus dem eigenen undefinierten unwohlsein. ihr totaler charakter schwächt sich zwar ab über die jahre, ihr mechanismus bleibt gleichwohl länger erhalten. er frißt sich argumente an, rationalisiert sich, wird dadurch verträglicher. möglichkeiten der (nicht)entwicklung bestehen:
bb - marxistische studien In den Zeiten der Schwäche fehlt es oft nicht an richtigen Leitsätzen, sondern an einem einzigen. Von der Lehre paßt ein Satz zum anderen, aber welcher paßt zum Augenblick? [...] Es fehlt nicht an Wahrnehmungen, aber sie werden rasch vergessen. In den Zeiten der Schwäche ist man engagiert, und man engagiert sich nicht. In den Zeiten der Schwäche ist vieles wahr, aber es ist gleich wahr; ist viel nötig und kann weniges geschehen; der Ausgeschaltete ist in Ruhe versetzt und hat keine Ruhe. ./. . der weg der vorbeiführt am wort es nur ansieht ein fremdes verliert sich der reiz des allein mit der zeit aber wessen traum du träumst im zerfallenen bett: von der not nur lernst du die tugend als die sie gelten mag damit du sie festhältst junge wir machen alle das gleiche wie schon im kleinen schreibnetz der litblogs das wandern von themen, ihr auftauchen und durchsickern mir sehr spannend schien, wird es nun im wettbewerb möglicher, ein gefühl für die themenkreise zu bekommen, in denen sich anscheinend momentane konzepte bewegen. bevor es möglich ist, die je einzelnen realisierungen in ihrer unterschiedlichkeit zu beobachten, erstaunt mich, wie ich da zum ersten mal ein wort wie den überstrapazierten "diskurs" (oder verwandte konzepte) faßbar sehen werde. es existieren tatsächlich begriffsfelder, die das eigene interesse lenken und umhegen, es überhaupt erst formulierbar, konzeptionalisierbar, vergleichbar machen und damit natürlich auch bewertbar. auch erst umsetzbar, handelbar? auf diesen feldern kann sich das ansiedeln, was den einzelnen in seinem einzelnsein angeht und vielleicht nicht oder kaum mitteilbar ist, was eine äußerungsform sucht, richtlinien - was später eine generation oder einen stil oder ähnliches abgeben kann. gängigerweise führt man das auf die geschichtliche verfaßtheit einer gesellschaft zurück, also auf eine art abbildung der wirklichkeit im denken, oder? da scheint mir ein wenig zweifel zumindest angebracht. wir wissen ja, daß es kein beweis von unverzichtbarkeit ist, einen platz im gewächshaus zu kriegen, sondern eher eine beruhigende absicherung der versorgung mit wasser und dünger (jenem in großem stil hergestellten kunst-stoff, der die tomaten so schnell so groß und rot und geschmacklos werden läßt) neben jeder menge pflänzchen von der gleichen art. nachdem umfassende reflektiertheit gütesiegel und grundkapitalie geworden ist, frage ich mich, ob die weisen der sogenannten reflektion des eigenen handelns nicht weitgehend vorstrukturiert werden und so ein tatsächliches nachdenken verhindern (für ein denkmodell dafür siehe hier). das bild ersetzt auch hier leicht das schauen und ich habe ständig das gefühl, in diese falle zu gehen. ja: in sie gehen zu müssen, ständig, laufend. die frage nach der verkaufbarkeit des eigenen ist nicht abzuschütteln, sie klebt uns an der hautinnenseite. borges - das aleph Ich begriff, daß die Arbeit des Dichters nicht im Dichten bestand, sondern im Erfinden von Gründen, die Dichtung herrlich zu finden; natürlich veränderte diese nachträgliche Arbeit das Werk für ihn, aber nicht für andere. ausgehend von der klolektüre z.b. einen punkt wählen, losgehen, abbrechen. neuansetzen am gleichen punkt, in eine andere richtung gehen. layertechnik. denn wenn du der sprache folgst, trägt sie dich immer in den alleinvertretungsanspruch irgendeines affekts hinein. also einen punkt wählen, mit dem satzende anfangen und dich zum anfang durchgraben, erdreich spuckend, denkst du, und denkst dir schon wieder den affekt als teufelswerk, teufel am werk in dir, den es zu verbergen gilt, und denkst: mußt du denn glauben, daß du dich immer verrennst, denken heißt doch nicht festbeißen, sondern beweglich sein, vom maulwurf zum kielholen oder dem wind, der dich weitertreibt. und richte deinen affekten aus: sie dürfen gern vorbeischauen, wenn sie wieder gehen, und was zu trinken mitbringen für die, die nach ihnen kommen. . ja ja nein nein. nein nein ja ja. erwin piscator - zeittheater Brecht, der schon damals ein ständiger Gast am Nollendorfplatz war und aufmerksam alle unsere Vorbereitungen beobachtete, stelzte hinter der Bühne auf und ab und rief immer wieder: "Mein Name ist eine Marke, und wer diese Marke benutzt, muß dafür zahlen!" b. brecht - neue technik ...wie auch die Geste, die er vorzeigt, und die nunmehr eine Kopie darstellt, die volle Leiblichkeit einer menschlichen Geste haben muß. end-bewe eine art new spirituality, old age, lieder über den verlust der natur und den körper als letzte bastion gegen den teufel des kulturellen, den teufel bedeutung. deprofanisierung des sexes, mystifizierung des anderen, erlösungsmetaphorik. alles in allem eine gute bekleidung für ASDS-kranke junge männer, um ihre herrschaftstechniken zu verschleiern und als humanitäre hilfe zu verkaufen für profanen sex, begleichung des anderen und eine kurze illusion der erlösung von sich selbst. |