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steinwegs lehrstückmaterialien plündern unsere haltung kommt von unseren handlungen, unsere handlungen kommen von der not. wenn die not geordnet ist, woher kommen dann unsere handlungen? wenn die not geordnet ist kommen unsere handlungen von unserer haltung. (47) schwer ist es, einverstanden zu sein; denn schwer ist es, zu erkennen, was verlangt wird. die notwendigkeiten verlangen die erfindungen. die erfindungen sind einverständnisse. (50) einverstanden sein heißt auch: nicht einverstanden sein. (62)
theorie der pädagogien: [...] zwischen der wahren filosofie und der wahren politik ist kein unterschied. auf diese erkenntnis folgt der vorschlag des denkenden die jungen leute durch theaterspielen zu erziehen d.h. sie zugleich zu tätigen und betrachtenden zu machen wie es in den vorschriften für die pädagogien vorgeschlagen ist. [...] über den wert eines satzes oder einer geste entscheidet also nicht die schönheit sondern: ob der staat nutzen davon hat wenn die spielenden den satz sprechen die geste ausführen und sich in die handlung begeben. (70f) ich der schreibende muß nichts fertig machen. es genügt daß ich mich unterrichte. ich leite lediglich die untersuchung und meine methode dabei ist es die der zuschauer untersuchen kann. (72) Die Publikation der "Versuche" erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo gewisse Arbeiten nicht mehr so sehr individuelle Erlebnisse sein (Werkcharakter haben) sollen, sondern mehr auf die Benutzung (Umgestaltung) bestimmter Institute und Institutionen gerichtet sind (Experimentcharakter haben) und zu dem Zweck, die einzelnen sehr verzweigten Unternehmungen kontinuierlich aus ihrem Zusammenhang zu erklären. (94) ich könnte die selbstkontrolle der materie sein. (96) seit der gott "weggedacht" ist der dem menschen glich, gleicht der mensch auch nicht mehr dem menschen. (96) wie ein leeres blatt entging er allem / außer der beschreibung. (98) der D[enkende] ist für die änderung. ihn hält von keinem Gedankengang der wunsch ab daß etwas bleiben soll. er ist einverstanden damit daß durch sein denken die welt verändert wird. sein denken ist ein wenigdenken, es ist beschränkt durch die verpflichtung der nützlichkeit. wählt man von allen dingen nur aus die nützlich sind so wählt man wenige aus. geht man vom zweck aus, dann verliert man sich nicht in gedankengänge die nichts ändern. (101) durch die industrielle mechanisierung verschwindet die gestik scheinbar mehr und mehr: in wahrheit wird sie in eine höhere form gehoben. natürlich nicht indem gestik gegen mechanisierung gesetzt sondern indem die mechanisierung gestisch wird. also: das mechanische ist zu betonen, weiterzutreiben - bis zur gestik. die individuelle geste erliegt der mechanisierung, welche zur kollektiven gestik entwickelt werden muß. (103) sowie leser lesen sollen diese spieler spielen indem keiner einen bestimmten für sich oder ihn spielt sondern alle bestrebt sind die wenigen grundgedanken herauszustellen wie eine fußballmannschaft dabei ist es erlaubt dass gewisse partieen die nur voraussetzungen schaffen schnell herunter gesprochen und deklamiert werden fast außerhalb der eigentlichen darstellung das unter den tisch fallen als stilelement alle müssen so agieren als dächten sie an anderes: nämlich das ganze. (105) Bei der entscheidenden Verbreiterung ihrer [gemeint ist die Literatur] Aufgaben, die sich aus der Umfunktionierung der Kunst in eine pädagogische Disziplin ergeben, müssen die Mittel der Darstellung vervielfacht oder häufig gewechselt werden. (106) Die bürgerliche Musik war nicht imstande, das Fortschrittliche im Jazz weiterzuentwickeln, nämlich das Montagemäßige, das den Musiker zum technischen Spezialisten macht. Hier waren Möglichkeiten gezeigt, eine neue Einheit von Freiheit des Einzelnen und Diszipliniertheit des Gesamtkörpers zu erzielen (Improvisieren mit festem Ziel), das Gestische zu betonen, die Methode des Musizierens der Funktion unterzuordnen, also bei Funktionswechsel Stilarten übergangslos zu wechseln usw. (110f) was erzieht? es erzieht der hunger und die art, wie er gestillt werden kannn. es erzieht die kälte und die art, wie ein obdach oder die kleidung errungen werden können. es erzieht die art, wie die menschen einander begegnen, wie einander zu begegnen sie durch ihre nöte gezwungen werden. es erziehen die schönen künste nur, wenn sie nicht den lebenskampf schwächen. [...] so erzieht der mangel an brot in der hütte zum stehlen oder die bibel zum hungern. der eine kartoffel haben muß, der bückt sich, weil der boden das erheischt oder der herr. solcherart ist die erziehung zum bücken. in den schlecht geleiteten ländern zeigen die tugenden das elend an. wo man einen die gefahr verachten sieht, da ist vielleicht die maschine ohne schutzgitter. (145) Für das Einstudieren [...] 3) die vorstellung, die vorführung geschehe zum anleiten jüngerer und unerfahrener darsteller. dann spielen also regisseure. (147) Anweisung für die Spieler [...] 3 Auch die Positionen der Schritte sollten fixiert sein; die Spieler treten gewissermaßen in Fußstapfen. Das ist nötig, weil die Zeit gemessen werden muß. In der ersten Schlacht ist der Sonnenträger die Uhr. In der zweiten Schlacht ist während der "sieben Lanzenverwertungen" der Kuriatier die Uhr. Die Vorgänge werden so langsam wie unter der Zeitlupe dargestellt. (157) man geht jedesmal vom ding weg zu etwas anderem über, vom allgemeinen entfernt man sich ins besondere und umgekehrt, es ist ein stetiges preisgeben und sammeln, distanzsuchen und herangehen, (171) lichtensteiger plündern (quelle) Roland Barthes: Ich lebe in einer Gesellschaft von Sendern (ich bin selber einer davon): jede Person, der ich begegne oder die mir schreibt, lässt mir ein Buch zukommen, einen Text, ein Schlussergebnis, einen Prospekt, ein Protestschreiben, eine Einladung zu einer Aufführung, zu einer Ausstellung, usw. Die Wollust zu schreiben, zu produzieren, drängt sich von allen Seiten heran; doch da der Umlauf vom Geschäft bestimmt ist, bleibt die freie Produktion verstopft, verwirrt und gleichsam ausser sich; meistens bewegen sich die Texte, die Aufführungen dahin, wo nicht nach ihnen gefragt wird; sie begegnen zu ihrem Unglück "Beziehungen", nicht Freunden und noch weniger Partnern; was zur Folge hat, dass diese Art kollektiver Ejakulation der Schreibweise, in der man die utopische Szene einer freien Gesellschaft sehen könnte (in der die Wollust zirkuliert, ohne ihren Weg über das Geld zu nehmen), heute die Züge der Apokalypse annimmt. Gilles Deleuze: Man muss schnell sein. Zehn Jahre, um eine Kultur aufzunehmen, zwanzig, um sie wieder loszuwerden und auszukotzen (das dauert immer länger). Nur das zählt, was den gesamten Zyklus des symbolischen Mordes der Kultur durchläuft. Roland Barthes: Ich möchte um das ein wenig klarzustellen eine Unterscheidung zwischen zwei Text-Typen vornehmen: Erstens: der "Text der Lust": der befriedigt, erfüllt, Euphorie erregt; der von der Kultur herkommt, nicht mit ihr bricht, an eine behagliche Praxis der Lektüre gebunden ist. Zweitens: der "Text der Wollust": der in den Zustand des Sichverlierens versetzt, der Unbehagen erregt (vielleicht bis hin zu einer gewissen Langeweile), die historischen, kulturellen, psychologischen Grundlagen des Lesers, die Beständigkeit seiner Vorlieben, seiner Werte und seiner Erinnerungen erschüttert, sein Verhältnis zur Sprache in eine Krise bringt. Hier haben wir also "das Anrennen gegen die Grenzen der Sprache" und den unlesbaren Roman - im Supermarkt der Bücher besser bekannt als "der experimentelle Roman". Raymond Federman: Wir wollen uns nichts vormachen, die Wirklichkeit als solche hat nie wirklich irgend jemanden interessiert; sie ist eine Form der Ernüchterung und war es immer. Was die Realität manchmal so faszinierend erscheinen lässt, ist die imaginäre Katastrophe, die sich dahinter verbirgt. Der Schriftsteller weiss dies und schlachtet das aus. Die Selbst-Reflexivität eines Textes befreit die Sprache vom Illusionismus und sogar von der Fiktionalität selbst. Die Demontage ihrer Lügen. Gilles Deleuze: Es gibt keinen Unterschied zwischen dem, wovon ein Buch handelt, und der Art, in der es gemacht ist. Deshalb hat ein Buch auch kein Objekt. Als Gefüge besteht es selber nur in Verbindung mit anderen Gefügen, durch die Beziehung zu anderen organlosen Körpern. Ein Buch existiert nur durch das und in dem, was ihm äusserlich ist. Schreiben hat nichts mit Bedeuten zu tun, sondern damit, Land - und auch Neuland - zu vermessen und zu kartographieren. Das Fragment ist kein bestimmter Stil und kein bestimmtes Scheitern, es ist die Form des Geschriebenen. Roland Barthes: Alles ist Sprache oder, genauer gesagt, die Sprache ist überall. Sie geht durch alles Wirkliche hindurch; es gibt kein Wirkliches ohne Sprache. Jede Einstellung, die sich hinter einer Nicht-Sprache oder einer vorgeblich neutralen oder unbedeutenden Sprache vor der Sprache in Sicherheit bringen will, ist eine unredliche Einstellung. Die einzig mögliche Subversion auf dem Gebiet der Sprache besteht darin, die Dinge zu verschieben. Gilles Deleuze: Man schreibt im Hinblick auf eine bevorstehende Ausfahrt - die noch keine Sprache hat. Schaffen heisst nicht kommunizieren, sondern widerstehen. Roland Barthes: Wir sind konditioniert, Literatur nach einem gewissen Lektürerhythmus zu lesen: man müsste wissen, ob man durch einen Wechsel im Lektürerhythmus Veränderungen im Verständnis erzielte, ob Dinge, die völlig undurchsichtig scheinen, durch schnelleres oder langsameres Lesen sonnenklar werden könnten. Zum Beispiel gibt es auch - ich nenne hier nun technische Lektüreprobleme - das Problem der Konditionierung für die Entwicklung, den Ablauf der erzählten Geschichte, deren Wiederholung wir nicht ertragen. Es ist übrigens ziemlich paradox, dass sich unsere endoxale Zivilisation als eine Massenzivilisation, die in einer Welt von Stereotypen und Wiederholungen lebt und in sie verstrickt ist, mit so grossen Worten gegen jeden Text, der sich zu wiederholen oder Wiederholungen zu enthalten scheint, für absolut allergisch erklärt. Man müsste versuchen, den Lesern nahezubringen, dass es mehrere mögliche Arten der Lektüre gibt und dass man nicht verpflichtet ist, ein Buch in einem linearen und kontinuierlichen Ablauf zu lesen; nichts verpflichtet dazu vom Anfang bis zum Ende zu lesen, doch die Leute gestehen sich das nicht ein. Gilles Deleuze: Es gibt zwei Arten, ein Buch zu lesen: Entweder man betrachtet es als Schachtel, die auf ein Innen verweist, und man sucht also seine Signifikate und macht sich daran, wenn man noch perverser oder korrumpierter ist, auf die Suche nach dem Signifikanten. Auch das nächste Buch behandelt man wie eine Schachtel, die in der vorhergehenden enthalten ist oder sie ihrerseits enthält. Und man kommentiert, interpretiert, verlangt Erklärungen; man schreibt das Buch des Buches, bis ins Unendliche. Oder aber man liest auf die andere Art: Man nimmt das Buch als kleine asignifikante Maschine. Das einzige Problem ist, ob und wie sie funktioniert. Wie funktioniert sie für Euch? Wenn sie nicht funktioniert, wenn nichts passiert, muss man zu einem anderen Buch greifen. Jene andere Lektüre ist intensiv. Entweder kommt was rüber oder nicht, passiert etwas oder passiert nichts. Es gibt nichts zu erklären, zu verstehen, zu interpretieren. Wie bei elektrischen Schaltungen. Für die Dekonstruktion ist Lesen nicht ein einfacher Prozess des Entzifferns, noch des Interpretierens. Sie ist weder völlig respektvoll noch einfach gewalttätig. "Sicheres Erzeugen von Unsicherheit" wie Derrida sagt. Lesen wird nicht von einem Subjekt gegen ein Textobjekt vollzogen: Lesen ist im Text, den es liest, impliziert. Hinterlass eine Spur im Text, wenn Du kannst. Raymond Federman: Lesen ist demnach das Schritt für Schritt vermessen, nachvollziehen, oder "begehen" des Raums der Textualität. Die Welt als "Mnemothek". Gilles Deleuze: Es ist die Macht die sich irrt, und wir, wir alle (Gegenstände und Lebewesen), Kreaturen dieser Macht, haben die Last dieser Irrtümer zu tragen, da wir deren Konsequenzen auf uns nehmen müssen, denn letzten Endes sind wir eigentlich diese Irrtümer. das dritte oktavheft plündern (quelle) Alle Wissenschaft ist Methodik im Hinblick auf das Absolute. Deshalb ist keine Angst vor dem eindeutig Methodischen nötig. Es ist Hülse, aber nicht mehr als alles außer dem Einen. Schwäche des Gedächtnisses für die Einzelheiten und den Gang der eigenen Welterfassung – ein sehr schlechtes Zeichen. Nur Bruchstücke eines Ganzen. Wie willst du an die größte Aufgabe auch nur rühren, wie willst du ihre Nähe nur wittern, ihr Dasein nur träumen, ihren Traum nur erbitten, die Buchstaben der Bitte zu lernen wagen, wenn du dich nicht so zusammenfassen kannst, daß du, wenn es zur Entscheidung kommt, dein Ganzes in einer Hand so zusammenhältst wie einen Stein zum Werfen, ein Messer zum Schlachten. Andrerseits: man muß nicht in die Hände spucken, ehe man sie faltet. Es gibt keine Beobachtung der innern Welt, so wie es eine der äußern gibt. Zumindest deskriptive Psychologie ist wahrscheinlich in der Gänze ein Anthropomorphismus, ein Annagen der Grenzen. Die innere Welt läßt sich nur leben, nicht beschreiben. – Psychologie ist die Beschreibung der Spiegelung der irdischen Welt in der himmlischen Fläche oder richtiger: Die Beschreibung einer Spiegelung, wie wir, Vollgesogene der Erde, sie uns denken, denn eine Spiegelung erfolgt gar nicht, nur wir sehen Erde, wohin wir uns auch wenden. Psychologie ist Ungeduld. Alle menschlichen Fehler sind Ungeduld, ein vorzeitiges Abbrechen des Methodischen, ein scheinbares Einpfählen der scheinbaren Sache. Was soll ich tun? oder: Wozu soll ich es tun? sind keine Fragen dieser Gegenden. Das Stillewerden und Wenigerwerden der Stimmen der Welt. Es gibt Überraschungen des Bösen. Plötzlich wendet es sich um und sagt: »Du hast mich mißverstanden«, und es ist vielleicht wirklich so. Das Böse verwandelt sich in deine Lippen, läßt sich von deinen Zähnen benagen und mit den neuen Lippen – keine frühern schmiegten sich dir noch folgsamer ans Gebiß – sprichst du zu deinem eigenen Staunen das gute Wort aus. Gingest du über eine Ebene, hättest den guten Willen zu gehen und machtest doch Rückschritte, dann wäre es eine verzweifelte Sache; da du aber einen steilen Abhang hinaufkletterst, so steil etwa, wie du selbst von unten gesehen bist, können die Rückschritte auch nur durch die Bodenbeschaffenheit verursacht sein, und du mußt nicht verzweifeln. Leoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer; das wiederholt sich immer wieder; schließlich kann man es vorausberechnen, und es wird ein Teil der Zeremonie. Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern. Die Untauglichkeit des Objekts kann die Untauglichkeit des Mittels verkennen lassen. Das Tier entwindet dem Herrn die Peitsche und peitscht sich selbst, um Herr zu werden, und weiß nicht, daß das nur eine Phantasie ist, erzeugt durch einen neuen Knoten im Peitschenriemen des Herrn. Den Glauben richtig verteilen zwischen den eigenen Worten und den eigenen Überzeugungen. Eine Überzeugung, nicht in dem Augenblick, in dem man von ihr erfährt, verzischen lassen. Die Verantwortung, welche die Überzeugung auflegt, nicht auf die Worte abwälzen. Überzeugungen nicht durch Worte stehlen lassen, Übereinstimmung der Worte und Überzeugungen ist noch nicht entscheidend, auch guter Glaube nicht. Solche Worte können solche Überzeugungen noch immer je nach den Umständen einrammen oder ausgraben. Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könnte den Himmel zerstören. Das ist zweifellos, beweist aber nichts gegen den Himmel, denn Himmel bedeuten eben: Unmöglichkeit von Krähen. Einer staunte darüber, wie leicht er den Weg der Ewigkeit ging; er raste ihn nämlich abwärts. Das Wort ›sein‹ bedeutet im Deutschen beides: Dasein und Ihmgehören. Dreierlei: Sich als etwas Fremdes ansehn, den Anblick vergessen, den Blick behalten. Oder nur zweierlei, denn das Dritte schließt das Zweite ein. Das Böse ist der Sternhimmel des Guten. Im Kampf zwischen dir und der Welt sekundiere der Welt. Es gibt Fragen, über die wir nicht hinwegkommen könnten, wenn wir nicht von Natur aus von ihnen befreit wären. Die Sprache kann für alles außerhalb der sinnlichen Welt nur andeutungsweise, aber niemals auch nur annähernd vergleichsweise gebraucht werden, da sie, entsprechend der sinnlichen Welt, nur vom Besitz und seinen Beziehungen handelt. Man lügt möglichst wenig, nur wenn man möglichst wenig lügt, nicht wenn man möglichst wenig Gelegenheit dazu hat. Aber unter allem Rauche ist das Feuer und der, dessen Füße brennen, wird nicht dadurch erhalten bleiben, daß er überall nur dunklen Rauch sieht. Der Standpunkt der Kunst und des Lebens ist auch im Künstler selbst ein verschiedener. Die Kunst fliegt um die Wahrheit, aber mit der entschiedenen Absicht, sich nicht zu verbrennen. Ihre Fähigkeit besteht darin, in der dunklen Leere einen Ort zu finden, wo der Strahl des Lichts, ohne daß dies vorher zu erkennen gewesen wäre, kräftig aufgefangen werden kann. Ein Glaube wie ein Fallbeil, so schwer, so leicht. das thomasevangelium plündern ( Logion 3): Jesus sagte: "Wenn jene, die euch (ver)führen, zu euch sagen: ,Siehe, das Königreich ist im Himmel ( Logion 11): Jesus sagte: "Dieser Himmel wird vergehen und der über ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, (da) ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig. Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun? An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was werdet ihr (dann) tun?" ( Logion 14): Es sagte Jesus zu ihnen: "Wenn ihr fastet, werdet ihr euch (eine) Sünde schaffen. Wenn ihr betet, werdet ihr verurteilt werden. Und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr eurem Geiste etwas Schlechtes tun (=euch schaden). Und wenn ihr in irgendein Land geht und in den Gegenden wandelt, wenn man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzten wird; die Kranken unter ihnen, heilt sie. Denn was in euren Mund eingehen wird, wird euch nicht verunreinigen. Aber was aus eurem Mund herauskommt, das ist es, was euch verunreinigen wird." ( Logion 16): Jesus sagte: "Vielleicht denken die Menschen, daß ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, daß ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen." ( Logion 19): Jesus sagte: "Selig ist der, der war, bevor er wurde. Wenn ihr mir Jünger werdet und meine Worte hört, werden euch diese Steine dienen. Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die sich im Sommer (und) im Winter nicht bewegen und deren Blätter niemals abfallen. Wer sie (er--)kennen wird, wird den Tod nicht schmecken." ( Logion 42): Jesus sagte: "Werdet Vorübergehende!" ( Logion 43): Seine Jünger sagten zu ihm: "Wer bist du, der du uns dies sagst?" (Jesus sagte zu ihnen:) "Durch das, was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin. Vielmehr seid ihr aber den Juden gleich geworden, denn sie lieben den Baum, sie hassen seine Frucht, oder sie lieben die Frucht, sie hassen den Baum." ( Logion 56): Jesus sagte: "Wer die Welt erkannt hat, hat einen Leichnam gefunden. Und wer einen Leichnam gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig." ( Logion 58): Jesus sagte: "Selig ist der Mensch, der sich abmühte; er hat das Leben gefunden." ( Logion 59): Jesus sagte: "Blickt auf den Lebendigen, solange ihr lebt, damit ihr nicht sterbt und ihn (dann) zu sehen sucht und nicht werdet sehen können!" ( Logion 61): Jesus sagte: "Zwei werden ruhen auf einem Bett. Der eine wird sterben, der andere wird leben." Salome sagte: "Wer bist du, Mensch? Du bist auf mein Bett gestiegen und hast von meinem Tisch gegessen." Jesus sagte zu ihr: "Ich bin der, der entstanden ist aus dem, was gleich ist. Man gab mir von dem, was meines Vaters ist." (Salome sagte:) "Ich bin deine Jüngerin." (Jesus sagte zu ihr:) "Deshalb sage ich: Wenn er/es gleich ist, wird er/es sich mit Licht füllen/gefüllt werden, wenn er/es getrennt ist, wird er/es sich mit Finsternis füllen/gefüllt werden." ( Logion 62): "Denen, [die meiner Geheimnisse würdig sind], sage ich meine Geheimnisse. Was deine rechte Hand tun wird, deine linke soll nicht wissen, was sie tut." ( Logion 66): Jesus sagte: "Zeig mir den Stein, diesen, den die Bauleute verworfen haben! Er ist der Eckstein." ( Logion 67): Jesus sagte: "Wer das All erkennt, wobei er sich (aber) selbst verfehlt, verfehlt den ganzen Ort/das Ganze." ( Logion 72): [Ein Mann sagte] zu ihm: "Sage meinen Brüdern, daß sie die Sachen meines Vaters mit mir teilen (sollen)." Er sagte zu ihm: "Oh Mensch, wer hat mich zu einem Teiler gemacht?" Er wandte sich an seine Jünger; er sagte zu ihnen: "Bin ich denn ein Teiler?" ( Logion 74): Er sagte: "Oh Herr, es sind viele um die Zisterne herum, es ist aber niemand in der Zisterne." ( Logion 77): Jesus sagte: "Ich bin das Licht, dieses, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir herausgekommen. Und das All ist zu mir gelangt. Spaltet ein Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf und ihr werdet mich dort finden." ( Logion 83): Jesus sagte: "Die Bilder sind dem Menschen offenbar; und das Licht, das in ihnen ist, ist verborgen durch das Bild des Lichtes des Vaters. Er/es wird sich offenbaren, und sein Bild ist verborgen durch sein Licht." ( Logion 84): Jesus sagte: "Heute, da ihr euer Ebenbild seht, freut ihr euch. Wenn ihr aber eure Ebenbilder seht, die vor euch entstanden sind -- weder sterben sie, noch sind sie offenbar -- , wieviel werdet ihr ertragen?" ( Logion 98): Jesus sagte: "Das Königreich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen mächtigen Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Haus. Er stieß es in die Wand, um zu erkennen, ob seine Hand stark (genug) wäre. Dann tötete er den Mächtigen." den fritzpunkt plündern Warum Naturgemäß I ? Das wirklich schmerzliche Problem ist für mich, die hohe literarische Qualität der von uns verwendeten Texte und den vergänglichen Augenblick Theater verweben zu müssen. Der nahezu aussichtslose Kampf, diese Unvereinbarkeit in den Dienst des Besuchers zu stellen, ist der wirkliche Motor der Formensuche. In Naturgemäß I signalisiert mir die Dichtung einen ähnlichen Kampf in entgegengesetzter Richtung. Alle Erzählstrukturen des Romans wollen den Augenblick des Geschehens fühlbar machen, dieser Kampf schimmert immer durch, während das Schreiben verlaufende Zeit diktiert. Müssen sich solch unterschiedliche Sehnsüchte nicht gegenseitig nähren? Öffentlich versuchen wir - das ist der harte Kern des Stadt Theater Wien - diese Frage zu be-handeln. Ein unabdingbares Gegenuniversum zum schon bestehenden Textuniversum schaffen. Das Textuniversum braucht uns nicht! --- Um die theatralische Kapazität des Textes fruchtbar und sichtbar zu machen, braucht es uns und unser Gegenuniversum. Regeln für die öffentliche Auseinandersetzung mit Fritz-Texten erarbeiten. Dann wird diese öffentliche Aneignung permanenter Ausdruck (Lehrstück). Und die Aufführung ist nur eine Form; für die Material gesammelt wird. Immer deutlicher werden Namen Eigenschaften, die mythologische Ebene pflanzt sich damit fort, auch Humor hat da Platz (Nestroy). "Block-ad"e die ersten Reiter sind die e "Fass-ad" e Vielleicht ist ein komplett untheatralisches Theater anzustreben, ein verschwindendes Theater, ein paradoxes Theater, das entstehen muss, ohne angestrebt zu werden. Das zeitgemässe Theater ein paradoxes Theater. Eine andere Verwendung von Ressourcen (Zeit, Material, Geld) als einzig mögliche Form von konkretem Widerstand gegen die entsolidarisierenden Zeitströmungen. [z.b. verschwenden. nicht verwertbar sein, also ressourcen dem ökonomischen kreislauf entziehen.] Wichtig wird immer mehr die Unterscheidung zwischen Interpretation (Beziehung, die das Subjekt zum Text hat, eine Bewegung hinein) und Deutung (Beziehung, die der Text zu etwas hat, eine Bewegung hinaus). Tetralemma (Sanskrit: "vier Ecken") Urspr. Struktur aus der indischen Logik zur Kategorisierung von Haltungen und Standpunkten. Erweitert um die 5. Position (von Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer) "zur Überwindung verfestigter Denkmuster". Die Positionen:
Es gibt keine an sich richtige und falsche Position. Jede Position hat ihren Wert und ihre eigenen Gefahren. Eine Literatur, die zu ihrer Entzifferung und Deutung ein Kollektiv benötigt und damit zugleich die Bedingung schafft, ein solches zu konstituieren, betrachten wir als ideale Grundlage, kollektive theatrale Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Die nächste, folgerichtige Stufe der Annäherung an eine theatrale Umsetzung sehen wir darin, dem stationären Fritzpunkt Bewegung zu verordnen. Die Fritz adressiert an ein Kollektiv, das eine Chance mehr in der Auseinandersetzung mit verpassten Möglichkeiten sieht, denn in der (voraus-eilenden) Hoffnung auf künftige. Im dramatischen Vorgang, den wir suchen, agiert ein Kollektiv die (gegenwärtige) Möglichkeit aus, die die Erinnerung an verpasste Möglichkeiten transportiert. Indem wir etwas tun, was wir nicht können , kommen wir in die Nähe der verpassten Möglichkeit. Und springen nicht in die vorschnelle Erfüllung einer Zukunft. Karten von geistigen und geografischen Territorien zeichnen, wirkliche Modelle von Unwirklichkeiten bauen. "verdächtige Bewegungen" "bewegliche Wahrheiten" "verpasste Möglichkeiten": 3 Motivkreise Ist der Arbeitsraum über- oder untercodiert? Fordert das Verhältnis von Raum und Aktion, so wie es sich zurzeit darstellt, zur Aufmerksamkeit auf mehreren Ebenen heraus? Differenziert der Raum die Wahrnehmung des Geschehens weiter aus oder verkürzt er diesselbe? Führt das Einziehen eines ständig laufenden, stummen Fernsehbilds von CNN zu der erwünschten Übercodierung oder wäre das im Gegenteil bloss ein plumpes Hereinholen der sogenannten (Medien) Realität, eine unzulässige Verkürzung? Für eine Aufführung: "Räumliche Vorurteile" schaffen, um die darin stattfindenden Handlungen "aufheben" zu können, also das Paradox (in Handlung und Raum) zu ermöglichen. In der Aneignungssituation, während der täglichen Arbeit, geht es unter anderem auch darum, den "fünften Platz" freizuhalten, dh. die vier Fritz-Arbeitenden sind fähig, den unvermittelt eintretenden "Fremden" in ihre Arbeit zu integrieren, ohne sich in Erklärung(en) ergehen zu müssen oder von dem gerade Wichtigen wegführen zu lassen. Das ist möglich, wenn der Besucher potentiell immer da ist, dh. die Konzentration der Gruppe bedenkt in ihren Handlungen die "fünfte Person" immer mit. Eine solches Vorgehen ist Arbeit an einer Art von Kommunikation, die es in der jetzigen Gesellschaft nicht gibt. Wirklich? Einwände? Vorbehalte? Theater als Werkzeug der Auseinandersetzung mit dem benutzten Raum, als Mittel zur Befragung architektonischer Zusammenhänge (= Speicherorte von kollektivem Gedächtnis) und damit gesellschaftlicher Zustände mittels Körper und Text. Die Architektur zwingt die Körper der Schauspieler in eine spezifische Bewegung, der Text des Orts interpretiert den Text der Autorin (und viceversa). Eine beispielhafte architektonische Situation: Das Kippen eines Kommunikationsraumes in einen Kontrollraum. Diesen Vorgang in Theater übersetzen. Wie baut man ein Lehrstück, das den Anderen meint? Die Technik des Krieges meint den Anderen. Das Vernichten meint die, die es vernichtet, aber sie sind trotzdem austauschbar. [...] Inszenierte Erfahrung ist ungleich Lehrstück. Die Vorwegnahme der Vergangenheit als Dokumentation der Zukunft Das Nichtsehen bedarf eines blinden Flecks. der Blick im Rohzustand Die Stadt steht zu unserer Verfügung. Aufgabe ist die Konstruktion einer theatralischen Realität, die sich im Moment der Realisierung selbst auflöst (aufhebt). Das Anlegen verschiedener Realitäten hintereinander wäre eine blosse Notkonstruktion. "Aufhebekunst" und Denktraining. Immer an der Aufhebekunst scheitern: das eine und das andere darstellen, in der Mitte liegt die Lösung. Übung im Paradoxon. Paradoxien sind kathartisch. Weggenommene Eindrücke verhindern Ausdruck. Zurück bleibt Druck, Abdruck. Techniken des Spracherwerbs als Darstellungsform verwenden. Das äußere Setting der Gerichtsverhandlung wird fallengelassen, übrig bleiben nur die Haltungen (Richterin/Verteidigerin/Ankläger), die der freien Rede der Fritzpunkte zugrundegelegt werden. Die Themen kommen aus den ausgewählten Fritz-Texten (immer noch S. 62/63), zB. "in einem zu ihr entgegenschlägt die Gier, alles für sich zu behalten" und werden vor dem Versuch nicht miteinander abgesprochen. Resultat ist eine verdichtete freie Rede, die mit den wiederum eingelesenen Fritz-Texten eine enge Verbindung eingeht. Die wichtige Unterscheidung zwischen öffentlicher Probe mit Publikum und einem sich gemeinsam mit dem Publikum Verständigen über und im Material der Fritz-Texte. Den Texten der Marianne Fritz eine Bedeutung jenseits der Benutzung im literarischen und theatralischen Sektor zumessen, als Werkzeug für komplexe Wahrnehmung und Röntgenapparat für die je eigene Methode, zu verstehen. Wie entwickle ich Verständnis, wie funktioniert Verstehen, auf welche grammatischen/semantischen Selbstverständlichkeiten verlasse ich mich, ohne sie zu hinterfragen? Die Fritz`sche Sprache als Wahrnehmungsuntersuchungs- instrument. Die Romane Naturgemäß I und II untersuchen sich selbst, während sie fortgeschrieben, fortgelesen, fortagiert werden. "Rachefeldzüge, noch und noch, auf daß sie dorten unterblieben, wo es unmögliche Steigerungsformen gab, als wäre ein Rückzug in den Verstandesverlust immer zu vermeiden, bloß, wessen Glück ist das? Einer, der bewußt den Verstand in den Aufbewahrungsraum gibt, war möglicherweise zu wenig in Schüttelfrösten zu einem geworden, der alles sein >kann<, nur das nicht, was er
Kürzestdefinition: Marianne Fritz erzählt in ihren Texten vom offenen Mund, der vom Singen(wollen) spricht. Zum Theater als (getarntes) Lehrstück: Die Verweigerung des Inhalts verrät das "mitmachende Publikum". Wo die Methode zum Thema wird, ist der Mensch, der das nicht erkennt und weiterhin den Inhalt sucht, verloren. Je deutlicher der Verrat wird, desto eher wächst die Möglichkeit der Widerrede, mit der das Theater improvisatorisch umgehen muß und will. Über den Verrat wird so die Lust am teilnehmenden Erkennen geweckt. Die Texte der Marianne Fritz, der 1. Sachverständigen für Repressionsszenarien, verstanden als Handlungsanweisungen, als ideale Folie für den Verrat auf dem Theater, der das Theater zum Fall macht. [...] Naturgemäß auch (aber dennoch immer wieder erstaunlich) die Haltung in der dem Versuch folgenden Befragung durch die Studentinnen und Studenten, daß Kultur und Kunst eigentlich erst dann stattfindet und goutiert wird, wenn eine entsprechende Vorankündigung und Legitimierung durch Rituale des gegenwärtigen Kulturbetriebs geschieht. [die bedingungen für die möglichkeit des entstehens des beschriebenen raumwirkens schaffen] "[...]Das Chaos. Es ist deine Grenze! Merk sie dir endlich! Wie kann das ein unvollkommenes Wesen begreifen? Was es nicht begreifen kann, wird es rasch wieder vergessen; denn das Begreifen ist an den Begriff gebunden, an das Wort, an die Sprache, nicht an das Bild. Die Verbindung des Begreifens mit dem Bild ist so vergeblich wie die verzehrende Sehnsucht des Nichtsehens, es könne sein: ohne Sehvermögen. Das Nichtsehen verweist auf das Sehvermögen, wie kommt das Nichtsehen dazu dermaßen unauflöslich mit dem Sehvermögen verknüpft zu sein? Wie kommt das Dasein des Nichtsehens dazu, das Dasein des Sehvermögens zu sichern? Gleich wie immer das sei, es leichter war, dem Sehvermögen und dem Nichtsehen die Triebkräfte zu übertragen und sie zu beleben mit dem, was gewesen sein wird." Marianne Fritz Naturgemäß I, 1996 Theatrales Feld: Was wie "Reden über" aussieht, wird das Geschehen an sich. Kathartische Funktionen als riesige Entschuldigungsmaschinen, als Beichtstuhlmaschinen: Mit der Unverwendbarkeit von Katharsis eröffnet sich ein Argumentationsraum, der keine Lösung mehr finden kann/will (vgl. Sophokles: Ödipus auf Kolonos).Wir delegieren den existenziellen Angstschrei an das Publikum. ".. wenn du mein Hirn gefunden hast, erzähle ihm Vertrautes, schmeichle ihm, gib ihm die Gewißheit wieder, es hat alles im Griff, es dauert nur ein bißchen, dann ist es wieder, als wäre ihm nie etwas geschehen, als wäre es wie immer, dazwischen war bloß das Nichts und im Nichts geschah ihm nichts, der Rest war der Alptraum, den es geträumt hat, nicht einmal selbst, es hat ihm bloß zugeschaut, wie der Alptraum sich aufgelöst hat im Nichts, wie gesagt, sage ihm, es hat alles im Griff, bald wieder, sieht es, was es kennt." Marianne Fritz Naturgemäß II, 1998 |