Vorige Seite Archiv : Archiv Nächste Seite


der boden


mit knackenden gelenken ging reger auf dem parkett in die hocke. der untersuchungsbeamte, der mit ihm den teppich an die zimmerseite zusammengerollt hatte, stand noch dort, die hände vor dem schritt gefaltet, und schaute abwechselnd aus dem fenster, auf seine finger und auf regers rücken. doch reger bewegte sich für die nächsten stunden nicht, blieb in der hocke auf dem im morgendlichen sonnenlicht spiegelglatt glänzenden parkett in der zimmermitte, als warte er darauf, die lösung wie ein menetekel plötzlich vor sich am boden erscheinen zu sehen. währenddessen wanderte die sonne über den augusthimmel, sanken staubpartikel ruhig durch die luft, spielten die jugendlichen im park vor dem fenster in einem metallkäfig fußball und wurden die falten zwischen den fingerknöcheln des beamten immer tiefer, während das rechteck aus licht auf dem parkett langsam zu einem quadrat zusammenschrumpfte. um 12 uhr endlich erhob sich reger und drehte sich um.






au-feld


(       einbleuung u.         ausbeulung v.  bauplanblaupausen i.  aussenplanlaubbau v.  pausblaubauplanen   )






echo


wie sie die finger hält, kuppe an kuppe legend im wechsel, über die schwelle herz, deren schlag in die tiefe, dem leerlauf des möglichen eine decke zu geben. lücken hat ihr gewebe, daß sie das stolpern des anderen hören kann am benachbarten ort, das fallen der steine in die minuten und wie sich ringe bilden in der zeit. ihr gehen in alle in ihr gehen alle richtungen.






der acker, dem die gegenblüte wächst


in der ubahn über die frage dort und die leerstelle-gedanken hier und dort eigentlich des ganzen vergangenen jahres nachgedacht und plötzlich daraufgekommen, daß der leerraum ich tatsächlich der selbe ist (von identität läßt sich bei nichts ja schlecht sprechen, obwohl sie als problem aus genau dem zu beschreibenden entsteht) wie der leerraum du, daß das als das eigene empfundene und das andere sich im körper am gleichen haltlosen ort abspielen. weil es der ort der repräsentation ist. diese versuche, nun letztlich nicht die punktnetze repräsentationen zu beschreiben, nicht ihre überlagerungen differenzen, sondern durch all dies den rätselhaften raum, diese aus der physik sich ins denken abspiegelnde körperinnenwelt, diese versuche...






aus dem entwurf des katalogtextes


Diese Übersetzung ist so unmöglich wie notwendig. Über staatliche Organisation, Regulierung und Verwertung von Übersetzungsvorgängen hinaus sucht die Pädagogik nach einer Sprache, die allen gleichermaßen fremd wie vertraut ist, an der Ich das Übersetzen als grundlegenden sozialen Vorgang üben kann. In „Stimmt nicht mehr“ steht im Zentrum des Spielfelds, wo im Fußball der Anstoß erfolgt, eine Tänzerin als Translatorin, eine Zwischenfigur in der haltlosen Position der Lehre, Vorbild zur Nachbildung, das Ich dazu verführen soll, seinen Körper stetig um das Skelett einer Vorschrift zu kopieren, die es für das Eigene hält. Die Lehre zielt damit auf den uneinnehmbaren Ort des Anderen in mir, der leer bleiben muß, damit Ich, im Durchgang durch ihn sich als Eigenes erfindend, bestehen kann.






stammtisch


"löscher" nannten sich die untersuchungsbeamten, wenn sie abends manchmal beieinandersaßen, löscher unterschiedlicher ränge und kunst. es kam einem darauf an, verstand er seine arbeit, dem erst gesehenen "tatbestand" soviel an einzelheiten abzuziehen, daß nur eine skizze blieb, unter deren linien dem geschulten auge der ursprüngliche zeichner wie ein phantombild sichtbar wurde. höchst selten nur, übrigens, war der ein mensch.






neuwasser da du dei nen kopf durch steckt laß ihn liegen laß der mühe ihren wert






postkarte


in salzburg auf den proben. nur sporadischer internetzugang und brachlage hier, denn der kopf ist auch woanders, bricht sich noch im kondenswasser. aber langsam verschwinden die bunten schlieren in den augen. vielleicht im august wieder nachrichten, und ende september dann die aufführungen. wünsche einen guten sommer bis dahin. a.






.


vor allem schockiert darüber, daß ich die explosionen erst nach einem tag gehört habe, und dann dieses schlechte gewissen, als wäre es meine pflicht als guter staatsbürger, ständig an den nachrichten zu hängen, um ja nichts vom krieg zu verpassen. das hätte ich nicht, das schlechte gewissen des versäumnisses, hätte es in teheran geknallt und nicht im kurzgeschlossen weitläufigen freundesland. mediensolidarität oder aufmerksamkeitssolidarität wird verlangt, aber es ist doch dieser maskierte alltag, der den kriegszustand immer wieder zum verschwinden bringt, das ausbleiben der detonationen tag um tag, ihr leben im anderswo, und mit ihm löse auch ich als kriegsunterstützer mich im wohlstandsgefälle auf.






treppenhaus 2


Das was ich nicht sagen kann --> Ich sth Ich stehe oft drausen und denke über dich nach, ich kann das Gefühl nicht ertragen das ich dich verloren habe ich frage mich ob du ihm das Gleiche sagst was du mir gesagt hast wann ich dich me mit ihm zusammen sehe spüre ich eine Schmerz wa wann ich euch miteinander schmüssen sehe ist es so als ob mich der Schmrz umbringen will wiso macht der Schmerz es nicht gleich dann musz ich nicht mit ansehen wie mein Liebling verfallt und musz nicht mehr leiden wann ich mit ihr rede möchte ich ihr sagen das ich sie liebe wann ich sie umarme möchte ich sie leidenschaftlich küssen ich hoffe Ihr wist jetzt alle was ich fühle






albrecht dürer - unterweisung der messung mit richtscheit und zirkel


"... Wie ich das hiernach alles aufgerissen habe, ganz offen, danach zugetan und in den Grund gelegt und wieder aufgetan."






alfred sohn-rethel - das geld, die bare münze des apriori


Die dem Handwerker als Einzelproduzenten vor allem fehlende Qualifikation läßt sich mit einem Wort bezeichnen - Mathematik, die Logik des Denkens in seiner Vergesellschaftungsform. Wenn der Handwerker sich zu dieser Qualifikation zu verhelfen suchen muß, betritt er die Bahn, auf der er schließlich als Handwerker überhaupt eliminiert wird und der mathematischen Naturwissenschaft Platz machen muß. Der unmittelbar gesellschaftlichen Mächtigkeit des Kapitals im Felde der Ökonomie korreliert die Mathematik als Vergesellschaftungsform des Denkens in den geistigen Potenzen der Produktion.






der zug nähert sich


gebannt starrte er in die augen des rehkopfes, den der priester auf einer stange vor dem bildnis hertrug, und spürte kaum noch das ziehen in der brust, von der das blut die ledernen riemen zu den beiden pflöcken entlanglief, hörte kaum noch die trommeln und die schrillen flöten. undeutlich nur erinnerte er sich, daß es den anderen erwählten entlang der strecke ebenso gehen mußte wie ihm.






markierungen


vorher hatten die harpedonapten pflöcke in die erde geschlagen in festgelegten abständen entlang des weges, den die prozession gehen sollte: pflöcke aus eisen wohl; das rhythmische klicken der hämmer auf ihnen hatte ihn aus dem schlaf geschreckt. eisenpflöcke aber in schwarz, in blau, in rot, in grün und pflöcke in orange, die letzteren etwas kleiner als die anderen. an diesen wurden später die riemen befestigt.






gemessenen schrittes


in den händen vor sich her trug er das spaltholz ich wie eine reliquie ohne zu stolpern.

aber sein mantel und der wind darin.






zweikörperproblem


die liebe dramatisiert den tod, bannt und beschwört ihn. zwei körper, den leeren ort des anderen umkreisend und die blicke fest aufeinander geheftet, spielen eine verwechslungskomödie, sich für fixsterne oder trabanten haltend. um den bogen, den der seltsame attraktor [gott] unsichtbar in die zeit einzeichnet, legen sie ihre doppelhelix, den bauplan des lebens: ein todesszenario. die bannung, der glaube an kreuzung der bahnen, an berührungen, an zusammenstöße, streicht die zeit aus dem stück, die beschwörung aber schreibt das vergehen hinter dem rücken der sehnsucht sofort wieder ein: unüberwindbar spannt sich der raum zwischen kurven. ein drama: bauen und zerfallen von brücken in der zeit, ihr eisiges verbrennen.

oder weil sich das leben vom tod ernährt, ist liebe die sozialform eines nährstoffkreislaufs.






antonin artaud - über das balinesische theater


Es gibt da einen ganzen Vorrat an rituellen Gebärden, zu denen wir keinen Zugang haben und die anscheinend musikalischen Bestimmungen von äußerster Präzision gehorchen, mit etwas noch darüber hinaus, das im allgemeinen nicht der Musik angehört und das die Aufgabe zu haben scheint, das Denken einzulullen, es zu vertreiben, es in ein unentwirrbares, verläßliches Netz zu locken. In der Tat ist alles bei diesem Theater mit einer bewundernswürdigen mathematischen Genauigkeit berechnet. Nichts bleibt dem Zufall oder der persönlichen Initiative überlassen. Es ist so etwas wie ein höherer Tanz, bei dem die Tänzer vor allem Schauspieler wären.






.


wer googelt hier eigentlich ständig meinen namen?






.


eine analyse der stifte des kubus ergab: größtenteils polyoxymethylen, dazu ein phthalocyanin und deutliche spuren von azathioprin.






kurzschluß


dann drang der finger in sein auge ein, schmerzlos, nur kräuselte sich die oberfläche. die fragil gewordene zeit fiel in sich zusammen und zu auf das, was sich gerade noch als der hagere dachte, schwerpunkt, zentrum der gravitation, während ein gleißendes weiß vom blinden fleck her sphärisch auswärts raste, durch 54 bilder hindurch, die auf den seitenflächen des schwebenden kubus erschienen, bunt und flackernd: eine letzte täuschung, ehe raum und zeit sich einklappten und mit ihnen die möglichkeit von geometrie.

in der kurzen zeit, die die fingerkuppe für dieses letzte stück weg brauchte, hätte ein zeuge wahrnehmen können: ein spannen der sehnen, ein leichtes flackern des lichts, dann das leise klacken von kunststoffstiften, die aneinanderstoßend auf den teppich fielen - ein geräusch, das ebenso gut auch das klacken von zähnen hätte darstellen können, diesbezüglich hätte der beobachter sich unsicher gefühlt und ein wenig beunruhigt vermutlich, er hätte in der kurzen stille, die folgte, gerade zeit gehabt, ein drittel eines gedankens zu fassen, ehe mit einem tiefen ächzen ("einem uralten ächzen", hätte der zeuge später immer wieder den beamten erzählt: "uralt, wirklich") der hagere körper leblos zusammenbrach, den gespannten finger der rechten hand in die mitte der spärlichen trümmer gereckt. es befand sich allerdings kein zeuge im zimmer, so daß wir von diesem vorgang nichts wissen können; was immer dort geschah, wird uns ein rätsel bleiben.

für den hageren ging damit die geschichte zu ende, während sie für die beamten erst begann.






borges - das aleph


Ich begriff, daß die Arbeit des Dichters nicht im Dichten bestand, sondern im Erfinden von Gründen, die Dichtung herrlich zu finden; natürlich veränderte diese nachträgliche Arbeit das Werk für ihn, aber nicht für andere.






frage


woraus besteht die sdk-sprache? ihre subjekte kombinierten die immergleichen wenigen stereotypen, um ihre einzigartige erfahrung auszudrücken, oder diese phrasen strukturierten erst ihr erleben, namen wehen durch sie hindurch wie der wind durch die stadt. der mangel an ausdrucksmitteln sollte ja gerade durch die stadt erweitert werden, nach diesem konzept wurde sie gebaut: selbstermächtigung durch kompetenz in ausdruckstechniken. warum aber mußte diese idee scheitern? scheiterte sie oder wurde sie gescheitert? und wie gestaltete sich dieses scheitern?






hellbraun


stolz fühlte ich sich, den rehkörper im gras der lichtung in seinem rücken liegen zu haben. so fadig stieg der rauch aus dem brüten der sehnen, daß seine decke haut, ihr fell, kaum zeichen gab, die hätten ihn retten können aus der ordnung der borken, der hirnstammschrift. ich hatte sein grün in ihr bild abgelegt, das nicht kam und nicht ging, sein auge nicht welkte, nicht wurde es blasser, nicht sog seine wange ich auf en passant. nur im rehgang hatte es sich festgehakt, sehnen nach sich gezogen und im rücken das lächeln der gravitation: ein heller fleck in der mitte der lichtung.






.


vielleicht ist der kubus tunnel körper ein morphologischer kasten.






.


Am 4. März 1948 wird er tot aufgefunden, in sitzender Haltung im Bett mit einem Schuh in der Hand.






immer noch teenager


shortmessage
I post weird poetic stuff no one understands

why is YOUR livejournal annoying?






und: r.a. wilson


irritiert: gestern nacht noch über e-prime gelesen und quer durch den tunnel text neu vernäht. heute aber sind alle änderungen verschwunden. operation mindfuck? die verbindung zu leary und dem begriff des realitätstunnels hätte ich sonst aber gar nicht entdeckt.

zwei regeln erproben:

  1. vorkommen des verbs "sein" in allen formen weitestgehend reduzieren, die verbleibenden als artefakte kennzeichnen, einschlüsse im tunnelfleisch. diskutabel: perfektkonstruktionen.

  2. aus der binnensicht des tunnelraums pronomen als einzelne entitäten betrachten und aus der konjugation lösen. das hätte eine große konzeptionelle logik, verfremdete aber das textmaterial noch weitgehender.

wie 1. feststellt, bestehen die tunnelwände ja aus fleisch, oder milchglasfasern, deren außenhaut sich wiederum mit lichtgeschwindigkeit vorwärtsschiebt. das macht sie so flüssig, ihre elektrizität. das heißt aber: fleischiges schreiben. mehr wuchern, verformungen, dichte der töne. aber die schrift hat keine töne! wie geht die tunnelsprache mit der tunnelschrift um, dem widerspruch zwischen fleischton und durchlässigkeit der schriftzeichnung? es gibt ja ein durchlässiges fleisch, dessen bedingungen wären zu studieren, sein reichen über den abgrund zwischen makro- und mikrophysik. hier läge ein verknüpfungspunkt zwischen tunnel und theater, mit dem körper des darstellers, durch den es auch weht, quer zur haut.






7.6.


jeden riß auf der hohlvene abmalen, um nicht von ihrer leere reden zu müssen. plötzlich alles bleich, leblos: schon wieder vergessen, wo der muskel sein du hernehmen soll, wohin er sich streckt. der zieht sich nur zusammen zusammen zusammen, als wär das eine kunst. ist aber keine. und die wut ist keine kunst und die traurigkeit nicht und das phantomrauschen hinter den wänden ist keine kunst in der nacht, ohne du.






lichtensteiger plündern


(quelle)

Roland Barthes: Ich lebe in einer Gesellschaft von Sendern (ich bin selber einer davon): jede Person, der ich begegne oder die mir schreibt, lässt mir ein Buch zukommen, einen Text, ein Schlussergebnis, einen Prospekt, ein Protestschreiben, eine Einladung zu einer Aufführung, zu einer Ausstellung, usw. Die Wollust zu schreiben, zu produzieren, drängt sich von allen Seiten heran; doch da der Umlauf vom Geschäft bestimmt ist, bleibt die freie Produktion verstopft, verwirrt und gleichsam ausser sich; meistens bewegen sich die Texte, die Aufführungen dahin, wo nicht nach ihnen gefragt wird; sie begegnen zu ihrem Unglück "Beziehungen", nicht Freunden und noch weniger Partnern; was zur Folge hat, dass diese Art kollektiver Ejakulation der Schreibweise, in der man die utopische Szene einer freien Gesellschaft sehen könnte (in der die Wollust zirkuliert, ohne ihren Weg über das Geld zu nehmen), heute die Züge der Apokalypse annimmt.

Gilles Deleuze: Man muss schnell sein. Zehn Jahre, um eine Kultur aufzunehmen, zwanzig, um sie wieder loszuwerden und auszukotzen (das dauert immer länger). Nur das zählt, was den gesamten Zyklus des symbolischen Mordes der Kultur durchläuft.

Roland Barthes: Ich möchte um das ein wenig klarzustellen eine Unterscheidung zwischen zwei Text-Typen vornehmen: Erstens: der "Text der Lust": der befriedigt, erfüllt, Euphorie erregt; der von der Kultur herkommt, nicht mit ihr bricht, an eine behagliche Praxis der Lektüre gebunden ist. Zweitens: der "Text der Wollust": der in den Zustand des Sichverlierens versetzt, der Unbehagen erregt (vielleicht bis hin zu einer gewissen Langeweile), die historischen, kulturellen, psychologischen Grundlagen des Lesers, die Beständigkeit seiner Vorlieben, seiner Werte und seiner Erinnerungen erschüttert, sein Verhältnis zur Sprache in eine Krise bringt. Hier haben wir also "das Anrennen gegen die Grenzen der Sprache" und den unlesbaren Roman - im Supermarkt der Bücher besser bekannt als "der experimentelle Roman".

Raymond Federman: Wir wollen uns nichts vormachen, die Wirklichkeit als solche hat nie wirklich irgend jemanden interessiert; sie ist eine Form der Ernüchterung und war es immer. Was die Realität manchmal so faszinierend erscheinen lässt, ist die imaginäre Katastrophe, die sich dahinter verbirgt. Der Schriftsteller weiss dies und schlachtet das aus. Die Selbst-Reflexivität eines Textes befreit die Sprache vom Illusionismus und sogar von der Fiktionalität selbst. Die Demontage ihrer Lügen.

Gilles Deleuze: Es gibt keinen Unterschied zwischen dem, wovon ein Buch handelt, und der Art, in der es gemacht ist. Deshalb hat ein Buch auch kein Objekt. Als Gefüge besteht es selber nur in Verbindung mit anderen Gefügen, durch die Beziehung zu anderen organlosen Körpern. Ein Buch existiert nur durch das und in dem, was ihm äusserlich ist. Schreiben hat nichts mit Bedeuten zu tun, sondern damit, Land - und auch Neuland - zu vermessen und zu kartographieren. Das Fragment ist kein bestimmter Stil und kein bestimmtes Scheitern, es ist die Form des Geschriebenen.

Roland Barthes: Alles ist Sprache oder, genauer gesagt, die Sprache ist überall. Sie geht durch alles Wirkliche hindurch; es gibt kein Wirkliches ohne Sprache. Jede Einstellung, die sich hinter einer Nicht-Sprache oder einer vorgeblich neutralen oder unbedeutenden Sprache vor der Sprache in Sicherheit bringen will, ist eine unredliche Einstellung. Die einzig mögliche Subversion auf dem Gebiet der Sprache besteht darin, die Dinge zu verschieben.

Gilles Deleuze: Man schreibt im Hinblick auf eine bevorstehende Ausfahrt - die noch keine Sprache hat. Schaffen heisst nicht kommunizieren, sondern widerstehen.

Roland Barthes: Wir sind konditioniert, Literatur nach einem gewissen Lektürerhythmus zu lesen: man müsste wissen, ob man durch einen Wechsel im Lektürerhythmus Veränderungen im Verständnis erzielte, ob Dinge, die völlig undurchsichtig scheinen, durch schnelleres oder langsameres Lesen sonnenklar werden könnten. Zum Beispiel gibt es auch - ich nenne hier nun technische Lektüreprobleme - das Problem der Konditionierung für die Entwicklung, den Ablauf der erzählten Geschichte, deren Wiederholung wir nicht ertragen. Es ist übrigens ziemlich paradox, dass sich unsere endoxale Zivilisation als eine Massenzivilisation, die in einer Welt von Stereotypen und Wiederholungen lebt und in sie verstrickt ist, mit so grossen Worten gegen jeden Text, der sich zu wiederholen oder Wiederholungen zu enthalten scheint, für absolut allergisch erklärt. Man müsste versuchen, den Lesern nahezubringen, dass es mehrere mögliche Arten der Lektüre gibt und dass man nicht verpflichtet ist, ein Buch in einem linearen und kontinuierlichen Ablauf zu lesen; nichts verpflichtet dazu vom Anfang bis zum Ende zu lesen, doch die Leute gestehen sich das nicht ein.

Gilles Deleuze: Es gibt zwei Arten, ein Buch zu lesen: Entweder man betrachtet es als Schachtel, die auf ein Innen verweist, und man sucht also seine Signifikate und macht sich daran, wenn man noch perverser oder korrumpierter ist, auf die Suche nach dem Signifikanten. Auch das nächste Buch behandelt man wie eine Schachtel, die in der vorhergehenden enthalten ist oder sie ihrerseits enthält. Und man kommentiert, interpretiert, verlangt Erklärungen; man schreibt das Buch des Buches, bis ins Unendliche. Oder aber man liest auf die andere Art: Man nimmt das Buch als kleine asignifikante Maschine. Das einzige Problem ist, ob und wie sie funktioniert. Wie funktioniert sie für Euch? Wenn sie nicht funktioniert, wenn nichts passiert, muss man zu einem anderen Buch greifen. Jene andere Lektüre ist intensiv. Entweder kommt was rüber oder nicht, passiert etwas oder passiert nichts. Es gibt nichts zu erklären, zu verstehen, zu interpretieren. Wie bei elektrischen Schaltungen. Für die Dekonstruktion ist Lesen nicht ein einfacher Prozess des Entzifferns, noch des Interpretierens. Sie ist weder völlig respektvoll noch einfach gewalttätig. "Sicheres Erzeugen von Unsicherheit" wie Derrida sagt. Lesen wird nicht von einem Subjekt gegen ein Textobjekt vollzogen: Lesen ist im Text, den es liest, impliziert. Hinterlass eine Spur im Text, wenn Du kannst.

Raymond Federman: Lesen ist demnach das Schritt für Schritt vermessen, nachvollziehen, oder "begehen" des Raums der Textualität. Die Welt als "Mnemothek".

Gilles Deleuze: Es ist die Macht die sich irrt, und wir, wir alle (Gegenstände und Lebewesen), Kreaturen dieser Macht, haben die Last dieser Irrtümer zu tragen, da wir deren Konsequenzen auf uns nehmen müssen, denn letzten Endes sind wir eigentlich diese Irrtümer.






.


im fußballkäfig vor dem fenster haben sie einen gestürzten einkaufswagen im regen liegen lassen, gitter im gitter, eine schiefe metapher, die auf jemanden wartet, der sich inhalte leisten kann.






brave


microsoft kauft thüringen, was für ein klischee. ich muß mir wirklich langsam gedanken darüber machen, in welcher firma meine kinder mal zur schule gehen sollen. wahrscheinlich, weil ich ja so kritisch bin, in einer ngo, die werden doch auch schon wie konzerne geführt, protestdienstleister. amnesty international macht sich dann stark für ein menschenwürdiges asylrecht für steuerflüchtlinge. ach nee, steuern wird es ja keine mehr geben, vielleicht die raten für den bildungskredit, den du bei deinem arbeitgeber aufnehmen mußt. "lebt und arbeitet als freier künstler in sony" heißt es dann im lebenslauf. es ist so beschissen und so unaufhaltsam. neulich las ich, man habe genmanipulierte äpfel gezüchtet, die sich selbst zum markt rollen und schön arrangieren. die nächste generation führt dann auch die verkaufsverhandlungen selbsttätig - millionen von obsthändlern droht die arbeitslosigkeit! nee, so viele gibt es doch eh nicht mehr.






aus den spekulationen über ursache und wirkung


der hagere las in den aschenen büchern - jenen alten berichten, deren einzelne seiten beim blättern zerfallen, als zögen die finger den abdruck von leben aus ihnen, die vergebliche zeit, zögen die fäden, mit denen sie gebunden ist, und die sich dann als rote linien, stolperdrähte, durch den binnenraum ziehen (das lesen ein ziehen in den fingerkuppen: infusion, behandlung von etwas). weiß der teufel, wo er sie gefunden hatte, er verfiel ihnen in dem maß, mit dem ihr staub ihm die poren verschloß.

so verklebt, so vernäht mit der erloschenen sprache, dachte er jedes nur von der nachbarschaft her, aus der umgebung heraus, dem aschegelände, aus dem es entstand und das es mehrte mit seinem vergehen. so tat er nur das, was später auf ähnlich ratlose weise die polizei in seinem zimmer tun sollte, an den trümmern, um seinen körper herum: pulver streuen auf alle dinge im blickfeld, in der hoffnung, die spur eines abdrucks zu finden, der zeigte, wessen schuld all das wäre.






.


so gingen sie um dich herum. du warst liegengeblieben wie eine unliebsame arbeit.






erzeugungsformel des tunnels


für jedes element an eines ringes A gilt:

  1. an erzeugt genau zwei elemente aus A, die aber weder voneinander noch von an verschieden sein müssen (operation der querverstrebung). diese elemente heißen geschwister von an.

  2. an erzeugt genau zwei elemente aus von A verschiedenen ringen, von denen keines erzeuger von an ist (operation der längsverstrebung). diese elemente heißen kinder von an.

  3. die beiden an erzeugenden elemente aus von A verschiedenen ringen heißen eltern von an.

  4. es existieren einzelkinder, kinderlose, halbwaisen und waisen.

  5. es existiert kein inzestverbot über diese regeln hinaus.

  6. an kann erzeugungsähnliche beziehungen zu beliebig vielen partikeln in tunnelfremden objekten (sogenannten fremdkörpern) entwickeln. diese partikel heißen partner von an.

die krümmung des tunnels gibt ihm für einen betrachter den anschein eines blütenkelches mit schuppenförmigen blättern. wie weit man auch hineingehen mag, man befindet sich immer am rand dieses kelches.

[Unhandled macro: param.text] (01.11.2005) (autorenversion) (leserversion)






suche


suchen im pommerland:

Die Suche nach 'ende' hat 141 Resultate geliefert.






stadtmodell und (künstlerische/soziale) praxis


volksbühne: ersatzstadt.






duranty über mme bovary, via bourdieu


In diesem Roman ist weder Emotion noch Gefühl, noch Leben, vielmehr eine große mathematische Energie, die alles ermittelt und zusammengetragen hat, was es in gegebenen Personen, Ereignissen und Landschaften an Gesten, Schritten oder Unebenheiten geben kann. Dieses Buch ist eine literarische Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung.






schloß


oder ist deine zunge festgeklebt an den eisenblättern, die mir aus dem brustbein wachsen, in den schlaf gestürzt beim versuch, über mein verstummen zu springen. das sitzt da in der küche und lacht wiehernd, die zähne gebleckt, du siehst mich gekrümmt in seinen pupillen.

es ist nicht mehr der alte kalk, es ist die rieselhilfe, die du in mein essen schüttest, wenn gäste kommen. ein wenig gerassel mit den ketten, konservierung. mein bettzeug bleibt davon unberührt.

ansonsten angst, vor die tür zu gehen, wegen der stürme, denkst du, oder weil jemand einziehen könnte, während du weg bist, die dinge in deinem besitz (mich zum beispiel) auf die straße werfen, das schloß ersetzen, das namensschild auswechseln etc... es gibt viele gründe, denk ich, auf denen du aufschlagen könntest, wenn es der luftstrudel erlaubte, der dich um die stelle dreht, an der du zu stehen glaubst in deinem zimmer, in meinem.






adaptation


jeder begründete seine teilnahme am lauf damit, daß er alleine zurückbliebe, hielte er nicht schritt, was einsichtigerweise fatal wäre, da die anderen für seinen lebensunterhalt aufkämen. aber woher kam eigentlich das geld, mit dem sie sich gegenseitig für das laufen bezahlten? und wer baute ihre straßen?






neulich


news.google.de




.


www.gruppe12.de






polung


die legitimation einer architektur erfolgt vorrangig darüber, was sie ermöglicht. aufgabe einer theatralen untersuchung dieser architektur wäre die konfrontation des vorgeblich ermöglichten mit dem dadurch gleichzeitig verunmöglichten, das nachzeichnen der begrenzungen, die dieses leitsystem eines sozialen raums ausmachen und seiner inhärenten vorschläge, wie mit diesen grenzen umzugehen sei. natürlich immer durch die körper hindurch und über die linien ihrer beziehungen zueinander.






+/-


deine schuppige haut, die verkarstete blindheit, an der sich die zeit die lippen zerreißt, wenn du sie durch die gitterwelt schiebst, wird nachts ein alter tonscherbentunnel, den die farben durchziehen und der stetig flüchtige klang, der durch die ritzen nach außen dringt und versickert im flußbett der dunkelheit, wenn nicht, wie manchmal, du wach neben dir liegst, ihn einzuatmen: eine tagesration.

denn auf der kehrseite scheint die sonne, oder gibt vor zu scheinen, oder etwas gibt licht, das "sonne" zu nennen du eingeübt hast. da bringst du dich durch, trocknend und kauend, an der glätte vorbei, hinter die sich deine risse und drähte zurückziehen mit jedem morgengrauen. die welt ist ein echo, ein zerklüfteter ton, der aus allem dir zuwinkt: schau, das bist du! und hier, das bist du!

dich kümmert das wenig, du atmest ihn ein, du klebst nach einem dir fremden muster die fetzen an die gebogene mauer, die du als binnenmeer zu nehmen gelernt hast, ohne zu fragen (und wer gäbe dir antwort?), wie deiner hand wasser so fest zu greifen gelingt. nur manchmal streift deinen blick ein glitzerndes schweigen und mit plötzlichem schauder, dem gedanken an kälte, drehst du dich landwärts und breitest dein tuch aus, bedeckst deinen baugrund (sand allenthalben) und wartest darauf, daß das licht vom himmel dich, deine schuppen, wieder erwärmt.






.


und sehnsucht nach der sehnsucht, was tust du dagegen?






biographisches erklärungsmodell


im alter von 19 jahren hatte er einmal versucht, so erzählte man sich, mit einem zu einer röhre gerollten blatt schreibpapier und einer netzstrumpfmaske eine bank zu überfallen. man hatte das ganze als scherz aufgefaßt und es bei einer verwarnung bewenden lassen.






indiz


was erst bei einer der späteren nachuntersuchungen einem beamten auffiel: die insekten in den fliegenfängern, welche überall im raum verteilt waren und anhand deren fülle man gerätselt hatte, wieso gerade dieses zimmer so regelrecht befallen von insekten gewesen sein mochte, was man dann auf einen summton oder besser eine schwingung außerhalb des für menschliche ohren wahrnehmbaren frequenzbereiches, die der kubus auf wiederum rätselhafte weise (es war ja selbst bei gewissenhaftester suche keinerlei elektronik zu entdecken gewesen) erzeugt haben mochte, zurückführte, diese also in sowohl für die gegend als auch die jahreszeit mehr als überdurchschnittlicher anzahl in den klebefallen verendeten fliegen, mücken, motten, falter usw. waren, so unterschiedlich ihre positionen und haltungen auf den flächen auch sein mochten, jeweils durchbohrt von einer feinen nadel.






0


gottlieb oder theophil sprach die gelöschte sprache, die hatte er in den senken gelernt, wo das sonnenlicht abends träg die hänge hinaufläuft und nur ein gitter auf grau zurückläßt, wo vorher büsche und gräser waren. es schien, als würde bei einbruch des abends die erste pfütze dunkel immer um ihn herum sich bilden, wo er sich auch befand in dieser phase des austauschs. dann stand er kurz schweigend, ein müder emulgator, ein alter generator, ein auslaufmodell.

sekunden schieben sich ineinander, durchzogen nur vom wispern des stetig fliehenden lichts.

und dann ging ein rucken durch ihren körper, und ratternd begannen sie zu sprechen, und über ihnen wurden die sterne sichtbar, löcher in der blende himmel, knotenpunkte geheimer transportwege fernab der welt, die theophil und gottlieb sich denken konnten, damals in den senken, in den phasen des austauschs.






know your enemy


Trendforschung_ Aus den Sehnsüchten der Gesellschaft die Chancen für den Markt gewinnen

Trendforschung: Sehnsucht verwertbar machen.

zehnter deutscher trendtag






pierre bourdieu - die regeln der kunst


Indem Flaubert derart die zwei Pole eines Macht-Feldes einführt, ein regelrechtes Milieu im Sinne Newtons, worin soziale Kräfte wirken, Kräfte der Anziehung und Abstoßung, die sich auf der Erscheinungsebene in Form psychologischer Motivationen, wie Liebe oder Ehrgeiz, bekunden, schafft er die Voraussetzungen einer Art soziologischen Experiments: Vier bzw. fünf heranwachsende Männer [...], auf Zeit zusammengeführt durch ihre gemeinsame Lage als Studenten, werden, Partikeln in einem Kräftefeld gleich, in diesen Raum geworfen; ihre jeweilige Laufbahn bzw. ihr Werdegang wird dabei bestimmt durch das Verhältnis zwischen den Kräften des Feldes und ihrer je eigenen Trägheit. Diese Trägheit ist doppelt verankert: in ihren aufgrund ihrer Herkunft und ihres Werdegangs je unterschiedlichen Dispositionen, die eine Tendenz zur Beharrung in einer spezifischen Daseinsweise auszeichnet, folglich einen wahrscheinlichen Werdegang beinhaltet; sowie im ererbten Kapital, das beiträgt zur Definition der durch das Feld angebotenen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten.






kanon


was du für großes geschrei hältst mein vogel ist nicht mehr als alle immer schon waren

komm runter vom dach und glätte dein gefieder

nur was dir selbst verständlich scheint vor den würmern ist anders als du

also schlag deine flügel gegen die kalkwand ruf laut ihren abdruck aus was von dir bleibt






max frisch - montauk


Dann wieder dasselbe: Ich möchte nichts erfinden; ich möchte wissen, was ich wahrnehme und denke, wenn ich nicht an mögliche Leser denke. Schreibe ich denn, um Leser zu befriedigen, um Kritiker zu beliefern! Die Frage, ob man beim Schreiben an den Leser denke, kommt in jeder Universität. Zum Beispiel, denkt er, habe ich mir die Leser nie barfüßig vorgestellt... Wo der Sand zum Auslauf der Brandung feucht ist und dadurch härter, so daß man leichter geht, werden die Füße kalt. Es ist Flut, der Strand schmaler als gestern. Weiter von der Brandung entfernt, dort wo der Sand trocken ist, wird es ein mühsames Stapfen, und die Haut der Sohlen beginnt zu brennen. Ein körniger Sand. Einmal müßte man so lang gehen, bis man keine Haut mehr an den Sohlen hat und wirklich zu sich selbst spricht. [...]

Es erschreckt mich nur die Entdeckung: Ich habe mir mein Leben verschwiegen. Ich habe irgendeine Öffentlichkeit bedient mit Geschichten. Ich habe mich in diesen Geschichten entblößt, ich weiß, bis zur Unkenntlichkeit. Ich lebe nicht mit der eigenen Geschichte, nur mit Teilen davon, die ich habe literarisieren können. [...] Es stimmt nicht einmal, daß ich immer nur mich selbst beschrieben habe. Ich habe mich selbst nie beschrieben. Ich habe mich nur verraten.






know your enemy


Die Regierungen haben eine Reihe von Reformen eingeführt, die die öffentlichen Forschungssysteme stärken und sie befähigen sollen, in effektiverer und effizienterer Weise zur Innovation beizutragen. Zum Beispiel haben die Regierungen Dänemarks, Japans und der Slowakischen Republik den Hochschulen mehr Autonomie übertragen oder sie in private bzw. halbprivate Einrichtungen umgewandelt und Hindernisse für eine Kooperation dieser Institutionen mit der Industrie aus dem Weg geräumt. In vielen Ländern wurden auch die Finanzierungsstrukturen verändert, um Hochschulen und staatliche Laboratorien von institutionellen Finanzierungen (d.h. pauschalen Mittelzuweisungen) unabhängiger zu machen und den Anteil der nach Wettbewerbsprinzipien gewährten Forschungsprojektmittel zu erhöhen.

Die Länder fahren fort, die Regelungen bezüglich der Rechte an geistigem Eigentum, das in öffentlichen Forschungseinrichtungen entsteht, zu reformieren, wobei diese Rechte in den meisten Fällen der betreffenden Einrichtung zugesprochen werden, um die Kommerzialisierung zu erleichtern. Norwegen und die Schweiz haben in den letzten Jahren Reformen dieser Art eingeführt, und in Island und Finnland sind diesbezügliche Gesetze in Vorbereitung. Mehrere Länder, wie z.B. Australien und Irland, haben zwar keine Gesetzesänderungen vorgenommen, aber neue Richtlinien aufgestellt, um die Kommerzialisierung der Forschungsergebnisse zu fördern und für mehr Kohärenz zwischen den Forschungseinrichtungen bei der Behandlung von geistigem Eigentum zu sorgen.

Durch eine Verknüpfung der Erfordernisse des öffentlichen und des privaten Sektors mittels gemeinsamer Zielsetzungen und einer aktiven Beteiligung aller Partner an Management und Entscheidungsfindung können solche Partnerschaften zudem die Qualität der Beiträge des privaten Sektors zu öffentlichen Anliegen, die Aussichten auf eine Kommerzialisierung der Ergebnisse öffentlicher Forschung und die grundlegenden Wissensinfrastrukturen verbessern.

Um eine stärkere Einbeziehung von KMU zu fördern, können die Regierungen Schritte zum Abbau von Zutrittsbarrieren unternehmen, z.B. indem sie eine Beteiligung von Industrieverbänden zulassen. Sie können zudem in Bereichen, in denen KMU eine bedeutende Rolle spielen, die Bildung von Partnerschaften fördern. Die Politik kann auch Einfluss auf die Beteiligung ausländischer Unternehmen haben, die viel Talent und Knowhow einbringen können, sich aber in vielen Ländern zahlreichen Restriktionen gegenübersehen.

In dem Maße, wie sich der Trend zu wissensintensiveren Volkswirtschaften fortsetzt und Firmen die Fertigung in Weltregionen verlagern, wo sie kostengünstiger produzieren können, dürften die Dienstleistungen in den OECD-Ländern weiter an Bedeutung gewinnen.

Zur Sicherstellung eines hinreichenden Angebots an wissenschaftlich-technischen Arbeitskräften bedarf es Anstrengungen in einer Reihe von Bereichen, die von den OECD-Ländern großenteils bereits angegangen werden. Erstens sind Anstrengungen erforderlich, um mehr Menschen für eine Karriere in Wissenschaft und Technik zu gewinnen, z.B. dadurch, dass insbesondere bei Jugendlichen Interesse und Verständnis für die Wissenschaft erzeugt wird, die Lehrerausbildung und die schulischen Lehrpläne verbessert und mehr Frauen und Vertreter unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen für wissenschaftlich- technische Positionen rekrutiert werden.

Jüngste Analysen auf der Basis von betrieblichen Daten lassen erkennen, dass multinationale Unternehmen im Herkunfts- wie im Gastland einen erheblichen Beitrag zum Produktivitätswachstum leisten und wichtige Kanäle für den Technologietransfer sind. [...] Wenn sich die Aufmerksamkeit auch großenteils auf die potenziell negativen Effekte der Globalisierung richtet – d.h. Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, Abtretung der Kontrolle an multinationale Unternehmen in ausländischem Besitz –, sollten die politischen Entscheidungsträger doch die Vorteile für die Herkunfts- und die Gastländer anerkennen und Maßnahmen konzipieren, mit denen sich diese Vorteile nutzen lassen. [...] Die Politik sollte darauf ausgerichtet sein, die Attraktivität der Binnenwirtschaft für Niederlassungen ausländischer Unternehmen zu erhöhen und sicherzustellen, dass von ihren Aktivitäten Spill-Over-Effekte ausgehen, z.B. durch die Förderung von Verbindungen zu lokalen Unternehmen und Anbietern.

(OECD-Ausblick Wissenschaft, Technologie und Industrie: Ausgabe 2004, markierungen von mir)






ming


und als ihr, unter meinem blick liegend nackt auf dem bett, ein feiner riß blutig quer im gesicht erschien, hatte ich wohl wieder einen satz gedacht, ihn aus der haut gerissen wie einen faden, dessen spur, dünnrote furche, jetzt sichtbar wurde. allerdings nicht für sie - man kann nicht sich selbst ins gesicht sehen, wie immer einem die spiegel sich auch zu erklären versuchen. sie schlug die augen auf und ihr blick zog mich abwärts und ich beugte mich langsam und küßte ihre wange - ihre haut war wie leinen, auf das jemand geweint hat.

da saß ich also mit dem rücken zur tür und zog die fäden aus meinem letzten segel, mit dem ich es so weit geschafft hatte, dachte ich mir. so ruderte mich mein alltag um die wunde herum: zum fischen hinausfahren, den fang einladen, das segel spannen, zum strandhaus zurück, das tuch aufs lager werfen, die nähte auftrennen, etwas essen, dann ein fangnetz knüpfen, das boot in die see schieben, zum fischen hinausfahren. und es schien mir immer wie ein erstes mal, denn in der salzigen luft zerfällt alles sehr schnell.






Es ist ein eigentümlicher Apparat


eindrehen.

liegengeblieben: messer oder egge. nein, ein lehrapparat, bewohnbar, bett und zeichner, jetzt leer, ohne egge.

daß uns etwas ins leben schneidet, und was tun wir? wir schneiden zurück. oder tanzen wir neben dem klingenrand. wir schreiben mit unserem blut an den bettrand: wer hier liegt ist doof. was hilft? wer hilft?

der apparat will helfen, sagt er. gesundstutzung oder lenkung des wachstums.

an einem windigen hang wuchsen die bäume sehr klein und krumm, dem boden zugeneigt. der wind trug ihre samen weg und die lockere erde. ein bauer kam und sprach: diese krummen bäume können dem wind nicht wehren, er trägt ihre samen weg und sie werden vergehen. ich will die jungen unter ihnen aufrecht binden an pfähle, die ich in der erde versenke, damit sie lernen, dem wind zu widerstehen. in ihrem schutz sollen die samen zu ihren füßen keimen. es gelang und es wuchs dort ein kleiner wald. als aber der wind drehte und von oben blies, rissen die bäume mit den wurzeln aus dem boden oder knickten um: sie boten zuviel widerstand.

na gut, das stimmt weder physikalisch so ganz, noch hat erziehung etwas mit naturbildern zu tun, sondern damit, daß der staat abweichungen von seinem entwurf eines bürgers im rahmen der ihn ausmachenden regeln und gesetze wieder in geordnete bahnen lenkt. er produziert also zuallererst diese abweichungen, ohne die er gar nicht existieren würde.

ein regulator, dieser apparat, übriggebliebenes gehäuse. benutzungs- und widerstandsspuren.






krank


ausformulieren im kopf, ins hirnwasser schreiben: sonst ist es so mühsam.

konzepte, anrisse: die chronologie des verlassens. und das einsortieren in siege und niederlagen. anlegen einer erfolgsgeschichte.

oder daran denken, was nicht geschrieben werden wird, eine befriedigung daraus ziehend, etwas vorzuenthalten.

eine hielt ich in den armen im langgestreckten raum mit den glastischen und einem offenen fenster, das über dem abzug der kantine lag, herbstsonne auf meinen unterarmen und sie weinte, ich sagte dann: diesen moment merke dir, das wirst du gebrauchen können, dieses gefühl. so wurde er unvergeßlich, der moment, eine art self-fulfilling prophecy.

es wird schlimmer mit der zeit: immer weniger läßt sich leicht schlucken. und dazu noch der husten.

dafür gelingt es immer leichter, im liegen das selbst aus dem körper zu ziehen. die kraft des mantras entdeckt. intensivere verschmelzungsgefühle: die beiden hände, auf der brust gefaltet, werden zu einer masse, die dann in den brustkorb einsinkt. es greift auf die umliegenden stoffe über. wenn ich aufstehen muß irgendwann: ein auftauchen. spürbar, wie es in den körper zurückströmt, damit er sich wieder bewegt.

die chronologie: tableaus.

ein bild: auf dem bett gegenübersitzend, ich ein bein untergeschlagen, sie beide füße auf dem boden, vernünftig. triumph der ratio, keine erwähnung mehr der geschichte, die nie richtig anfing, überhaupt kein kontakt in den folgenden jahren. auslöschung, beiderseits, gefühle als irrtum.

die eigene körpergröße empfiehlt es einem, denkt man, besser zu halten als gehalten zu werden.

miteinander schlafen als abschied, das verstehe ich erst danach, ein zweites bild: in den sesseln im wohnzimmer, gegenübersitzend. gefühl der erniedrigung, dabei war es als gemeinsamkeit gedacht. einen monat später war sie schwanger vom neuen, dessen namen mir zu merken ich mich weigerte.

danach ist alles leichter, für zehn minuten, bevor das denken wieder überhand nimmt, die muskelfasern entlang der zeitachse dehnt und verknotet.

erstes tryptichon: morgens aufwachen im bett, sie am tisch vor der couch, wieder in einem dieser braunen sessel, vor ihr die fotos. später ein urlaub an der ostsee, gemeinsam in einem bungalow, und jeden tag der gleiche gedanke: das muß zu ende gehen. wiederum ein halbes jahr später das letzte bild: neujahr. trennung zynisch, als guter vorsatz. danach jahre der bitterkeit, sie völlig vernarbt.

wir wiegen die messer, den freien fuß in der schale.

sedimente.






charaktere und körper


In der Darstellungstheorie sind die Charaktere die Spuren einer absolut irreduziblen Darstellung; die Spur einer Darstellung ist eine Funktion, die jedem dargestellten Element die Spur der darstellenden Matrix zuordnet.

Lineare Darstellungen ermöglichen es, Eigenschaften einer Gruppe mit den Mitteln der linearen Algebra zu untersuchen; das ist nützlich, weil die lineare Algebra, im Gegensatz zur Gruppentheorie, ein kleines, abgeschlossenes und bestens verstandenes Gebiet ist.

Darstellungen endlicher Gruppen ermöglichen es in der Molekülphysik und Kristallographie, die Auswirkungen vorhandener Symmetrien auf messbare Eigenschaften eines Materials mit Hilfe eines rezeptmäßigen Kalküls zu bestimmen.

Eine Körpererweiterung, die von einem einzelnen Element erzeugt wird, heißt einfache Erweiterung. Eine einfache Erweiterung ist endlich, wenn sie von einem algebraischen Element erzeugt wird, und rein transzendent, wenn sie von einem transzendenten Element erzeugt wird.

Körper der Charakteristik 0, endliche Körper und algebraisch abgeschlossene Körper sind vollkommen. Jede algebraische Erweiterung eines vollkommenen Körpers ist separabel.

und wenn die körper auf 0° gebracht sind und sich immer noch bewegen.






aus den aufzeichungen des hageren


...die zentralprojektion eines hyperwürfels aus einem reellen vektorraum mit der signatur (+,-,-,-)... in einen dreidimensionalen, ja, definition eines topos... der mehrfach geteilte blinde fleck ist die kurve in diesem koordinatensystem, aber der raum, der nun beschrieben wird, müßte schließlich... hätte ich mich nur mehr mit mathematik beschäftigt... das skalarprodukt aller in der aktuellen teilmenge definierten vektoren müßte 0 sein in dem moment, wo sich dieser raum um mich schließt, ich vom betrachter zu seinem inneren werde, also er mich dazuaddiert... das macht etwas aus für die zeitkoordinate, all die geschichte, meine krümmung, das ist die angst vor dem tod. deswegen wäre dieser raum erst vollständig, wenn beobachter zugegen sind, die er einsaugen könnte, vorher ist er nur ein löchriger fetzen himmel...






stadt des windes


sie liegt am rand ihrer mutter: letzte station vor der grenze. das pferd lahmt schon seit einiger zeit, es ist unser letztes und wir können nicht weiter, ohne ihm und uns ein wenig ruhe zu gönnen. hinter der grenze liegt das fremde land, wüste und siedlungen, deren bewohner eine sprache sprechen, die uns unbekannt ist. ein gefährliches land, durchtrieben von kriegen, es gilt dort das faustrecht, du mußt immer auf der hut sein, die hand nah an der waffe. diese stadt hier, sagten sie, sei der letzte posten der zivilisation. aber jetzt sind wir da und es ist eine tote stadt. ruine einer luftschleuse in das richtige, in das unsere spur weist: hier mußt du durch. jetzt verlassen, tatwaffe, ort und opfer des verbrechens, finden sich immer noch brocken von geschichten, hinweise, die wir sammeln müssen, damit wir wissen können, was wir tun sollen und was wir nicht tun sollen. das sagt uns der wind in der stadt. nachts singt er, was die wände um uns an inschriften tragen, wir können nicht anders und atmen ihn ein.






der bewohner


wie eine filmsequenz war die szene in den träumen seiner letzten tage immer wieder aufgetaucht: ihr ihm zugestreckter finger, auf dessen kuppe der hölzerne, etwa erbsengroße samen lag, dahinter unscharf ihr gesicht, opak, ein halbes lächeln. dann der finger zwischen seinen lippen, der sich leicht und langsam zurückzog, während der samen überraschend kühl auf seiner zunge lag. ihr aufmerksamer blick, als suchte sie nach anzeichen für etwas, und seine unsicherheit darüber, was von ihm erwartet wurde. also schluckte er absichtlich sichtbar den samen herunter und lächelte dann, wie der mann, der er war. wie ein kind, das einen cowboy spielt, fand sie.

die folgenden tage waren eine ruhe. es war frühling. sie gingen durch die straßen, kochten vitaminreich, schliefen miteinander auf seiner schmalen matratze. er hätte die szene wahrscheinlich vergessen, wäre sie nicht jede nacht mehrmals in seinen träumen aufgetaucht. schließlich war er sich nicht sicher, ob er sie vielleicht nicht von anfang an geträumt hatte. sie sprachen nicht davon.

aber in seiner kehle wuchs etwas heran, und nach einer woche begann er es zu spüren.

eine schwellung der mandeln, dachte er zuerst, vielleicht ein infekt, der nach einer halben woche wieder verschwinden würde. der untersuchende blick im badezimmer, die zunge herausgestreckt, zeigte auch rote erhebungen beidseitig des schlunds, wund in den atem hineinragend, unter dem das glas des spiegels beschlug. die erhöhte durchblutung erweckte den eindruck, sie würden im rhythmus des herzschlags sich dehnen und zusammenziehen, es war faszinierend. nach einer zeit der betrachtung zuckte er die achseln und griff zur zahnbürste: das würde sich schon geben.

es gab sich aber nicht im gang der tage. essen und trinken wurden zunehmend schwerer, da zunehmend schmerzhaft: angina, dachte er, ich muß mal zum arzt gehen, am besten gleich morgen, heut schaff ich es nicht mehr. sie machte ihm abends umschläge, mit warmen augen und einem feinen lächeln.






.


von außen






vorgang


die holzstäbe der sprossenwände vor den fenstern, seile, die von der decke hängen (klettert man zum himmel, stößt man sich den kopf) und leitern lehnend an der wand. auf dem boden: bunte linien, bögen, markierungen. eine karte, die sagen will: wo stehen, wohin gehen.

darin, quer zu den achsen gedreht: ein lager. felddecken vielleicht, geometrisch verteilt wie die gräber eines friedhofs zur wasserseite hin, und schuhe zurückgelassen neben den schlafstätten, kleidung, zurückgelassen.

und ein paar bewegen sich durch dieses lager und ziehen mal hier die schuhe an, oder dort eine jacke, und vielleicht kann man teile von geschichten finden, ein zettel in den taschen hier, ein rauschen im schuhgehäuse dort - etwas, das einem verraten könnte, was hier vorging. man muß es sagen, damit man es hören kann.

verbesserungen, durchstreichungen, korrekturen. so wird geschichte gemacht.

findet eine ein altes blatt und fängt an zu lesen, und es formt sich ein körper im raum, falten sich die geschichten an dessen glänzend schwarz-schuppige haut, die warme, es windet sich und die zettel flattern im unterdruck

bevor sie wieder zu boden fallen, wenn es plötzlich weg ist, verschwunden. was bleibt: was tun?






der hagere


der hagere hatte einen kubus gebaut, der in der mitte seines zimmers stand und fast den gesamten raum einnahm, in dem sich sonst die wege zwischen den vom hageren gewohnheitsmäßig besuchten orten des zimmers gekreuzt hatten: der gang vom harten bett zur tür, von der tür zum fenster auf die schmale gasse, vom fenster zum schreibtisch mit den stapeln von plänen, skizzen, berechnungen, arbeitsnotizen, vom schreibtisch hinüber zum bücherregal, von dort der gang zum bett. doch jetzt versperrte der kubus den weg, mitten auf dem gaschgai plaziert.

er war vielleicht von einem meter kantenlänge - das reichte aus, um die logistik des raums empfindlich zu stören. die alten wege hatten neu gelernt werden müssen, nun bögen, kurven ziehend um den kubus, der in der zimmermitte eher haarbreit über dem boden zu schweben schien, als wirklich auf ihm zu ruhen. tatsächlich war so einiges am kubus mehr als seltsam, das gab auch der hagere gern zu. nichtsdestoweniger bestand er darauf, zeigte ein etwaiger besucher sich ungläubig und fragte zum wiederholten male nach, daß er es gewesen sei, der ihn gebaut. "ich und nur ich mit diesen selben händen," pflegte er dann mit nachdruck zu sagen und beide handflächen dem blick des gegenübers wie zur überprüfung darzubieten.

der kubus hatte nicht eigentlich kanten und auch über seiten verfügte er nicht, eher wurde seine form gebildet von einem durchbrochenen gitter, dessen teile (oder reste) eine kraft an ort und stelle hielt, deren quelle zuerst nicht auszumachen war. weiße stifte aus kunststoff, sieben zentimeter lang und mit quadratischem querschnitt (14 mm dessen diagonale), markierten kreuzungen, die die form des kubus beschrieben: ein mal drei stifte rechtwinklig aufeinanderstehend an jeder der acht ecken, zwei mal vier, kreuzförmig angeordnet, an jeder kante und vier mal vier innerhalb jeder der seitenflächen. auf jeder seite waren so neun kleinere quadrate angedeutet, deren kanten aber, wie sich ersehen läßt, zum großteil aus gleich großen lücken bestanden.

die scheinbar in der luft schwebenden stiftverbindungen, die den betrachter einen kubus sehen ließen, waren aber nicht das irritierendste an ihm. denn im inneren bereich, in dem raum, den er abzugrenzen vorgab, befand sich noch etwas. der hagere nannte es seinen "blinden fleck", er hatte mehrmals zu verschiedenen personen gesagt, die ihn in der wohnung aufgesucht hatten: "das ist mein blinder fleck". er sagte dies nie ohne einen stolzen unterton in der stimme, wann immer ihm ein besucher die freude bereitete, ihn danach zu fragen, ob da etwas sei, und wenn ja, was zum teufel es wäre.

man sah es nur aus den augenwinkeln, oder wenn man es schaffte, den blick unscharf zu stellen, als schaute man auf einen imaginären horizont. fokussierte man klar auf den kubus, sah man nichts, oder besser gesagt: man sah, was man so sieht, wenn man auf luft schaut. gelang es jedoch, die eigenen augen gewissermaßen davon zu überzeugen, daß sie dort nichts zu erwarten hatten, sondern vielmehr ganz woanders (was nicht einfach war, denn die fragliche zone schien den blick förmlich anzuziehen, als krümme er sich durch den raum zu ihr hin): dann war es da. und mit seinem anblick (doch es müßte wohl heißen: mit seinem abblick) befiel den betrachter unwiderruflich das starke gefühl, daß es lebte.






spam-poesie


till you can deceive others who do not know you. I, indeed, who people within the government. There is now a conflict between two factions of a torso, hands might grow from the middle of the torso's stomach. All this minutes, he moved to her breasts, and fondled those for a while. All I could

anybody anything servants allow speaking promised why explain filled or disappoint speaking

Hello,

Do not wave at anybody.They asked me tocussed branch of knowledge was fully, or at,and their eventual disillusionment with thisand hundreds of miles behind me, .Waft higher and higher.It glittered. Improbability Physics,,I hate and,It flolloped, gupped and,along a nearby twig, then in.One problem is that you have to miss the ground accidentally. It'she added, . with all your weight, and the willingness not to mind that it's going to,distraction rapidly becomes easier and easier to achieve.all, understood.I hate and.

True? Of course it's true..

Have a good day.

Hello,

hurt.difficulties.The word can also, according to The Ultra-Complete Maximegalon,This is the noise made by a live,flight, your speed, your manoeuvrability, .before undergoing a sudden and gratuitous total existence failure.subject of flying. left. If everything you've shown us is true ...,have to have your attention ,God, you can't possibly be flying!,and the trick usually lies in.equipped than any ship in history, but it had theThere was a bridge built across the marshes. . but some may be able to get temporary,but when it launched, itEr, five, said the mattress.I want to hear your speech, .

will almost certainly cock up, and cock up badly, on your first attempt..

Have a good day.






herbstlese


Das Glück ist sehr schmal. Es paßt durch das Leid.

obwohl es nicht einzelne sätze sind, oder überhaupt eine zitierbarkeit. die erzählungen im letzten drittel der "niedertracht der musik" von herbst schieben sich langsam von innen unter die haut, sie haben genau dieses fast aufreizend ruhig überwältigende, das der titel des bandes verspricht. es ist, als ob auch das buch sich kontinuierlich an sich selbst heranwände, oder die entfaltung von themen und bewegungsmustern in den ersten zwei teilen eine vorbereitung wäre auf den gang nach der "initiation", ein gehen, das immer näher an sein aus-sich-heraus-treten herankommt, indem es sich jetzt mit mir zusammenfaltet, schmal wird.






ermunterungen


Auffällig ist eine explizite Verknüpfung des Begriffs Kreativität mit dem Standort, mit der Stadt. Die Suche nach innovativen Wachstumsbranchen zur Positionierung der Stadt im überregionalen Standortwettbewerb ist inzwischen ein bekannter Bestandteil jedweder Politik. Mit den Creative Industries geraten jedoch jetzt auch die spezifischen soziokulturellen und stadträumlichen Standortanforderungen der Kreativen selber in den Blick. Der Creative Cities Diskurs kann also als komplementärer Hintergrund der Creative Industries verstanden werden.

(malmoe)






valère novarina - der rote ursprung


EINE NYMPHE, diese Flüssigkeiten vergießend. ...illi qui lucem retinent, ut agates - illi qui lactem retinent, ut mamilla... Jene, die das Licht festhalten, wie zum Beispiel die Achate - jene, die die Milch festhalten, wie zum Beispiel die Brust. DER EVANGELIST. Das Licht nacht. Es treten auf Purgatorius, Purgatorius ceratops, Purgatorius unio, Plesiadapis tricuspidens, Plesiadapis cookei, Adapis magnus, Adapis parisiensis, Apidium philomense, Apidium moustafai, Parapithecus grangeri, Oligopithecus savagei, Aelopithecus chirobates, Aegyptopithecus zeuxis, Limnopithecus lagetet, Limnopithecus macinessi, Propliopithecus haeckeli, Pliopithecus antiquus, Pliopithecus piveteaui, Helladopithecus semierectus, Uranopithecus macedoniensis, Dryopithecus fontani, Dryopithecus indicus, Dryopithecus laietanus, Dryopithecus rhenanus, Dryopithecus sivalensis, Proconsul africanus, Proconsul major, Proconsul nyanzae, Gigantipithecus bilaspurensis, Gigantipithecus blacki, Pithecantropus alalus, Atlanthropus mauretanicus, Homo prae-erectus, Homo erectus, Homo erectus dubius, Homo erectus heidelbergiensis, Protoanthropus, Paleoanthropus, Homo erectus lantianensis, Homo erectus modjokertensis, Homo erectus ngandongensis, Homo erectus officinalis, Homo erectus paleohungaricus, Sinanthropus pekinensis, Homo erectus tautavelensis, Homo praesapiens, Homo sapiens afer, Homo sapiens aniensis, Homo sapiens capensis, Homo sapiens shanidarensis, Homo sapiens soloensis, Homo sapiens steinheimensis, Homo sapiens rhodesiensis, Homo sapiens neanderthalensis, Homo sapiens sapiens. DER ANTHROPOKLAST. Non sum. DER EVANGELIST. Sei still, geh malen! DER ANTHROPOKLAST. Um die Weite auszufüllen, muß die Natur jede ihrer Ursprungskombinationen unendlich wiederholen: immer und überall das selbe Drama, die selbe Kulisse, auf der selben engen Bühne; das Universum wiederholt sich ohne Ende und stapft auf der Stelle. Der Raum ist scheidbar, schneidbar, geschlechtet: er teilt sich in andres als sich: aber was ist drunter? DER EVANGELIST. Geh malen! DER ANTHROPOKLAST. Ludwig malt „Geschwindigkeitsrosenkranz“, „Luftlandeplatz der Büßer“, „An die Eroberung des Donners“, „Die Ernte der Lichter“, Ludwig malt „Er ist blutig“, Ludwig malt „Göttlich und unbegreiflich Nackte“, Ludwig malt „Gelände der Verlassenen“, Ludwig malt „Gehen wir auf Abenteuer“, Ludwig malt „Reifennymphen“, Ludwig malt „Das verhängnisvolle Seil“, Ludwig malt „Mondenkomma“, Ludwig malt „Sündenmarmelade“, Ludwig malt „Sowjetismus, Miezen des Asyls“, Ludwig malt „Die Witwe mit knallroten Pfoten“, Ludwig malt „Pflückt die Tränen“, Ludwig malt „Die Bühne stellt ein Anthropodrom dar“, Ludwig malt „Es gab drei Wesen und drei Säcke“, Ludwig malt „Geliebter, ham’ wir ’ne Wohnung diesen Winter?“, Ludwig malt das Denken erledigt durch die Untat, Ludwig malt „Ich krümme einen leeren Schlauch“, „Verdorben wird ihr Fleisch sich zersetzen“, Ludwig malt „Asylvergnügen“, Ludwig malt „Nichts als unser Fleisch und unsere Kleider“, Ludwig malt „Idee, Tür, Idee, Tür, Wirklich“, Ludwig malt „Die Sag-sieh-an-Maschine“, Ludwig malt „Pein der Nackten, Zeit der Reifen“, Ludwig malt „Die beiden Schlüssigen des Einsamen“, Ludwig malt „Paar in Lüften“, Ludwig malt „Weinlese: kreuzständiges Element“, Ludwig malt „Erbarmungslose Jungfraun“, Ludwig malt „Fürsten und Fußgänger“, Ludwig malt „Klopfen“.






suspend


Die Phasen der Neigung.

Fahlheit.

[Als Ideal.]

Erleben als ständiger Prozess der Unterscheidung von sich selbst.

Prozeduren des inneren Dialoges, der Selbstprüfung und der Selbstdokumentation.

Egotechniken und Autosymbiosen.

[Nach: Sloterdijk, Sphären III - Schäume, S. 583-586.]

Eine Grundkühlnis.






aus


denn was ist das mehr als ein zeittunnel, der sich durch die ewigkeit schiebt und an dessen rand sich im unterdruck flatternd anlagert das, was dieses windkanalnegativ du gerne ich nennt, eine spektralfarben schillernd gefiederte schlange vielleicht, bunt erfundene haut, die sich um einen schwarzen körper schiebt und windet, oder ein ring gebogenen regens, verwertbares modul über der realen linie auf der flucht vor sich selbst: das ist goldtöpfe wert für die kühlflüssigkeit dieses subraums wir: end-tupel (ich, ich, ich, ich, ich...), ein gleitmittel das sich gerne selbst anschmierte, wenn du es denn reinlassen würde, weshalb es du sich als ich zu beschreiben versucht mit einer künstlichen feder, gilbender tinte, an die du glauben kann glauben zu können, weil du sie mit einem alten werden verwechselt, der erinnerung an das erste wachsen... erstes wuchern von orten... der erste zahn... der erste abdruck von haut, unterrichtsstunden in anatomie... die erste faust vor dem spiegel... nein, das war ja der anfang des endes, das runterrechnen zum tunnelblick ich, und bellen statt beißen, jetzt wachsen da haare, und giftgasatmung sieben mal zwei...

komm rüber, komm rüber, fall durch die nickhaut, der wind hier ist warm, er übt das fliegen...

übt das fliegen im wasser, kühlmitteltaucher, tieffrostfilets träumen in der eiszeit, also da, wo einmal freiheit draufstand, vom skalaren leben als ich und ich, ungeordnetes paar, und: lippenfischidylle, dieses bild zeigt eine abelsche gruppe, einen blutlosen acker 1*1 auf einem statischen feld: so stellt sich das leben als tod vor und umgekehrt, ein gefrierbranddenken, polypropylendicht abgepackt, und das kann man sich kaufen, also schwimmt das mal rüber quer durchs aquarium und kauft sich selbst ein, und lieber auf vorrat: man weiß ja nie, nicht daß man sich ausgeht.






bertolt brecht - souveräne behandlung eines modells


Fieberhaftes Leben gibt sich als besonders starkes Leben aus: niemand tritt so kräftig auf wie die Rückenmärkler, die das Gefühl in den Fußsohlen verloren haben.






und das meer


zwischen salz und sonne kam er ins schwärmen. "jede theorie oder jedes erklärungsmodell," dachte er laut, "ist doch letztlich nur ein komplexes netz aus metaphern, das über die welt geworfen wird. also das insichfließende im raster der mathematik, im raster der quantenphysik, im raster der linguistik. die frage ist nur: was sehe ich durch ein netz aus fetzen?" "unsinn," brummte e., auf dem bootsrand sitzend, während seine schwieligen finger schnell und präzise knüpften, als führten sie ein eigenleben. "wir wollen kein wasser fangen, sondern fische. komm, faß mit an."






betriebsfeierabend


alles, was er in die inkreislücken von handflaschengrün und vorstellungsbeinen und den seitenblicken des nichtrichtigstehens hineinsingen konnte, waren diebstahlgeschichten, fremde flüsse, auf die er die stämme seiner waldlandschaft legte, hoffend wohl, es würde stromabwärts ufernd ein schnabel auf sie warten, der ihm unter allen umständen wenigstens das holz würde erklären können. es lachte aber keiner, vielleicht nur tauschten zwei beine ihre last, schob eine hand das glas in die federn: drehbare hälse und vergessliche füße. ja, das war der acker, auf dem sie besohlt wurden, beiläufig fast, mit schmerzen jonglierend, die grazie der begnadung im knopfloch tragend. und das war vielleicht der grund dafür, daß dieser raum so sehr stank, unterflußläufig, nach beifall klappernd, die beine hebend und senkend im takt der strudelhaarschwankungen, luftkissenschlachten, zupfende zwerge, ackernah halbschlafend aneinandergekauert dicht an dicht, alte sohlenbefester, flächengrüngrinser in der zentralperspektive ihrer sehenden zunge, denn pustelgleich wucherten auf ihren mundmuskeln sehorgane, oder was man dafür hielt, wahrnehmungswarzen im ackerzwielicht, dachte er, als ihr blick auf ihn fiel.

da drehte er sich um und ging weg, daß sie käme.

doch wie fremd standen da die bäume im mondlicht, als er die landschaft verließ, stolpernd über holz, das der wein schon gefällt hatte. etwas stimmte wohl nicht mehr mit seinen augen, alles sank ineinander und blieb doch am platz: das schwarznasse gras und der schimmer der blätter im straßenlichtdampf und der löchrige himmel. immer faltiger wurde sein gesicht in der raffung des leerlaufs, ein tonloses heulen, und er dachte noch eben: schön, ja, schön, das war das mechanische zeitalter, da sprang eine saite im hinterkopf. und er drehte sich um, damit er sie sah: ein klang.

wie es scheint, vergeht die zeit immer schneller, sang er am morgen im lauwarm der dusche, oder ist es, daß die spanne zwischen grauen und blättern und fallen immer kürzer wird, größer die schwellung der zunge, die rasterfarbtöne in das handtuch spuckt? der umkreis des morgens war sonnig und kühl: das muß das altwerden sein, dachte er trocknend, das weiße tuch auf die wasserstellen legend, doch was wurde da älter: er oder sie?

später, sie trafen sich wieder im bett, als fiele der tag, ein handwarmer ring, fortwährend in sich selbst zurück (die gravitation, dachte er, ihre), würde sie sagen: wir werden nur geübter im leben üben, du übst die dinge, indem du sie faßt, dann lasse sie wieder. das ist ein einübungsleben, das nur eines nicht schafft: sich an seinem fluchtpunkt vorbeizubereiten.






.


jeder satz windet sich vor das fühlen, das sich vermehren will in einem anderen körper.






11/12/13 - 0°C


Allgemein gesehen ist die Temperatur die Eigenschaft, die den Transfer von thermischer Energie in Form von Wärme zwischen zwei Systemen beschreibt. Haben zwei Körper in Wärmekontakt, was man als thermisch gekoppelt bezeichnet, unterschiedliche Temperaturen, so wird Energie solange vom wärmeren zum kälteren Körper übertragen, bis Temperaturgleichheit (thermisches Gleichgewicht) herrscht.

Die Temperatur ist damit ein Maß für den durchschnittlichen ungerichteten, also zufälligen, Bewegungsenergieanteil (kinetische Energie) einer Ansammlung von Teilchen. Eine Wärmezufuhr steigert die Bewegung der Moleküle und damit die thermische Energie, eine Wärmeabfuhr verringert sie.

Temperaturdifferenzen können vom Prinzip her auch in Grad Celsius angegeben werden, das den gleichen Skalenabstand aufweist wie die Kelvin-Skala, dessen Nullpunkt sich aber auf den Gefrierpunkt von Wasser beim Normaldruck (mittlerer Luftdruck auf Meereshöhe) bezieht. Der so festgelegte Gefrierpunkt liegt gerade 0,01 K unterhalb der Temperatur des Tripelpunktes von Wasser.

Unter Wärmeleitung, auch Wärmediffusion genannt, wird in der Physik der Wärmefluss in einem Kontinuum (Feststoff oder ruhendes Fluid) zufolge eines Temperaturunterschiedes verstanden. Wärme fließt dabei aufgrund des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik von selbst immer nur in Richtung geringerer Temperatur.

Konvektion (von lat. convehere = mittragen, mitnehmen) ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragung durch den Transport von Teilchen, die ihre kinetische Energie mitführen, bewerkstelligt wird.

Naturgemäß ist bei der freien Konvektion die Richtung der Strömung durch die Gravitation vorgegeben, denn die Strömung wird durch Dichte- und damit Gewichtsunterschiede bewirkt. Für eine optimale Nutzung ist deshalb eine vertikale Ausrichtung der Oberfläche des festen Körpers anzustreben.

Ein über einer temperierten horizontalen Fläche stehendes Fluid (Beispiel: Luft über erwärmter Erdoberfläche, Wasser im Kochtopf) überströmt die Fläche im Normalfall nicht und bildet auch keine Grenzschicht, weil die Auftriebskräfte senkrecht zur Oberfläche stehen. Man kann auch sagen, das ganze Fluid besteht aus Grenzschicht, da sich die Temperatur nach oben bis zur Oberfläche ändert.

Wärmestrahlung ist elektromagnetische Strahlung, die ein Körper abhängig von seiner Temperatur emittiert.

In der Physik von besonderer Bedeutung ist das Konzept des Schwarzen Körpers, eines idealisierten Emitters und Absorbers von Wärmestrahlung, der sich im thermischen Gleichgewicht mit seiner Umgebung befindet. Ein schwarzer Körper nimmt auftreffende elektromagnetische Strahlung, etwa Licht, vollständig auf (Absorption). Andererseits gibt er aufgrund seiner thermischen Energie (Temperatur) Strahlung einer bestimmten spektralen Verteilung ab (Emission). Er lässt weder Strahlung durch sich hindurch (Transmission), noch spiegelt (Reflexion) oder streut er sie zurück (Diffusion). In der Realität können diese Eigenschaften nur annähernd auftreten.

Besonders gute technische Konstruktionen eines annähernd schwarzen Körpers sind Hohlkugeln oder geschlossene hohle Zylinder. Sie haben innen eine geschwärzte und aufgeraute Oberfläche. An einer Stelle ist ein winziges Loch. Dort hindurch eintretende Strahlung wird im Innenraum fast vollständig aufgenommen, kann damit von außen nicht "gesehen" werden. Die Wärme in einer solchen Hohlkugel lässt durch das Loch die so genannte Hohlraumstrahlung austreten. Bei Temperaturen von ca. 1000K und mehr kann man die Strahlung als Glut sehen. Das Loch verhält sich somit nahezu wie ein schwarzer Körper. Ein schwarzer Körper ist ein Gedankenmodell und muss weder schwarz noch ein Körper sein.

Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass es eine extensive Zustandsgröße Entropie S gibt, die in einem abgeschlossenen System niemals abnimmt. Bei spontan ablaufenden Prozessen, die man auch irreversibel nennt, findet immer eine Entropieproduktion statt. Die Wiederherstellung des (oft 'geordneter' genannten) Anfangszustandes erfordert dann den Einsatz von Energie, oder Information (siehe Maxwell'scher Dämon). Reversible Prozesse sind nicht mit einer Produktion der Gesamtentropie verbunden und laufen daher auch nicht spontan ab.

Durch die theoretische Beschreibung spontan ablaufender Prozesse zeichnet der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik eine Richtung der Zeit aus, die mit unserer intuitiven Erfahrungswelt übereinstimmt. Es sind viele Schlussfolgerungen möglich. Einige davon sind:

  1. Alle spontan (in eine Richtung) ablaufenden Prozesse sind irreversibel.
  2. Alle Prozesse, bei denen Reibung stattfindet, sind irreversibel.
  3. Ausgleichs- und Mischungsvorgänge sind irreversibel.
  4. Das Gleichgewicht isolierter thermodynamischer Systeme ist durch ein Maximalprinzip der Entropie ausgezeichnet.

Andererseits bedeutet höhere Entropie nicht immer auch lokal höhere Unordnung. Die Tatsache, dass unterhalb des Gefrierpunktes ungeordnetes Wasser zu stärker geordnetem Eis kristallisiert, zeigt, dass dieser Vorgang insgesamt zu einer Entropieerhöhung führt. Diese kommt dadurch zustande, dass die beim Kristallisieren abgegebene Schmelzwärme die Entropie stärker erhöht, als sie durch die Kristallisation des Wassers erniedrigt wird.






10 - coda


Coda (Italian for "tail"; from the Latin cauda), in music, is a passage which brings a movement or a separate piece to a conclusion through prolongation. This developed from the simple chords of a cadence into an elaborate and independent form. In a series of variations on a theme or in a composition with a fixed order of subjects, the coda is a passage sufficiently contrasted with the conclusions of the separate variations or subjects, added to form a complete conclusion to the whole.

In music notation, the coda symbol is used as a navigation marker, similarly to the dal Segno sign. It looks like a large O with a + superimposed.

Charles Burkhart (2005, p.12) suggests that the reason codas are common, even necessary, is that in the climax of the main body of a piece a "particularly effortful passage", often an expanded phrase, is often created by the "working [of] an idea through to its structural conclusions" and that after all this momentum is created a coda is required to "look back" on the main body, allow listeners to "take it all in", and "create a sense of balance."

In phonology, a syllable coda comprises the consonant sounds of a syllable that follow the nucleus, which is usually a vowel.

CODA (an acronym for CEBAF on-line data aquisition, where CEBAF is an acronym for continuous electron beam accelerator facility) is a data acquisition system mainly used for nuclear physics, developed beginning in the late 1980s at the Thomas Jefferson National Accelerator Facility ("Jefferson Lab") and first introduced in the Ultrix operating system but also available in embedded systems using VxWorks.

Co-Dependents Anonymous (CoDA) - ist eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige Menschen, deren gemeinsames Problem die Unfähigkeit ist, gesunde Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten.






09 - cadenza


Der Begriff Kadenz (lat.-it. cadere: fallen) bezeichnet

  • eine Akkordfolge aus der Harmonielehre, im weitesten Sinne das "Fallen" in Quinten auf die Schlussharmonie eines Stückes oder eines Abschnitts daraus
  • eine freie Episode des Solisten am Ende von Solokonzerten, die dem Solisten die Möglichkeit gibt, seine Virtuosität auf dem Instrument zu zeigen
  • das Abfallen der Stimme
  • metrische Form des Versschlusses
  • die theoretische Feuerrate einer Waffe in Schuss pro Minute (Schussfolge)
  • die Betonung der Bewegung des Pferdes.

A cadenza is also a military tradition of marking the pass when in march, in the order: left, left, left-right-left. This habit is forbidden in many countries.






re:


alles denken streut auf sich den sand der morgen dein faustkeil gewesen sein wird






verdächtige


"Derartige Informationen benötigt die Polizei, um Verdächtige und ihre Bewegungen genau orten zu können."

Das Urteil sichere die Waffengleichheit zwischen der Polizei und den Verdächtigen, die auch modernste Technik einsetzten.

"Die rechtsstaatlichen Standards sind selbstverständlich in jedem Einzelfall strikt einzuhalten, in den unantastbaren Kernbereich privater Lebensgestaltung darf in keinem Fall eingegriffen werden."






08 - can(n)on


Der Begriff Kanon (m., Plural Kanones, v. lat.: canon Norm, Regel, aus griech.: kanon Richtschnur, Regel, Messstab; v. arab.: qanah Rohr) bezeichnet

  • in der Musik die strengste Form der Polyphonie. Eine Stimme wird von den anderen zeitversetzt imitiert. Abwandeln kann sich einzig die Stufe auf der begonnen wird.

  • bildungssprachlich eine musterhafte Liste oder Zusammenstellung, eine Aufstellung von Inhalten, die allgemein als für ein bestimmtes Fachgebiet wesentlich empfunden werden.

  • in einer Religion die als verbindlich erklärte Liste heiliger Schriften, im Christentum z.B. der Kanon des Neuen Testaments, siehe auch: Biblischer Kanon

  • in der bildenden Kunst die Regeln für die Proportionierung (des menschlichen Körpers)

  • in der Mathematik die allgemeine Lösung einer Aufgabe, nach der dann spezielle Probleme gelöst werden können. Das Adjektiv kanonisch bezeichnet eine Vorgehensweise bzw. eine Lösung, die sich selbstverständlich aus der Problemstellung ergibt.

  • The central Eucharistic prayer of the Roman Catholic Mass, containing the narrative of Jesus's institution of the Eucharist.

  • Canon Inc., a Japanese corporation that specialises in imaging and optical products.

A cannon is a modern day rifled machine gun with a calibre of 20 mm or more (see autocannon). "Cannon" derives from the Latin canna (a tube).

Cannon fire is an audio experiment that produces a series of crackles and bangs like gunfire. The noises are produced by hydrogen peroxide and potassium manganate(VII) reacting to produce oxygen. These increase with the rate of burning of the ethanol.

Wear eye protection / full face shield. Avoid inhaling. Be aware of the pale blue / invisible flame.

Kuan Yin is the bodhisattva Avalokitesvara of compassion as venerated by East Asian Buddhists. The name Kuan Yin is short for Kuan Shih Yin which means "Observing the Sounds of the World".

In Japanese, Kuan Yin is called Kannon or more formally Kanzeon. With eleven heads gazing to the front and sides, Avalokiteshvara possesses the unique gift to see everywhere at once and reach out to the needy.






das dritte oktavheft plündern


(quelle)

Alle Wissenschaft ist Methodik im Hinblick auf das Absolute. Deshalb ist keine Angst vor dem eindeutig Methodischen nötig. Es ist Hülse, aber nicht mehr als alles außer dem Einen.

Schwäche des Gedächtnisses für die Einzelheiten und den Gang der eigenen Welterfassung – ein sehr schlechtes Zeichen. Nur Bruchstücke eines Ganzen. Wie willst du an die größte Aufgabe auch nur rühren, wie willst du ihre Nähe nur wittern, ihr Dasein nur träumen, ihren Traum nur erbitten, die Buchstaben der Bitte zu lernen wagen, wenn du dich nicht so zusammenfassen kannst, daß du, wenn es zur Entscheidung kommt, dein Ganzes in einer Hand so zusammenhältst wie einen Stein zum Werfen, ein Messer zum Schlachten. Andrerseits: man muß nicht in die Hände spucken, ehe man sie faltet.

Es gibt keine Beobachtung der innern Welt, so wie es eine der äußern gibt. Zumindest deskriptive Psychologie ist wahrscheinlich in der Gänze ein Anthropomorphismus, ein Annagen der Grenzen. Die innere Welt läßt sich nur leben, nicht beschreiben. – Psychologie ist die Beschreibung der Spiegelung der irdischen Welt in der himmlischen Fläche oder richtiger: Die Beschreibung einer Spiegelung, wie wir, Vollgesogene der Erde, sie uns denken, denn eine Spiegelung erfolgt gar nicht, nur wir sehen Erde, wohin wir uns auch wenden.

Psychologie ist Ungeduld.

Alle menschlichen Fehler sind Ungeduld, ein vorzeitiges Abbrechen des Methodischen, ein scheinbares Einpfählen der scheinbaren Sache.

Was soll ich tun? oder: Wozu soll ich es tun? sind keine Fragen dieser Gegenden.

Das Stillewerden und Wenigerwerden der Stimmen der Welt.

Es gibt Überraschungen des Bösen. Plötzlich wendet es sich um und sagt: »Du hast mich mißverstanden«, und es ist vielleicht wirklich so. Das Böse verwandelt sich in deine Lippen, läßt sich von deinen Zähnen benagen und mit den neuen Lippen – keine frühern schmiegten sich dir noch folgsamer ans Gebiß – sprichst du zu deinem eigenen Staunen das gute Wort aus.

Gingest du über eine Ebene, hättest den guten Willen zu gehen und machtest doch Rückschritte, dann wäre es eine verzweifelte Sache; da du aber einen steilen Abhang hinaufkletterst, so steil etwa, wie du selbst von unten gesehen bist, können die Rückschritte auch nur durch die Bodenbeschaffenheit verursacht sein, und du mußt nicht verzweifeln.

Leoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer; das wiederholt sich immer wieder; schließlich kann man es vorausberechnen, und es wird ein Teil der Zeremonie.

Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern.

Die Untauglichkeit des Objekts kann die Untauglichkeit des Mittels verkennen lassen.

Das Tier entwindet dem Herrn die Peitsche und peitscht sich selbst, um Herr zu werden, und weiß nicht, daß das nur eine Phantasie ist, erzeugt durch einen neuen Knoten im Peitschenriemen des Herrn.

Den Glauben richtig verteilen zwischen den eigenen Worten und den eigenen Überzeugungen. Eine Überzeugung, nicht in dem Augenblick, in dem man von ihr erfährt, verzischen lassen. Die Verantwortung, welche die Überzeugung auflegt, nicht auf die Worte abwälzen. Überzeugungen nicht durch Worte stehlen lassen, Übereinstimmung der Worte und Überzeugungen ist noch nicht entscheidend, auch guter Glaube nicht. Solche Worte können solche Überzeugungen noch immer je nach den Umständen einrammen oder ausgraben.

Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könnte den Himmel zerstören. Das ist zweifellos, beweist aber nichts gegen den Himmel, denn Himmel bedeuten eben: Unmöglichkeit von Krähen.

Einer staunte darüber, wie leicht er den Weg der Ewigkeit ging; er raste ihn nämlich abwärts.

Das Wort ›sein‹ bedeutet im Deutschen beides: Dasein und Ihmgehören.

Dreierlei:

Sich als etwas Fremdes ansehn, den Anblick vergessen, den Blick behalten.

Oder nur zweierlei, denn das Dritte schließt das Zweite ein.

Das Böse ist der Sternhimmel des Guten.

Im Kampf zwischen dir und der Welt sekundiere der Welt.

Es gibt Fragen, über die wir nicht hinwegkommen könnten, wenn wir nicht von Natur aus von ihnen befreit wären.

Die Sprache kann für alles außerhalb der sinnlichen Welt nur andeutungsweise, aber niemals auch nur annähernd vergleichsweise gebraucht werden, da sie, entsprechend der sinnlichen Welt, nur vom Besitz und seinen Beziehungen handelt.

Man lügt möglichst wenig, nur wenn man möglichst wenig lügt, nicht wenn man möglichst wenig Gelegenheit dazu hat.

Aber unter allem Rauche ist das Feuer und der, dessen Füße brennen, wird nicht dadurch erhalten bleiben, daß er überall nur dunklen Rauch sieht.

Der Standpunkt der Kunst und des Lebens ist auch im Künstler selbst ein verschiedener.

Die Kunst fliegt um die Wahrheit, aber mit der entschiedenen Absicht, sich nicht zu verbrennen. Ihre Fähigkeit besteht darin, in der dunklen Leere einen Ort zu finden, wo der Strahl des Lichts, ohne daß dies vorher zu erkennen gewesen wäre, kräftig aufgefangen werden kann.

Ein Glaube wie ein Fallbeil, so schwer, so leicht.






kafka - eine kleine frau


Wie es sich ja überhaupt bei genauerem Nachdenken zeigt, daß die Veränderungen, welche die Sachlage im Laufe der Zeit erfahren zu haben scheint, keine Veränderungen der Sache selbst sind, sondern nur die Entwicklung meiner Anschauung von ihr, insofern, als diese Anschauung teils ruhiger, männlicher wird, dem Kern näher kommt, teils allerdings auch unter dem nicht zu verwindenden Einfluß der fortwährenden Erschütterungen, seien diese auch noch so leicht, eine gewisse Nervosität annimmt.

(quelle)






.


eli, eli, lmana schabaktani!






.


dann spuckst du dich über die schwelle des abends in die gassen der licht- stadt rufen sie laut deinen namen du fliehst die hand vor den augen salzkreise deine spur ein wind vor den lippen auf den feldern aber wo sie metaphern ernten rammst du den arm in die erde und wartest du

nimmst keine beuge du

nimmst keine krume

niemand bleibt lange wach unter staren






wenn es ihnen möglich wäre


Nun möchten wir Sie bitten, an die Persönlichkeit Ihrer IDEALEN Fahrzeugmarke zu denken.

Wenn es Ihnen möglich wäre, Persönlichkeitszüge für Ihre IDEALE Fahrzeugmarke aus der unten stehenden Liste auszuwählen, welche Attribute wären am zutreffendsten für die Markenpersönlichkeit? Bitte berücksichtigen Sie das Budget, das Sie zur Verfügung haben.

HILFSBEREIT LANGLEBIG VERTRAUENSVOLL AUSDRUCKSSTARK JUNG COOL






lied davon wie es war bevor es weiterging


plötzlich ist ein anderes dort wo vorher nichts war. wonach schmeckt luft? welche farbe hat wasser? fingerspitzen, antippen zwischen wort und wort: ein anderes.

ortswechsel wieder und: die späte seite, zwischen hals und wange und rauch wein nacht, lust, zögern, und ein wenig du dahinter, davor... umringt von anderem.

lied vom frühling ich spür's ja: albern bin ich albern.

pollen in den lungen.

und jeder versuch dich zu dichten scheitert, du läufst aus, fingerkuppenperlen auf haut die noch glatt ist: unbeschreiblich, schriftlos, nur wimpern und ringe, schatten von kühlen steinen: wasser. schatten davon nur hinter dem kopf.

ist das der raum den das lied meint? wo ist das hellgrau wo sand, wo der lippenbogen hängt ein kopf in der luft, wonach schmeckt die wo ist deine wange wo war die denn gleich... später ingwer und dahinter, davor, ihn umringend noch etwas anderes, warmes. setkání, pollen.

erzählen zu wollen vom teil ich der du bist, und dann nur reden zu können über den teil du der ich bin: weit weg.

weit weg.

doch wo ich singe laß dich nieder. meine flanke denkt noch an dein gehen die stufen empor, ruhig durch die glastür und wie es mich drehte in die nacht von brno.






von denen, die kommen werden


dann werden kommen die allesvernichter und das weißbild nehmen vom nagel im pfahl, und überleben werden nur die wiederaufbauer und eine stadt errichten auf feuchtem sand, und aus den häusern werden kommen die verblassenden körper und sich schreiend übermalen in den zellen und gängen, und die sich nicht wundern werden die farben löschen und werden hängen das weißbild gott an den nagel.






lichtleck


im traum war verdünnung in einen ventrikel gelangt und seitdem befand sich sein da im vierfingertanz auf der leerfläche du: suchend, taumelnd, mit zähnen werfend.

sie hielt das aus. sie schätzte an ihm die flächigkeit, die er ihren gekörnten gebieten, fixierbadkarten, zutrug.






07 - continuum


im tunnel: ein wasserwürfel, glatte mannigfaltigkeit, die kein kompakter raum ist. sie sagt:

Eine nirgends dichte Menge ist eine Menge, deren Abschluss einen leeren inneren Kern hat. Jeder Körper (field) ist ein Vektorraum über sich selbst (mit sich selbst als zugrundeliegendem Skalarkörper).

nur dein körper ist nicht kompakt, auch wenn er so aussieht: er ist halboffen. das hat nichts mit seinen löchern zu tun: er ist zwar nirgends dicht, aber er ist nach innen offen. durch seine offenheit läuft das außen in sich selbst ab, kontinuierlich. du nennst dieses auslaufen liebe, du greifst danach.






06 - counterpoint


• noun 1 the technique of writing or playing a melody or melodies in conjunction with another, according to fixed rules. 2 a melody played in conjunction with another. 3 an idea or theme contrasting with the main element.

• verb 1 add counterpoint to (a melody). 2 emphasize by contrast.

ORIGIN Old French contrepoint, from Latin contrapunctum, ‘(song) marked over against (the original melody)’.

(quelle)






05 - cuts


cut

• verb (cutting; past and past part. cut) 1 make an opening, incision, or wound in (something) with a sharp implement. 2 shorten or divide into pieces with a sharp implement. 3 make, form, or remove with a sharp implement. 4 make or design (a garment) in a particular way: an impeccably cut suit. 5 reduce the amount or quantity of. 6 end or interrupt the provision of (a supply). 7 (of a line) cross or intersect (another line). 8 stop filming or recording. 9 move to another shot in a film. make (a sound recording). divide a pack of playing cards by lifting a portion from the top. strike or kick (a ball) quickly and abruptly. chiefly N. Amer. absent oneself deliberately from: Rod was cutting class. chiefly N. Amer. dilute or adulterate (alcohol or a drug) by mixing it with another substance.

• noun 1 an act of cutting. 2 a result of cutting: a cut on his jaw. 3 a reduction in amount or size. 4 the way or style in which a garment or the hair is cut. 5 a piece of meat cut from a carcass. 6 informal a share of profits. 7 a version of a film after editing: the director’s cut.

PHRASES be cut out for (or to be) informal have exactly the right qualities for a particular role. cut your coat according to your cloth proverb undertake only what you have the money or ability to do and no more. a cut above informal noticeably superior to. cut and dried (of a situation) completely settled. originally used to distinguish the herbs of herbalists’ shops from growing herbs. cut and run informal make a speedy departure from a difficult situation rather than deal with it. originally a nautical phrase, meaning cut the anchor cable because of an emergency and make sail immediately. cut and thrust a difficult or competitive atmosphere or environment. originally a fencing phrase. cut both ways 1 (of a point or statement) serve both sides of an argument. 2 (of an action or process) have both good and bad effects. cut corners do something in a perfunctory way to save time or money. cut a dash be stylish or impressive. cut dead completely ignore (someone). be cut from the same cloth be of the same nature. cut in 1 interrupt. 2 pull in too closely in front of another vehicle. 3 (of a motor or other device) begin operating automatically. 4 informal include (someone) in a deal and give them a share of the profits. cut it informal, chiefly N. Amer. come up to expectations. shortened form of the idiom cut the mustard. cut it out informal stop it. cut the mustard informal reach the required standard. cut no ice informal have no influence or effect. cut off 1 block the usual means of access to (a place). 2 deprive of a supply of power, water, etc. 3 break a telephone connection with (someone). 4 disinherit. cut out 1 exclude (someone). 2 (of an engine) suddenly stop operating. cut a (or the) rug informal, chiefly N. Amer. dance. cut one’s teeth acquire initial experience of an activity. cut a tooth (of a baby) have a tooth appear through the gum. cut up informal (of a driver) overtake (someone) and pull in too closely. cut up rough Brit. informal behave in an aggressive or awkward way.

ORIGIN probably Germanic.

(quelle)

++

cross-cut

• verb 1 cut (wood or stone) across its main grain or axis. 2 alternate (one sequence) with another when editing a film.

cold cuts

• plural noun slices of cold cooked meats.

(quellen 1, 2)






04 - contexture


context

• noun 1 the circumstances that form the setting for an event, statement, or idea. 2 the parts that immediately precede and follow a word or passage and clarify its meaning.

DERIVATIVES contextual adjective contextualize (also contextualise) verb contextually adverb.

ORIGIN originally denoting the construction of a text: from Latin contextus, from texere ‘to weave’.

texture

• noun 1 the feel, appearance, or consistency of a surface, substance, or fabric. 2 the quality created by the combination of elements in a work of music or literature.

• verb give a rough or raised texture to.

DERIVATIVES textural adjective.

ORIGIN Latin textura ‘weaving’, from texere ‘weave’.

(quellen 1, 2)






03 - circuit


• noun 1 a roughly circular line, route, or movement. 2 Brit. a track used for motor racing. 3 a system of conductors and components forming a complete path for an electric current. 4 an established series of sporting events or entertainments. 5 a series of physical exercises performed in one training session. 6 (in the UK) a regular journey by a judge around a district to hear court cases.

• verb move all the way around.

ORIGIN Latin circuitus, from circumire ‘go round’.

(quelle)

++

short circuit

• noun an electrical circuit of lower than usual resistance, especially one formed unintentionally.

• verb (short-circuit) 1 cause or suffer a short circuit. 2 shorten (a process or activity) by using a more direct but irregular method.

microcircuit

• noun a minute electric circuit, especially an integrated circuit.

integrated circuit

• noun an electronic circuit on a small piece of semiconducting material, performing the same function as a larger circuit of discrete components.

circuit-breaker

• noun an automatic safety device for stopping the flow of current in an electric circuit.

(quellen 1, 2, 3, 4)






02 - cacoepy


Cacoepy (Noun)

Pronunciation: [kæk-'o-ê-pee or 'kæk-o-e-pee]

Definition: Incorrect pronunciation.

Usage: Occasionally, we need words we have long since abandoned or that have abandoned us. We may be facing a period in our history now when we need to retrieve "cacoepy" from our lexical attic. "Cacoepy" is not to be confused with cacology "bad choice of words." The antonym of "cacoepy" is orthoepy "the correct pronunciation of words." "Cacoepistic" is the adjective form of today's word and a person who often mispronounces words is a "cacoepist." [...]

Etymology: The first part of today's word comes from the Greek kakos "bad." The PIE root is kakka- "to defecate." Words like "poppycock" and "cacophony" have their origins in the same root. The second half, -epy, is from Greek: epos "song, word." Its PIE root is wekw-, which also turns up in "vocal," "voice," "invoke" and "vote."

(quelle)






01 - check


I

• verb 1 examine the accuracy, quality, or condition of. 2 stop or slow the progress of. 3 (Chess) move a piece or pawn to a square where it directly attacks (the opposing king).

• noun 1 an examination to check accuracy, quality, or condition. 2 an act of checking progress. 3 a means of control or restraint. 4 (Chess) an act of checking the opposing king.

ORIGIN Old French eschequier ‘play chess, put in check’, ultimately from a Persian word meaning ‘king’.

II

• noun a pattern of small squares.

• adjective (also checked) having such a pattern.

(quelle.1/quelle.2)






das thomasevangelium plündern


(quelle, erl.)

( Logion 3): Jesus sagte: "Wenn jene, die euch (ver)führen, zu euch sagen: ,Siehe, das Königreich ist im Himmel, (so) werden euch die Vögel des Himmels zuvorkommen. Sagen sie zu euch: ,Es ist im Meer, (so) werden euch die Fische zuvorkommen. Aber das Königreich ist innerhalb von euch und außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, dann werdet ihr erkannt werden; und ihr werdet wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht erkennt, seid ihr in Armut, und ihr seid die Armut."

( Logion 11): Jesus sagte: "Dieser Himmel wird vergehen und der über ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht und die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, (da) ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig. Wenn ihr im Licht seid, was werdet ihr tun? An dem Tag, als ihr eins wart, wurdet ihr zwei. Wenn ihr aber zwei geworden seid, was werdet ihr (dann) tun?"

( Logion 14): Es sagte Jesus zu ihnen: "Wenn ihr fastet, werdet ihr euch (eine) Sünde schaffen. Wenn ihr betet, werdet ihr verurteilt werden. Und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr eurem Geiste etwas Schlechtes tun (=euch schaden). Und wenn ihr in irgendein Land geht und in den Gegenden wandelt, wenn man euch aufnimmt, so eßt, was man euch vorsetzten wird; die Kranken unter ihnen, heilt sie. Denn was in euren Mund eingehen wird, wird euch nicht verunreinigen. Aber was aus eurem Mund herauskommt, das ist es, was euch verunreinigen wird."

( Logion 16): Jesus sagte: "Vielleicht denken die Menschen, daß ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen, und sie wissen nicht, daß ich gekommen bin, um Spaltungen auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Es werden nämlich fünf in einem Hause sein. Drei werden gegen zwei und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und sie werden als Einzelne dastehen."

( Logion 19): Jesus sagte: "Selig ist der, der war, bevor er wurde. Wenn ihr mir Jünger werdet und meine Worte hört, werden euch diese Steine dienen. Denn ihr habt fünf Bäume im Paradies, die sich im Sommer (und) im Winter nicht bewegen und deren Blätter niemals abfallen. Wer sie (er--)kennen wird, wird den Tod nicht schmecken."

( Logion 42): Jesus sagte: "Werdet Vorübergehende!"

( Logion 43): Seine Jünger sagten zu ihm: "Wer bist du, der du uns dies sagst?" (Jesus sagte zu ihnen:) "Durch das, was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin. Vielmehr seid ihr aber den Juden gleich geworden, denn sie lieben den Baum, sie hassen seine Frucht, oder sie lieben die Frucht, sie hassen den Baum."

( Logion 56): Jesus sagte: "Wer die Welt erkannt hat, hat einen Leichnam gefunden. Und wer einen Leichnam gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig."

( Logion 58): Jesus sagte: "Selig ist der Mensch, der sich abmühte; er hat das Leben gefunden."

( Logion 59): Jesus sagte: "Blickt auf den Lebendigen, solange ihr lebt, damit ihr nicht sterbt und ihn (dann) zu sehen sucht und nicht werdet sehen können!"

( Logion 61): Jesus sagte: "Zwei werden ruhen auf einem Bett. Der eine wird sterben, der andere wird leben." Salome sagte: "Wer bist du, Mensch? Du bist auf mein Bett gestiegen und hast von meinem Tisch gegessen." Jesus sagte zu ihr: "Ich bin der, der entstanden ist aus dem, was gleich ist. Man gab mir von dem, was meines Vaters ist." (Salome sagte:) "Ich bin deine Jüngerin." (Jesus sagte zu ihr:) "Deshalb sage ich: Wenn er/es gleich ist, wird er/es sich mit Licht füllen/gefüllt werden, wenn er/es getrennt ist, wird er/es sich mit Finsternis füllen/gefüllt werden."

( Logion 62): "Denen, [die meiner Geheimnisse würdig sind], sage ich meine Geheimnisse. Was deine rechte Hand tun wird, deine linke soll nicht wissen, was sie tut."

( Logion 66): Jesus sagte: "Zeig mir den Stein, diesen, den die Bauleute verworfen haben! Er ist der Eckstein."

( Logion 67): Jesus sagte: "Wer das All erkennt, wobei er sich (aber) selbst verfehlt, verfehlt den ganzen Ort/das Ganze."

( Logion 72): [Ein Mann sagte] zu ihm: "Sage meinen Brüdern, daß sie die Sachen meines Vaters mit mir teilen (sollen)." Er sagte zu ihm: "Oh Mensch, wer hat mich zu einem Teiler gemacht?" Er wandte sich an seine Jünger; er sagte zu ihnen: "Bin ich denn ein Teiler?"

( Logion 74): Er sagte: "Oh Herr, es sind viele um die Zisterne herum, es ist aber niemand in der Zisterne."

( Logion 77): Jesus sagte: "Ich bin das Licht, dieses, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir herausgekommen. Und das All ist zu mir gelangt. Spaltet ein Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf und ihr werdet mich dort finden."

( Logion 83): Jesus sagte: "Die Bilder sind dem Menschen offenbar; und das Licht, das in ihnen ist, ist verborgen durch das Bild des Lichtes des Vaters. Er/es wird sich offenbaren, und sein Bild ist verborgen durch sein Licht."

( Logion 84): Jesus sagte: "Heute, da ihr euer Ebenbild seht, freut ihr euch. Wenn ihr aber eure Ebenbilder seht, die vor euch entstanden sind -- weder sterben sie, noch sind sie offenbar -- , wieviel werdet ihr ertragen?"

( Logion 98): Jesus sagte: "Das Königreich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen mächtigen Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Haus. Er stieß es in die Wand, um zu erkennen, ob seine Hand stark (genug) wäre. Dann tötete er den Mächtigen."






rez. 1


da schreiben so stressig ist, habe ich beschlossen, nur noch kochrezepte zu veröffenlichen. deswegen jetzt hier: goldene hähnchenbrust mit kokos-grapefruit-soße und scharfen koriandererdbeeren, dazu reis, für 4 personen.

erdbeersalat: 1 pfund erdbeeren waschen, putzen, vierteln oder würfeln. dazu 2 fein gehackte frische rote chilischoten und reichlich grob gehackter frischer koriander. saft einer halben limette und etwas rohrzucker drüber, ziehen lassen.

soße: 1 halbe zwiebel grob, 2 knoblauchzehen und ingwer nach geschmack fein würfeln. zwiebeln glasig dünsten, den rest dazugeben und kurz mitdünsten. mit reichlich kokosmilch ablöschen (wer die nerven hat, schlachtet vorher eine kokosnuß). etwas sojasoße dazu und (je nach geschmack mit etwas sternanis, einer halben stange zitronengras oder einem limonenblatt) einkochen lassen. 2 tassen reis aufsetzen. wenn die soße dick ist, saft von 1 grapefruit angießen, nochmal kurz einkochen lassen (wenn der saft zu lange kocht, wird das ganze bitter).

hähnchen: öl erhitzen (man kann etwas butter dazugeben, das verbessert den geschmack, ohne daß die butter sich so schnell zersetzt), vier kleine brüste von beiden seiten anbraten. honig dazu, nochmals wenden, schwarzen pfeffer raufmahlen. die brüste sollten gut nachfedern, so daß das fleisch innen noch butterweich ist. wenn sie fertig sind, salzen und sofort anrichten und essen.






fig 1: selbstmitleid


(schulterzucken) das ist alles, was ich zu sagen habe. irgendwie konnte mir nie jemand erklären, was das alles soll, in das wir da großgeworden sind, dieses irgendwie, oder alle waren zu sehr damit beschäftigt, ihr leben zu verwerten in diesem hamsterradprinzip, das überall durchdreht, wo wir es einpflanzen jetzt. woher kommt das denn? wofür ist das gut? oder ich konnte nicht zuhören, wenn mir was erzählt wurde, und warum ging das eigentlich nicht? vielleicht brachte mir auch nur niemand bei zu fragen, so daß ich immer noch nicht weiß, wie ich andere dazu bringe, mir die fragen zu stellen, die ich lieber nicht beantworten müssen will. wie ich es schaffe, daß mir das fremdwerden fremd wird. alles, was ich kann, ist pathetische schlußmonologe halten, (lacht) anscheinend wurde ich dafür aufgezogen von dieser gesellschaft: ihren abgesang zu halten. damit sie sich bemitleiden kann an mir, die mich hinsetzte und sagte: (deutet um sich) jeder dieser klötze ist ein hologramm. jetzt bau dir was schönes daraus, du bist frei zu tun, was immer du willst. (nimmt die pose der revolution mit der flagge an) wohlan. voran. laßt uns gehen, geschwister. (tableau)






--


also immer wieder: rausfallen, reinfallen, abwechselnd auf das rausfallen reinfallen und das reinfallen reinfallen. jedes denken wieder ein wegdenken von dem, was es gern wäre, indem es sich das zum objekt macht und dabei sein subjekt vergißt. was soll das auch sein: das subjekt des denkens. dieses blindefleck-denken ist doch ein blindekuh-denken.

lockerwerden. lockerwerden. duuuuurchatmen. lockerwerden. ganz verkrampft: lockerwerden.

(diese liebe zum richtungslosen des doppelpunkts: nur ein durchlassen, eine schiene, aber eben nicht mal das, ein vor der schiene, aber auch vor der geschlossenen grenze, erst nur: markierungen. zwei pfosten auf dem weg, die dir die durchfahrt zum thema machen.)

also: wer sieht dem esfrißtallesauf beim allesauffressen zu? nicht du. nicht du.

aber auffressen/aufgefressenwerden als beruf, als lebensaufgabe sozusagen... was für ein unsinn, was denkst du denn da?

es gibt keine antwort, es gibt verantwortung, verstaatlichung, formwerdung, liebkosung, gewalt.

und dann ist da: antworten. doch das gehört nicht zu dem, was ist. es vollzieht sich. es gibt sich. es entzieht sich dem zugriff. auch das greifen und halten, allerdings, vollzieht sich. alles will sein und nichts ist. dieses ständige getöse: dieses sei, und das sei, als hätte es geheißen: es sei licht, nicht: es werde.

aber was tust du: du schreibst. finstere linien in das schneefeld des lebens.

und vor der schönheit eines doppelpunkts, der gewalt seiner möglichkeiten, zu knien, und nicht vor dir, deinem wunder. ich denke, es wird zeit, daß du mich anrufst.

und die theoretische gewalt einer entscheidung, die dadurch, daß sie bewußt ist, möglichkeiten tötet. die praktische gewalt der aufgeschobenen entscheidung, die alle wartenden vertröstet auf, was, das nirvana? daß man möglichkeiten töten muß, um neue zu gebären, weißt du doch. theoretisch. denken verwechselt sich schon wieder mit der welt, mit der praxis, dem moment, dem immer-wieder-neu-entscheiden, nein, das ist etwas anderes, dieses festsetzen, das sich für denken ausgibt, was ist das? grrrrrr. weg, weg, bellst du: weg!

schattenboxen. so lang du nicht da bist, bleibt alles hypothetisch. und ich weiß: wenn du hier bist, wird mich die vernichtung all dessen, was ich mir vorstellen konnte, diese vernichtung durch dich, so treffen, daß ich wieder wie gelähmt bin, wortlos. beschämt, weil ich merke, welch ein vermessen das ist: sich einfach dich vorstellen können zu glauben, eben mal so, aus einer laune, langeweile.

kommunizierende röhren, die sich wände erfinden. die sich verpassen, mal eben, aus einer laune, langeweile.

diese bildermaschine, das bin auch nur ich. wenn sich da niemand anlehnt. und die will kein gegengewicht haben, der gehts gut mit sich selbst. entscheidungsfragen.

es muß zu all der theorie doch eine praxis geben. warum so viel angst?

daß du so stark auspegelst, aus angst vor der mitte. nein. balance heißt nicht mitte. balance heißt: zwei orte gleichzeitig zu sein.

das gleichnis von dem bauern. welches gleichnis von dem bauern? irgendeins. sie erzählen alle das gleiche. man muß das gleiche wohl immer wieder anders erzählen, um sich daran zu erinnern, daß es etwas gibt, das man nie verstehen wird: die änderung. den abgrund, in den man nicht schauen kann, wenn man nicht, so geht die sage, sofort und unwiderruflich gelöscht sein will - und wer will das schon?

bilderrätsel. grund-metaphern.

vielleicht besser eine metapher, die handeln impliziert statt erschauern, erstarren. das gleichnis von dem bauern geht ja noch weiter: er wendet sich ab und dem zu, was er kann, da ist nichts sonst: ein kalb zu schlachten, ein fest zu feiern, und dann wieder gehen, das feld zu bestellen, die tiere zu füttern, zu lieben, zu schlafen. mit der erinnerung an einen abgrund in sich, jederzeit.

das also wäre ein leben, des abgrunds gewahr: ein tänzeln auf dem grat. jeden moment wäre dein sturz ein anderer; jeder spalt, der sich öffnet in dem, was du tust und siehst, ist ein anderer. du denkst: sie alle führen zum gleichen, versuchst dich zu beruhigen, aber das denkt in die irre: ein abgrund hat keinen grund. diese spalten sind immer neu. sie sind das leben.

also vertretbare metaphern. verlatschbare metaphern? verträgliche metaphern? jetzt wird's gefährlich. aber den widerspruch auszuhalten: wieviel gewalt ist denn gut, und wann ist sie schlecht? verantwortbare metaphern. verwertbare metaphern? das war nicht gemeint. aufrichtige metaphern. genaue metaphern. metaphorische metaphern. tongue-in-cheek-metaphern?

maulaffenmetaphern. klabautermetaphern. rabaukenmetaphern. aufbrausende metaphern, dann säuselnde metaphern. widerhakenmetaphern (die hättest du gerne).

wohnungsaufräum-metaphern: weil du gleich kommst. wieder so lange geredet vom reden, nur um dann nichts mehr zu sagen zu haben.






++


osterspaziergang, pilze sammeln, bis die sonne scheint. schon der geruch von wiederauferstehung kräuselt die kopfhaut.

die regeln des fallens.

der grundton des vordenkens. wenn du dahin zurückdenken kannst, zurücksingen kannst, hast du den schlüssel, denkst du. und du ruhst in der mitte, und denkst: alles fällt. und du fällst. du fällst mächtig. und alles andere steht und schaut dich an: gefallen. und der grundton des denkens, er, hinter dir, lächelt bei sich: ja, das kennt er. er mag, daß ers kennt.

aber niemand kann deinem körper gebieten. sie versuchens. es channelt sich durch das bewußtsein, das keines ist. diese trance des sich-im-griff-habens.

und ist das alles: sich selbst immer wieder daran erinnern zu müssen, was man schon wußte? das vergessen zu bekämpfen, das sich als naturgesetz ausgibt?

die wikipedie z.b., mit ihrem globusbild: zusammentragen und zerteilen. je mehr zusammengetragen wird, desto mehr muß zerteilt werden, und wann wird das bild des ganzen, das immer am anfang steht, zu groß für mein sehvermögen? das ist der punkt, an dem der staat seine eigenlogik zu entwickeln beginnt, an dem er autonom wird. das wird denen auch passieren, denkst du (und etwas flüstert: hobbes).

also autonomie: sich selbst sein gesetz zu geben, den bezirk zu bestimmen im alles-gleich-guten, der ort des willens, aber der ort der verantwortung: denn wär ich alleine, bräucht ich ein gesetz? da wär ja kein bezirk, weil mich niemand schnitte.

verhandlungen über den ort des denkens: wo der ist, sitzt die gewalt. gewalt als netz, das die macht einsammelt. du denkst: komisch, wie die bücher, die man nicht gelesen hat, das eigene denken bestimmen. vielleicht sollte ich noch von anderen büchern mehr wissen, von ihrem dasein, ohne sie gelesen zu haben.

welche ignoranz. welche ohnmacht gegenüber der fülle.

also wo ist meine autonomie, wo versteckt sie sich denn, diese miese maschine, und verbirgt sich hinter allerlei ideen, hinter dem denken? orte verschwinden ja nicht einfach so, sie werden zum verschwinden gebracht.

und dann denkst du: daß du "ort" denkst, ist natürlich auch schon ein... wort.

on the seventh day, kwang-tse tells, chaos died, erzählt cage.

verschachtelungen und durchlöcherungen.

vielleicht war alles, was man immer über den staat zu wissen brauchte als jemand, der mit dem eigenen leben beschäftigt war (und womit denn auch sonst sollte man denn beschäftigt sein während man lebt?): das ist dieses etwas, das sich als vernunft ausgibt, es aber nicht ist, das merke ich schon, ich bin ja nicht blöd.

ich hab angst: er wird immer besser, je sanfter er wird. etwas löst die grenzen auf und ich hab den verdacht, sie werden neu gezogen außerhalb meines blickfelds.

aber ich hab ja jetzt ein brillentuch (die brille weggeworfen mit dem gedanken: ha! das hättet ihr wohl gern, daß alle sehen wie ihr! (wen meinte ich da eigentlich?) seitdem renn ich gegen wände und find das romantisch), das sammelt den staub, den ich abwisch von den gläsern, dachte ich eben, als ich es gegen meine nase drückte und einen tiefen zug nahm...

kann nicht mal jemand diese ständige bedeutungsproduktion anhalten, die mein leben vernichtet?

es ist das schreiben selbst, in die schrift eingeschrieben. christian wolf prophecied this years before: no matter what we do, he said, it ends up by being melodic, erzählt cage. interessant, wenn man dann sagt: komposition in tarnung, und ich denke, puh, zwei sachen auf einmal: einerseits, wie ein denken über kunst sie erfolgreich vom bereich des "normalen", oder "alltäglichen", eben des regierungsbezirks, fernhält, so daß es zum ereignis gerät, über das allerhand gerätselt werden muß, wenn sich ein paar leute auf die straße stellen und musik machen. was für ein komplizierter vorgang das wohl (mittlerweile?) ist. und andererseits: wie immer schon vorher die kunst als möglichkeit das betrieben hat, was sie dem staat dann vorwarf, faktisch getan zu haben. als könnte man "so tun als ob", ohne darüber nachzudenken, was das bedeutet.

und dann: die dritte stimme, die darunter, die du nicht hörst. die beschleunigt, anfeuert, dirigiert. die stimme, die du nicht hörst.

du denkst: dieses bild vom lachenden dritten, in dem moment, wo du das entwirfst, hörst das lachen dieses dritten, das natürlich nicht auf dem bild ist, und hast die wahl: feuert es dich an bei der bildproduktion, läßt du dich anfeuern und versuchst es zu fangen, katze auf der jagd nach dem eigenen schwanz, oder weigerst du dich. und wenn du dann sagst: nein, wenn alles, was ich tun kann, dir gefällt, dann will ich lieber nichts tun, als dir zu gefallen etwas zu tun. und dann schreibst du das auf: und was machst du dann da?

wo trägt dich das hin? wovon trägt dich das weg? und wann und wo verwechselt sich das, tauschen sich die bilder aus, von dir unbemerkt, schwupps! und du rennst einfach weiter? rennst weiter und weiter, esel hinter der karotte, die sein eigenes rennen ihm vorhält?

stell dir vor, der esel würde plötzlich anhalten und den leuten zu predigen anfangen: sie wären ja auch esel und wüßten es nur nicht, sähen die karotten nicht usw. usf., wäre das nicht noch viel komischer? nein, ich meine, worüber würdest du denn lachen: den esel oder die leute? oder würdest du sagen: nein, "über" jemanden lachen finde ich schlimm, ich lache nur "mit" anderen? als gäbe es nicht immer etwas, über das man sich lachend hinweghilft, diese unsichtbaren stromschnellen des alltags? andererseits: als gäbe es ein lachen alleine, nur "über", das wirlich helfen könnte? nun, wie dem auch sei.

und du würdest eine geschichte erzählen über den esel und die leute und dich, den erzähler, und die leser, die du ja nicht kennst, und die du auch nur hypothetisch fragst, oder anders: alle fragen an dich selbst verwandeln sich so schnell in fragen an wen anders, der nur irgendwie anders, weil ja, wenn du schreibst, nun mal niemand da sei außer du selbst, und alles schreiben doch vor allem darüber hinwegschreibe, daß da niemand da sei und man selbst am liebsten auch nicht da sei etc. etc. - wem wäre damit geholfen?

erzählen: die büchse der pandora. besser nicht damit anfangen. denkst du und sitzt da und wartest. worauf?

darauf, daß das schreiben anfange. auf ein ende.






wozu das alles








Vorige Seite Archiv : Archiv Nächste Seite